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Counter-Strike: Global Offensive

Echter Nachfolger oder simples Update?

Abseits dieser Neuerungen und einiger frischer Schißprügel setzt Valve vor allem auf Klassiker wie die AK47, die M4A1, die AWP oder die gute alte Glock 18. Und auch bei den Karten feiern de_dust, de_aztec, de dust2, de_nuke, de_inferno, cs_italy und cs_office ein Comeback. Die Entwickler versuchen ganz klar einen Spagat zwischen Neu und Alt, zwischen bewährter Spielmechanik und zarten Änderungen.

Dazu passend gibt es endlich ein vernünftiges Matchmaking-System, dass sich angeblich sehr genau an dem eigenen Können orientiert und so auch Gefechte zwischen Konsolen- und PC-Spielern ermöglichen soll - wobei das bei der Xbox-360-Fassung angesichts fehlender Steam-Unterstützung aktuell noch in den Sternen steht. Erstklassige Konsoleros treten dann praktisch gegen gute, aber nicht herausragende Maus- und Keyboard-User an. Wie genau das gemessen wird, wollte Valve noch nicht verraten. Zum Teil bestimmt wird das über die simple Kill-Death-Ratio, aber angeblich auch über Reaktionszeit und andere Faktoren. Ich bin gespannt, was da möglich ist. Immerhin können PS3-Nutzer auch Maus und Keyboard beziehungsweise einen Move-Controller anschließen. Damit sollte dann Chancengleichheit hergestellt sein.

Viele weitere Änderungen werden in den Casual-Modus verfrachtet. Hier gibt es Respawns, ein größeres Budget für die Besiegten einer Runde, kostenlose Schutzwesten für alle und ein Matchmaking-System, das auch Freunde mit einschließt. Ich bin gespannt, ob es am Ende bei diesen zwei Modi bleibt oder ob man noch mehr Einstellungen vornehmen kann. Mir ist die Trennung fast etwas zu streng.

Abschließend noch ein paar Takte zur Grafik. Das Ganze sieht etwas veraltet aus. Klar, Texturen und Effekte gehen grundsätzlich in Ordnung, aber speziell Animationen und Trefferreaktion sind 2011 nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Ich bin gespannt, ob Valve da noch nachlegen kann, aber allzu viel dürft ihr nicht erwarten. Denn zum Teil ist diese etwas reduzierte Präsentation auch bewusst gewählt. Nichts soll vom eigentlichen Gameplay ablenken. Ein Ziel, das locker erreicht wird. Ach ja, noch in diesem Herbst soll der Beta-Test starten und das Spiel spätestens Anfang nächsten Jahres veröffentlicht werden. Vielleicht wird es ja wie Team Fortress 2 am Ende gar free-to-play. Die Amerikaner lassen sich aber auch dabei nicht in die Karten schauen. Sinn würde es machen, wenn man den Titel in dieser Form mit der Konkurrenz vergleicht.

Ich bin hin- und hergerissen. Zum Einen macht das klassische Gameplay auch 2011 noch eine Menge Spaß und braucht sich vor einem Großteil der Konkurrenz oder gar den zum Teil unsäglichen free-to-play-Shootern aus Asien nicht verstecken. Doch im Vergleich zu den ganz Großen der Branche wirkt Counter-Strike: Global Offensive schon vor dem Release veraltet. Es gibt für meinen Geschmack einfach zu wenig Neuerungen. Zu wenig neue Mechaniken, die man ausprobieren, wochenlang üben und dann meistern kann.

Richtige eSportler werden sich dagegen über die Werkstreue freuen. Die Frage ist nur, ob Otto-Normalzocker wirklich auf den Casual-Modus abfährt. Für mich ist er weder Fisch noch Fleisch und auf den ersten Blick nicht gut genug, um sich im Massenmarkt gegen Battlefield 3 und Modern Warfare 3 zu behaupten. Doch mal abwarten, was Valve noch an zusätzlichen Features liefert. Mit einer vernünftigen Clan-Unterstützung und zusätzlichen Spielmodi klappt es ja vielleicht doch mit der Thronfolge. Ich werde Gloabl Offensive auf jeden Fall ausprobieren, das bin ich Counter-Strike auf jeden Fall schuldig.

Counter-Strike: Global Offensive soll im Frühjahr 2012 für PC, Xbox 360 und PS3 erscheinen.

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