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Crysis

Faszinierend

Vor allem aber bietet Crysis genügend Abwechslung, um das Leben und Kämpfen im Dschungel interessant zu halten. Ihr seid zwar oftmals alleine unterwegs, bekommt aber auch mal Unterstützung durch die US-Armee, die sich auf dieser Insel mit den Nordkoreanern streitet, bevor ein neuer, gänzlich unerwarteter Feind die Bühne betritt.

Ihr räuchert feindliche Stützpunkte aus, rettet Wissenschaftler, versenkt einen Kreuzer der Nordkoreaner oder säubert ein Tal von Panzern und Flugabwehrgeschützen, damit die amerikanischen Kampfjets einen dort befindlichen Stützpunkt in Schutt und Asche bombardieren können. Crysis hat jede Menge Schauwerte zu bieten, die euch staunend vor dem Bildschirm sitzen lassen und euch auch im Nachhinein noch in Erinnerung bleiben.

Was die rein technische Umsetzung anbelangt, läuft Crysis auf Basis der CryEngine 3 mit einigen neuen Effekten, neuer Beleuchtung und Rendering-Techniken überwiegend einwandfrei und zu 95 Prozent auch flüssig. Leichte Einbrüche der Framerate kann es mitunter geben, wenn ihr euch mit dem Fernglas umschaut oder an bestimmten Punkten ganze Häuser in die Luft und dabei haufenweise Einzelteile durch die Gegend fliegen. Aber das ist nichts, was den Spielspaß in irgendeiner Weise trüben würde.

Bei der Steuerung hat man einige Anpassungen vorgenommen, um das Ganze entsprechend an Gamepads anzupassen. Die einzelnen Fähigkeiten eurer Nanosuit liegen auf verschiedenen Buttons, zum Beispiel Panzerung auf dem linken und Tarnung auf dem rechten Bumper, im Grunde beruht Crysis also auf der Konsolen-Steuerung von Crysis 2.

Ebenfalls erwähnenswert ist, dass auf den Konsolen kein freies Speichern mehr möglich ist, ihr seid auf Speicherpunkte angewiesen. Das macht das Spiel in gewisser Weise auch nochmal etwas herausfordernder, da ihr besonders auf euer virtuelles Leben achtet. Umso mehr ärgert man sich, wenn man einen vermeidbaren Tod stirbt und einen zuvor absolvierten, kniffligen und eigentlich meisterhaft und mit Geduld von euch gelösten Abschnitt nochmal angehen müsst. Alles in allem sind die Speicherpunkte aber zumeist fair und in regelmäßigen Abständen verteilt worden.

Und noch weitere Änderungen hat es gegenüber der PC-Fassung gegeben: Auf den Konsolen ist Crysis ein reiner Singleplayer-Titel. Crytek hat den gesamten Multiplayer-Part des Spiels kurzerhand gestrichen. Ebenso ist eine komplette Mission rausgefallen, in der man einen VTOL steuert. Nach Angaben der Entwickler übrigens, weil viele Spieler diesen Abschnitt als frustrierend erachteten.

Das macht allerdings nichts und stört mich persönlich ehrlich gesagt nicht wirklich. Selbst ohne Multiplayer unterhält Crysis - auch abhängig von eurer Vorgehensweise - für rund zehn Stunden. Und diese Stunden haben es einfach in sich, begeistern euch durch Gameplay, Inszenierung, Grafik, aber allen voran durch die Freiheit, die euch hier geboten wird. In kaum einem anderen Shooter habt ihr so viel Freiräume und Möglichkeiten, eine Situation zu lösen. Und die sind es auch, die euch dazu verleiten, zu experimentieren, Dinge auf unterschiedliche Art und Weise anzupacken. Oder kurz gesagt: Euren Spieltrieb wecken. Crysis sieht auch im Jahr 2011 nicht nur sehr gut aus, sondern ist auch ohne Multiplayer zum Preis von ca. 20 Euro eine echte Empfehlung. Wenn ihr es noch nicht gespielt habt: Zugreifen!

Crysis ist für Xbox 360 (1.600 Microsoft Punkte) und PlayStation 3 (19,99 Euro) erhältlich.

9 / 10

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

Crysis

PS3, Xbox 360, PC

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