Cryteks Camarillo: 'Finanzielle Bedenken' nach dem Leak von Crysis 2
Auch eine Frage der Moral
Die Veröffentlichung einer unfertigen Version von Crysis 2 sorgte bei Entwickler Crytek nach Angaben von Executive Producer Nathan Camarillo verständlicherweise für "finanzielle Bedenken", aber auch für Frust.
"Es war ein sehr traumatisches Erlebnis, weil wir von dem Spiel und dessen Qualität, die wir erreichen konnten, wirklich begeistert waren", verrät er.
"Wir sind am Ende, wirklich begeistert darüber und dann wird euer Spiel geleakt. Und es ist noch nicht einmal die finale Version des Spiels, wisst ihr? Diese Version stammt von Mitte Januar. Es ist also im Grunde eine wirklich hässliche Version, von der wir nicht wollen, dass sie irgendjemand sieht."
Über einen möglichen finanziellen Einfluss macht man sich natürlich so seine Gedanken: "Die Leute haben es runtergeladen und Sachen auf YouTube gestellt. Es gibt echte finanzielle Bedenken, wie auch moralische... sogar die Spielepresse hat teilweise Video-Links zu YouTube für die ersten 25 Minuten veröffentlicht. Und man weiß, dass das alles Business ist."
"Wenn man diese Story liest, machen sie durch ihre Werbung auf der Seite Geld. Und das durch Leser, die die Seite besuchen, um sich Inhalte anzuschauen, die aus einer illegalen Version des Spiels stammen."
"Wir tendieren dazu, in einfachen Begriffen darüber zu sprechen", so Camarillo im Hinblick auf die Piraterie. "Ja, Downloads schaden der Industrie, aber wie schadet es dem Wert einer IP? Wie schadet es dem Branding eines Spiels? Wie schadet es dem Kunden, dem ersten Erlebnis eines Kunden?"
Nach Bekanntwerden des Leaks ging laut Camarillo "jeder wie Charlie Brown durch die Gegend - wirklich traurig und mit schlurfendem Gang. Es war wirklich sehr, sehr schwer."
"Piraterie ist ein echtes Problem. Die PS3 wurde nun auch gecrackt und die Leute downloaden PS3- und 360-Spiele... das ist eine allgemeine Bedrohung für die Industrie."