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Crash of the Titans

Ein Monster für jede Gelegenheit

1996. Sony hatte gerade den europäischen Markt mit der ersten PlayStation unsicher gemacht, Nintendo konterte mit dem N64. Von Microsoft keine Spur. Schon irgendwie komisch. Es kommt einem so vor, als wäre es gestern gewesen. Als spulten sich all die zahlreich erlebten Stunden mit SNES und Co. ein weiteres Mal ab. Secret of Evermore. Tomb Raider. Super Mario 64.. Breath of Fire II. Crash Bandicoot. An letzteres kann ich mich besonders gut erinnern. Vermutlich deshalb, weil es tagein, tagaus über meine Flimmerkiste sprudelte.

Und das soll was heißen, schließlich waren Jump'n'Runs die Shooter der Neunziger – der Markt war überflutet mit hüpfenden Helden, die meist mit abstrusen Angriffsformen Gegner durch die Luft schleuderten, im Sekundentakt etwaige Ringe, Juwelen und Goldmünzen einkassierten, Kisten zertrümmerten und sich von vorne, hinten respektive der Seite durch die Levels jagen ließen. Crash ist jedoch einer der Helden, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Ich fand ihn irgendwie schon immer knuffig, auch wenn ich mich nie damit anfreunden konnte, dass er ein Beutelratten-Dasein fristete. Für mich war er ein Kojote. Punkt!

Im Laufe der Jahre – und mit Crash of the Titans erscheint nun schon bald das vierzehnte (!) Spiel mit der Beutelratte – schien Crash aber in der Ansprache immer jünger zu werden und unsere Wege trennten sich. Vielleicht war das von den Entwicklern gar nicht beabsichtigt, sondern unterlag einfach nur der Wahrnehmung, weil man ja selbst älter wurde, Crash aber der Tollpatsch blieb, der er zu Beginn der Serie war.

Ohne monströse Unterstützung würde Crash hier kein Land sehen.

Insofern reiste ich mit gemischten Gefühlen nach München, um von Kirsten Forbes, der Produzentin, Crash of the Titans präsentiert zu bekommen und auch selbst Hand an das neueste Abenteuer legen zu können. Zum Teil sogar im Koop mit der sympathischen Amerikanerin.

Simpsons: Hit & Run war weltweit ein großer Erfolg. Scarface auch. Mit diesem Rückenwind hatte Radical Entertainment quasi freie Auswahl, was sie als nächstes Projekt angehen wollten. Einige beim Mutterunternehmen Vivendi hätten zwar die Stirn gerunzelt, als das Team schließlich „Crash“ auf die Agenda setzte, aber „Entwickler, die sich ein Spiel selbst aussuchen, machen auch ein besseres Spiel“, meint Kirsten zu Beginn der Präsentation.

Obwohl Crash of the Titans für alle nur denkbaren Konsolen-Plattformen erscheinen wird – einzige Ausnahme die PS3 („Es hat nichts mit der Technik zu tun. Es würde sich einfach nicht lohnen, da derzeit zu wenig Leute eine PS3 besitzen“, so Kirsten) - , ist die Wii-Version das Zugpferd. Die Steuerung ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.

Optisch wirkt die Wii-Version 'runder' als die PS2-Fassung.

Mit der Taste A wird gesprungen, mit B führt Crash einen Wirbelangriff aus, der sämtliche Widersacher in Reichweite niedermäht. Bewegt wird Crash mit dem Stick des Nunchuk, tippt man die Z-Taste an der Vorderseite der Steuerungseinheit an, so fliegt er mit einem Hechtsprung nach vorne. Das sind die Grundeigenschaften, die sicherlich mit jedem Controller funktionieren. Wii-spezifisch ist hingegen – und das sorgt für einen Extra-Boost Spielspaß –, dass man mitunter aberwitzige Schüttel-, Schlag-, Wisch-, Trommel- und Roll-Bewegungen vollführen muss, um Crashs volles Potential auszuschöpfen. Stichwort: Monster-Übernahme und deren Spezialattacken.

Sofern man die Widersacher mit Tritten, Schlägen und diversen Sprungtechniken in den K.O.-Zustand befördert, lassen sich diese „missbrauchen“. Crash springt ihnen kurzerhand auf die Schultern, zieht ihnen Aku Aku über – die altbekannte Voodoo-Maske – und setzt die neuen Reittiere anschließend mittels oben erwähnter Handhabung gegen andere Gegner beziehungsweise Objekte (Türen, Blöcke, etc.) ein. Hierbei erhält man auch deren Eigenschaften und die speziellen Kampf-Manöver.