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Crysis 3 - Beta-Impressionen: Jäger und Gejagte

Im grau-grünen Großstadtdschungel von New York ist die Hölle los.

Ich war wohl nicht der Einzige, der das erste Crysis dank der späteren Konsolen-Veröffentlichung erst nach Crysis 2 gespielt hat und es deutlich besser fand als die Fortsetzung. Mit Crysis 3 will Crytek nun gewissermaßen beide verknüpfen, plant diesmal einen echten Großstadtdschungel in einem von Pflanzen überwucherten New York. Ob es funktioniert und wieder mehr begeistern kann als Teil 2? Nun, zumindest was die Kampagne angeht, müsst ihr euch noch ein bisschen gedulden, bis wir euch mehr dazu verraten können.

In der Zwischenzeit läuft aktuell aber schon mal die Multiplayer-Beta auf allen Plattformen und gewährt erste Einblicke ein in den Online-Part des dritten Teils. Wenn auch nur relativ kleine Einblicke, denn es stehen gerade mal zwei der insgesamt acht Spielmodi sowie zwei von später zwölf Karten zur Verfügung. Aber das reicht ja auch aus, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.

Erste Schritte

Also Origin gestartet, die Beta geladen und sich gleich ins erste Gefecht gestürzt - mit einem ... nun, sagen wir passablen Ergebnis. Es dauert aber nicht lange, bis man ins Spiel findet und - was natürlich auch abhängig vom eigenen Skill ist - erste gute Ergebnisse erzielt. Am ersten Tag widmete ich mich ausschließlich dem Spielmodus „Absturzstelle", der relativ einfach zu erklären ist. An zufälligen Positionen fallen im Verlauf des Matches immer wieder Alien-Kapseln vom Himmel, die ihr dann für euer Team sichern müsst. Haltet ihr euch direkt neben dieser Kapsel auf, sammelt ihr wiederum Punkte für eure Seite - wer am Ende vorne liegt, gewinnt die Runde. Die Zahl der Kills spielt dabei keine Rolle.

Zwei Teams kämpfen um die Alien-Kapseln.

Zusätzlich bietet euch die Kapsel zwei Schilde, die ihr aus der Verankerung reißen und als Schutz verwenden könnt. Alternativ ist es auch möglich, sie auf Feinde zu werfen. Das gilt im Übrigen auch für Laternenmasten oder Fahrzeugwracks, die sich auf dem Schlachtfeld finden. Die Karte selbst präsentierte sich hier als eine sumpfig, dunstig und leicht neblig anmutende Region mit verfallenen, von Pflanzen überwucherten Gebäuden, zwischen denen man durch Wasserflächen hin- und herrennen kann. In jedem Fall ein stimmiges und vor allem glaubwürdig gestaltetes Areal.

Manchmal wird neben der Kapsel auch ein Pinger gedroppt. Dabei handelt es sich um ein Alien-Fahrzeug, das mit seiner Kanone ordentlich Schaden verursachen kann. Achtet währenddessen aber darauf, dass euch kein Feind zu Nahe kommt, denn wenn einer von ihnen auf das Gefährt springt, kann er euch ganz schnell aus dem Cockpit zerren. Das klappt ganz einfach, da jeder der Spieler hier über eine Nanosuit verfügt und deren Modi wie die verbesserte Panzerung oder die Tarnung einsetzen kann. Und natürlich auch den besonders hohen Sprung, mit dem man nicht nur überraschend hinter jemandem erscheinen kann, sondern auch auf den Pinger kommt. Aufmerksamkeit ist also gefragt, wenn nicht plötzlich ein getarnter Feind in eurem Rücken auftauchen soll. Gleichermaßen kann man die Tarnung nutzen, um sich selbst an Widersacher heranzuschleichen. Zu viel Zeit sollte man sich jedoch nicht lassen, denn obwohl ihr sehr schwierig zu sehen seid, kann man dennoch die schimmernden Umrisse getarnter Spieler erspähen, wenn man genau hinschaut - je näher, desto besser.

Auf der Jagd

Das sorgt besonders im neuen Jäger-Modus für Nervenkitzel, wenn ihr dort als einer der Cell-Schützen unterwegs seid. Das Match beginnt hier auf dem PC mit zwei Nanosuit-Jägern und 14 Cell-Schützen. Die getarnten Jäger müssen mit ihren Predator-Bögen alle Soldaten eliminieren, um die recht kurzen Runden zu gewinnen. Erwischt man einen, steigt der erledigte Spieler anschließend als Jäger wieder ins Spiel ein. Wie gesagt, das kann ein echter Nervenkitzel sein, wenn ein Soldat nach dem anderen um euch herum fällt und ihr eure Gegner währenddessen praktisch nicht seht. Man fühlt sich ein bisschen wie ein Predator, nur ohne die befremdlichen Geräusche des Aliens. Und ganze Baumreihen konnte man leider auch nicht mit einer Minigun ummähen. Falls einer der Jäger in eure Nähe kommt, ertönt aber immerhin der Bewegungsalarm des Soldaten. Nun ist besondere Aufmerksamkeit gefragt. Man blickt in jede Ecke, schaut immer und immer wieder um sich, um die getarnten Widersacher zu entdecken, die um einen herum lauern. Nicht nur einmal ertappte ich mich dabei, versehentlich einen Schuss auf einen Kollegen abgegeben zu haben, der plötzlich um die Ecke bog, während der Sensor mich munter auf einen nahen Jäger aufmerksam machte.

