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Corsair TC500 Luxe: Steckt hinter dem edlen Look auch ein guter Gaming-Stuhl?

Luxeriös.

Gaming-Ästhetik, exotische Farben, ergonomische Funktionen und mehr. Der Corsair TC500 bietet ein sinnvolles Gesamtpaket zu einem fairen Preis.

Schonmal einen komplett olivgrünen Gaming-Stuhl gesehen? Ich bisher auch nicht. Und dann kam der Corsair TC500 in einem großen Paket bei mir vor der Haustür an. Gut verpackt und mit über 30 Kilogramm ein wenig schwer brachte ich den Stuhl in die leider viel zu warme Stube und begann mit dem Aufbau. Dieser ist so simpel, wie bei den meisten anderen Gaming-Stühlen. Ihr bastelt die Räder an das Fußkreuz aus Metall, dann kommt die Feder. Darauf den Sitz mit den zuvor angebrachten Armlehnen und zu guter Letzt schiebt ihr die Rückenlehne in die Halterung und verschraubt sie. Eine Anleitung aus Papier gibt es nicht - es wird Papier gespart und gegoogelt. Ganz allein lässt uns Corsair damit aber nicht, denn ein Link zur Aufbauseite liegt dem Paket bei. Bis hierhin die übliche Erfahrung, falls ihr schonmal einen Gaming-Chair mit dem klassischen Racing-Design besessen habt.

Es riecht nach einem gesunden Rücken

Nur meine Nase wurde ein wenig in Mitleidenschaft gezogen, denn das kunstlederähnliche Stoffpolster roch in den ersten Tagen und sogar Wochen recht stark nach ... wie beschreibt man das am besten? Unangenehm künstlich eben. Inzwischen ist dieser Geruch allerdings verflogen. Andere Nachteile habe ich an dem Stoff, mit dem der Sitz und die Rückenlehne verkleidet sind, nicht gefunden. Ich mag ihn sogar viel lieber als das typische Kunstleder. Zunächst wirkt der Stoff robust und ist gut abwischbar. Beim Darüberstreichen fühlt er sich leicht samtig an, was an freier Haut ein angenehmeres Gefühl hervorruft und geschwitzt habe ich trotz der Temperaturen darauf nicht. Das passierte mir bei meinem alten Kunstledermodell öfter im Sommer.

Corsair TC500 Luxe im Test

Ein kleines, aber feines Feature ist auch die Steppung des Stoffes. In einem Karomuster genäht, bietet die Steppung ein wenig mehr weichen Puffer für Rücken und Po und bietet ein wenig Halt, da die Flächen nicht vollständig glatt sind. Ach ja, und optisch gibt es dem Stuhl eine leichte Office- oder Chefsesselnote. Egal, ob am Rücken oder am Gesäß, fühlt sich der Corsair TC500 Luxe nicht zu hart oder zu weich an. Die Sitzfläche ist dabei etwas härter als die des TC200 von Corsair und etwas weicher als auf dem klassischen Sectret-Lab-Modell, falls euch dieser Vergleich hilft. Für mich war der Secret-Lab-Sitz oft etwas zu hart, weshalb ich ein zusätzliches Sitzkissen genutzt habe. Das brauche ich hier nicht mehr. Die Polsterung sitzt also, genauso wie ich gerade.

Wie breit soll die Sitzfläche sein? Ja!

Apropos Popos. Der Sitz ist im Vergleich zu vielen anderen Gaming-Stühlen sehr breit. Mit ganzen 59 Zentimetern wirbt Corsair auch auf ihrer Website. Als kleiner und eher dünner Mensch habe ich keinen Sitz, sondern eine gefühlte Picknickdecke, auf der ich mich normal, in den Schneidersitz, kauernd, breitbeinig oder mit überschlagenen Beinen hinsetzen kann. Nicht einmal die erhöhten Ränder der Sitzschale sind mir dabei bedeutsam im Weg. Für breiter gebaute Menschen kann das ein echter Vorteil sein - wäre da nicht eine dicke, harte Naht, die blöderweise nach innen zeigt. Cool sieht sie aus, leider kann ich mir vorstellen, dass jemand, dessen Bein gegen diese Naht drückt, vielleicht eine unangenehme Erfahrung macht.

