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Creative ZiiSound T6, T12, D100 und WP-300

Vom Bluetooth-Ghettoblaster zum Hausabriss

Die Ausstattung bleibt auch beim T12 übersichtlich. Auf der Vorderseite findet sich ein nicht unpraktischer Kopfhörer-Ausgang für die tiefen Stunden der Nacht, auf der Rückseite wird über 3,5mm alles verkabelt, was nicht über Bluetooth geht. Der Receiver der T12 unterstützt das AVRCP-Signal für Bluetooth, sodass sich die Lautstärke auch an der Quelle regulieren lässt. Erstaunlicherweise keine Selbstverständlichkeit, wie ich kürzlich erst bei einem anderen Boxenpaar feststellte.

Das Creative T12 macht sich gut neben dem PC als normales Set mit seinem für ein 2.0-System dieser Größe sauberen Klang, aber wirklich sinnvoll wird es erst, wenn man mit ihnen auch das Bluetooth-Feature ausnutzen kann. Gerade Laptop-Nutzer, die keine Lust auf Umstecken haben oder Leute wie ich, die Musik auch mal in ein anderes Zimmer streamen wollen, sind mit dem optisch dezentem und Creative-typisch hervorragend verarbeiteten Set gut bedient.

Creative ZiiSound T6 2.1 Wireless Bluetooth

Preis: ca. 350 Euro

Hersteller: Creative

Erhältlich über: Creative Store

Kommen wir zur Premium-Klasse, dem Creative ZiiSound T6. Diese wird natürlich erst einmal vom Preisschild markiert, das bei durchaus nicht kleinlichen 350 Euro liegt. Für ein 2.1-Computer-System bewegt man sich da auf jeden Fall im oberen Bereich, aber zumindest bestätigt der Eindruck der Verarbeitung beim Auspacken auch, dass man etwas Wertiges nach Hause geschleppt hat. Auch liegt hier der sonst extra zu kaufende Bluetooth-USB-Sender für die apt-X-Codec-Übertragung gleich dabei. Wer übrigens diesen Standard auch mit seinem iPod oder iPhone nutzen möchte, muss noch einmal 50 Euro für Creative BT-D5-Sender drauflegen. Dieser passt an den eigenwilligen Anschluss an der Unterseite dieser Geräte. Der Preis mag hoch erscheinen, aber gerade bei diesen Geräten mit ihren eher mäßigen Soundqualitäten – Touch, ich gucke in Deine Richtung – macht sich der Unterschied wirklich bemerkbar. Außerdem ist man als Apple-Nutzer ja den Extra-Euro für alles gewöhnt.

Der Subwoofer wirkt im Vergleich zu einigen der Teufel-Giganten beispielsweise fast zart. Gerade mal 5 Kilo Kampfgewicht, verpackt in ca. 30+25+25cm Gehäuse. An der Rückseite findet man die Anschlüsse für die Satelliten – "kabellos" heißt in diesem Fall "kabellose Quelle", nicht "komplett ohne Kabel" –, einen Stereo-Cinch-Anschluss, einen Eingang für die kleine Kabelfernbedienung und einen sehr löblichen USB-Direkteingang, wenn doch ein Kabel zum PC genutzt wird. Die Satelliten mit ihren zwei drehbaren Würfeln erinnern schwer an das ähnliche Bose-HiFi-Konzept und auch von der Größe sind sie durchaus vergleichbar. 23 cm hoch und 10 cm breit lassen sie sich eigentlich in jedem Raum recht dezent platzieren. Die Standfüße werden mitgeliefert, sind aber optional.

An Fernbedienungen gibt es keinen Mangel. Zum einen liegt eine Infrarot bei, zum anderen noch ein verkabelter Pod. Die Infrarot bietet neben der Lautstärke leider keine Bass-Regulierung, aber eine Quellenauswahl. Diese hat der kabelgebundene Pod auch, um zwischen Bluetooth, Aux und USB zu wechseln, allerdings trat hier ein seltsames Phänomen auf. Während über USB vom Media-PC Musik lief, wurde dieser Stream keineswegs stummgeschaltet, sobald der Laptop über Bluetooth dazukam. Stattdessen liefen beide Streams gleichzeitig, was ganz lustig klingen kann, es aber meistens nicht tut. Schaltet man dann zwischen den Quellen um, sortiert sich das T6 schließlich und spielt nur noch eine ab.

Der Aufbau gestaltet sich dann denkbar simpel, der kleine USB-Sender verbindet sich tadellos auf Knopfdruck in Sekunden und es stellt sich heraus, dass meine PC-Ecke für die Klangwucht des T6 einfach nicht geeignet ist. Der Bassdruck zwängt sich zwischen mich und die Wände, die Höhen gehen irgendwo unter, der Klang kann sich einfach nicht entfalten. Es wird schnell klar, dass der Sound des Systems ein wenig Platz braucht, also soll es ihn auf 25qm Fläche bekommen. Dort ergab sich dann ein ganz anderes Bild. Der TrueHD-Soundtrack von Inception musste erst einmal durch ein dezentes Herunterregeln der Bässe eingefangen werden, damit er zum einen nicht zu dominant wird und zum anderen nicht anfängt meine Einrichtung zu demolieren. Für einen so zierlichen Subwoofer ist es erstaunlich, was da kommt.

Auch die anderen Frequenzbereiche können, steht das System erst einmal richtig und ist alles eingepegelt, gut mithalten. Klare Höhen, saubere Mitten, eine weiche Frequenzkurve, für das Geld kann man kaum mehr erwarten, als das T6 klangtechnisch liefert. Das T6 kennt dabei keinen besonderen musikalischen Favoriten, aber natürlich kommt Bass-lastiges am Besten zu Geltung, sei es nun Dunkel-Elektro oder Drum´n´Bass. Und laut ist das Ding! Schmerzhafte Level lassen sich erreichen, bevor es mit dem Verzerren ernsthaft losgeht, sodass eigentlich jeder, der nicht ein eigenes Haus mit größeren Grundstück sein eigen nennt, Probleme haben dürfte, das T6 am Limit aufzudrehen. Von den möglichen Hörschäden mal ganz zu schweigen. Meinen Favoriten im 2.1-Bereich, das Teufel D500 THX, kann das T6 klanglich nicht ganz erreichen, aber für einen deutlich geringeren Preis arbeitet es sich doch erstaunlich nah heran und es liefert definitiv Lautstärke und Bass wie kaum ein zweites System.

Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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