Crysis 3 - Multiplayer-Trailer

Die beste Taktik ist hier schlicht und ergreifend, sich einfach nicht erwischen zu lassen, aber das ist leichter gesagt als getan. Je mehr Jäger unterwegs sind, desto kniffliger wird das Ganze natürlich für die Soldaten. Und falls ihr euch mal irgendwo versteckt und einen Gegner erledigen könnt, weiß der nach dem Respawn ja, in welcher Ecke ihr möglicherweise kauert. Ihr könnt euch also nicht einfach die ganze Runde lang in einer dunklen Ecke einnisten, denn irgendjemand wird euch definitiv finden. Und wenn ihr Pech habt, seht ihr ihn gar nicht erst. Es ist ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel und dadurch eine äußerst spannende Angelegenheit. Schnelle Bewegungen, eine gute Kenntnis der Maps und vor allem viel Aufmerksamkeit erweisen sich hier als Schlüssel zum Sieg für die Soldaten. Erkennen kann man die getarnten Jäger nämlich auch hier an ihren Umrissen, allerdings sollte man hoffen, dass es dann nicht schon zu spät ist.

Technisch einwandfrei

Auch die zweite Karte der Beta präsentiert sich als gelungene Mischung aus einer verfallenen städtischen Region inklusive eines abgestürzten Flugzeugs und jeder Menge Grünzeug, das die Umgebung gewissermaßen für sich zurückerobert, die Reste der menschlichen Zivilisation langsam aber sicher immer mehr verdeckt. Wie die andere Map sieht dieses Schlachtfeld äußerst stimmig aus und besitzt genau die richtige Größe, damit die Teilnehmer einerseits genügend Platz, andererseits aber auch wenig Leerlauf haben und relativ schnell wieder aufeinandertreffen. Dazu gibt es viele Verzweigungen und alternative Wege, ob nun durch Gebäude, ein Flugzeugwrack oder einen Abwassertunnel hindurch. Das alles sieht auf dem PC dank einer DX11-Karte als Mindestvoraussetzung absolut klasse aus, auch wenn ihr für das Maximum der Einstellungen natürlich entsprechend starke Hardware benötigt.

Die Map sehen äußerst stimmig aus und besitzen genau die richtige Größe, damit die Teilnehmer einerseits genügend Platz, andererseits aber auch wenig Leerlauf haben und relativ schnell wieder aufeinandertreffen.

Verfallene Gebäude und jede Menge Natur.

Wie heutzutage üblich bietet euch Crysis 3 darüber hinaus Dutzende Optionen, um durch das Sammeln von Erfahrungspunkten und daraus resultierende Rangaufstiege neue Waffen und Erweiterungen für diese freizuschalten. Anfangs könnt ihr zwar nur zwischen vorgefertigten Klassen wie dem Soldaten oder Scharfschützen wählen, aber nach einigen Beförderungen dürft ihr auch mehrere eigene Loadouts zusammenstellen.

Was ich von der Beta gesehen und gespielt habe, gefällt mir soweit. Allen voran optisch finde ich alleine die zwei hier enthaltenen Karten schon deutlich abwechslungsreicher und ansprechender als vieles von dem, was es in Crysis 2 zu sehen gab. Ich hoffe, dass ich das letztlich auch so in der Kampagne widerspiegelt, denn nach dem für mich persönlich doch eher enttäuschenden zweiten Teil wäre das genau der richtige Schritt. Was den Multiplayer betrifft, machen beide Beta-Modi schon jetzt großen Spaß und bieten sowohl Platz für Einzelkämpfer wie auch für Teams, besonders der Jäger-Modus ist Nervenkitzel pur, wenn man nur noch einer der letzten oder gar der letzte verbleibende Soldat ist. Die Karten selbst sind auch nicht zu groß, wodurch man relativ schnell wieder in Gefechte gerät und wenig Leerlauf hat. Bleibt zu hoffen, dass der Rest der Spielvarianten ebenso unterhaltsam ist, bislang hinterlässt Crysis 3 hier aber einen sehr guten Eindruck.

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