Wie das bei den Corsair-Stühlen so ist, wird der Rücken nach oben etwas schlanker, was ich ziemlich toll finde, da ich meine Arme dahinter verschränken und ein wenig strecken kann. Wir reden hier noch lange nicht von Bewegungsfreiheit, aber zumindest von einer winzigen Erleichterung für die Arme, die es bei einigen Modellen anderer Hersteller nicht gibt. Ein magnetisches Nackenkissen, das nicht allzu dick ist, gehört ebenfalls an den Rücken und kann mich entzücken. Ich nutze derzeit aber nicht mehr, weil ich generell das Gefühl lieber mag, meinen Nacken ein wenig weiter hinten zu platzieren. Wenn man die Lehne aber um bis zu 160 Grad nach hinten kippt und somit eher liegt, hilft das Kissen aber doch. Ganze 180 Grad schafft der Stuhl nicht, allerdings habe ich mich sowieso immer gefragt, ob das wirklich jemand ernsthaft nutzt. Ich hätte selbst bei einem hochwertigen Stuhl Angst, dass das Teil irgendwann hinten überkippt und ich samt Controller mit dem Kopf voran auf dem Fußboden lande.

Eine Wippmechanik, bei der ihr den Widerstand einstellen könnt, gibt es natürlich auch. Nichts zu meckern, hier funktioniert alles, wie erwartet. Perfekt nahtlos geht ihr aber nicht vom Sitzen ins Kippen über, es gibt einen winzig kleinen Ruckler. Die mit Abstand beste Funktion ist aber die Lendenwirbelstütze. Diese ist als verstellbares Feature eingebaut - es gibt kein unbequemes Rückenkissen, das immer verrutscht. Ihr könnt die Stütze in Höhe und Tiefe verstellen. Die Drehschalter dafür sind an den beiden Seiten der Rückenlehne angebracht und ihr schraubt einfach etwas, bis sich euer Rücken gut anfühlt. Rückenschmerzen hatte ich mit dem Corsair TC500 Luxe kein einziges Mal - und ich nutze ihn schon seit einigen Wochen. Eine Synchromechanik sucht ihr hier aber vergebens.

Corsair kann auch normale Rollen

Bei den Rollen des Stuhls konnte ich im Vergleich zum TC200 aufatmen. Sie rollen einfach durchgängig, haken nicht und sind wunderbar auf meinem Holzboden. Das, was man eben von einem Stuhl mit Rädern erwartet. Die Nutzung auf Teppich konnte ich aufgrund von Abwesenheit eines solchen leider nicht für euch testen.

Die Armlehnen sind schlicht und schick. Ihr könnt sie, wie den Stuhl, hoch- und runterfahren. Das fühlt sich dank des praktisch platzierten Schalters wahnsinnig leicht und flüssig an. Ihr könnt die leicht gummierten Lehnen auch nach vorn und hinten schieben und nach innen und außen drehen. Letzteres ist mit recht wenig Druck gemacht, was hin und wieder zu einem versehentlichen Wegdrehen der Lehne führt. Verkraftbar, aber eine Einrastfunktion wäre sicher auch nicht verkehrt gewesen. Die Oberfläche ist angenehm hart, gibt dabei aber genug nach, um keine Schmerzen im Ellenbogen zu bekommen. Mit dem Daumen kann ich die Oberseite ein wenig eindrücken. Allerdings könnten die Armlehnen ein wenig weiter hinten platziert sein. Da ich immer sehr dicht an den Tisch heranrolle und nun mal eher klein bin, kann ich die Armlehnen kaum nutzen. Mich stört das nicht so sehr, aber es gibt sicher auch große Armlehnenfans da draußen.

Laut Corsair ist die maximale Höhe für die Nutzung 188 Zentimeter, das maximale Gewicht liegt bei 120 Kilogramm. Den Corsair TC500 Luxe könnt ihr in den Farben Sherwood (Olivgrün), Shadow (Schwarz) und Frost (irgendwo zwischen Beige und Weiß) kaufen. Der Preis liegt mit 549 Euro im Mittelfeld.

Corsair TC500 Luxe Test - Fazit

Gaming-Stühle werden immer besser, aber auch teurer. Corsairs TC500 Luxe erwischt genau den Punkt, an dem Funktionen, Qualität und Preis eine gute Mitte erreichen. Er ist eine sinnvolle Option, wenn ihr einen hochwertigen Stuhl mit Gaming-Optik sucht, der mehr ergonomische Funktionen zu bieten hat, als viele Standard-Modelle und dafür nicht direkt an den vierstelligen Beträgen kratzen wollt. Eine interessante Farbe, die heraussticht, eine verstellbare Lendenstütze, ein extrem breiter Sitz und ein fester Stoff, der mich deutlich weniger schwitzen lässt, haben mich soweit überzeugt, dass ich meinen alten Stuhl aus dem Fenster werfe - wenn ich körperlich dazu in der Lage wäre. Hier und dort gibt es kleine Schwächen, insgesamt macht der neue Stuhl von Corsair aber eine gute Figur.

Corsair TC500 Luxe
PROCONTRA
  • Einfacher Aufbau
  • Schickes Design mit interessanter Farbe
  • Verstellbare Lendenstütze
  • Besonders breiter Sitz
  • Hochwertige Materialien
  • Künstlicher Geruch, der etwas länger anhält
  • Harte, dicke Naht kann am Körper drücken

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