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Cthulhu Saves The World

Ihr spielt als Cthulhu. Und rettet die Welt. Nuff said.

Sommerlöcher können auch etwas Positives sein. Gerade jetzt, wenige Tage vor der gamescom, bis zu der man sich allerorten die wichtigen Dinge des Spielerlebens aufhebt, hat man Zeit für einen kleinen Rückblick auf die Perlen am Wegesrand, über die man im Laufe des Jahres so stolperte und die nicht ganz so viel Publicity abbekommen haben. Cthulhu Saves The World zum Beispiel.

Der Name sagt es schon, ganz ernst muss man diesen Indie-Mini nicht nehmen, er selbst tut es auch nicht. Der große Alte, der Schläfer von R'lyeh will mal wieder die Menschheit auslöschen und die Welt erobern. Of course. Nur dummerweise, kurz bevor er endlich nach ungezählten Äonen seinen Plan umsetzen kann, wird er von einem Zauberer überrascht, der ihm alle seine Kräfte raubt. So ist das halt als ewiger, unheiliger Gott von unbeschreiblicher Macht. Kaum passt man eine Sekunde nicht auf, steckt man in einem 90er-Jahre-16-Bit-Retro-Hommage-Kunstwerkelchen fest.

Das Spiel mit dem mythologisch betrachtet sehr unwahrscheinlichen Titel stammt aus dem kleinen Hause Zeboyd Games, einer zwei bis drei Mann großen Schmiede irgendwo im südlichen Kalifornien. Das könnte nach möglichen Schwächen und "billig" in Design und Spielablauf klingen oder aber nach vielen Freiheiten bei der Gestaltung, die sich große Projekte leider eher selten herausnehmen können oder wollen.

Die Heldenpose ist klassisch. Aber die Dörfler könnten bei den Tentakeln mißtrauisch werden.

Zum Glück für den guten Namen des bösen Gottes ist hier letzteres der Fall. Indie hin, 2-Euro-Preisschild her, das hier ist ein durchaus cleveres Spiel, das ein klein wenig mehr versucht, als nur ein billiger Abklatsch vergangener Tage mit einem lustigen Titel zu sein.

Der Humor zeugt zumindest schon mal von einer tiefen Liebe zu allem, was 16-Bit, kopffüßig und Lovecraftian ist. Nicht, dass man diese Dinge genauso intim verinnerlicht haben müsste, um CSTW genießen zu können, aber dann verpasst man doch die Hälfte der teilweise wirklich cleveren Anspielungen. Beltmans Outfit – oder gar Körper? – besteht nur aus Gürteln und Schnallen, offensichtlich eine verwegene Anspielung an Squares ungesunde Faszination für dieses Kleidungsstück, das diese gerne als Ersatz für alle möglichen anderen tragbaren Materialien in diversen Final Fantasy Games nutzten.