Cyberpunk 2077: Die besten Grafikeinstellungen für PC - bis zu 35 Prozent mehr Performance
So erreicht ihr eine bessere Bildrate mit nur minimalen optische Einbußen.
Kein Zweifel - Cyberpunk 2077 ist ein anspruchsvolles Spiel, das sowohl die CPU als auch die GPU stark beansprucht und für ein optimales Erlebnis auch SSD-Speicher empfohlen wird. Mag sein, dass es auf die Computer der Zukunft abzielt. Im Hier und Jetzt ist es immer noch möglich, ein fantastisches PC-Erlebnis zu bekommen - und genau das hoffen wir mit unseren optimalen Einstellungen zu unterstützen. Einfach gesagt haben wir jede Grafikeinstellung in Cyberpunk 2077 getestet, die Kosten für die Performance gemessen und die Gesamtqualität unter den unterschiedlichen Voreinstellungen beurteilt. Die Idee dahinter ist einfach: Wir wollen alles beibehalten, was das Spiel aus visueller Sicht zu einem "Next-Gen"-Titel macht, aber dabei die bestmögliche Performance rausholen.
Das von uns verwendete Testgerät ist kaum Mainstream - wir haben Intels Core i9 10900K mit einer RTX 3090 und 32 GB DDR4 mit 3200 MHz gepaart und das Spiel von einem NVMe-Laufwerk laufen lassen. Allerdings wurden alle unsere Messungen in 4K-Auflösung durchgeführt, was bedeutet, dass die Anforderungen an die Grafikkarte, die ihr braucht, erheblich sinken, wenn ihr auf der Auflösungsleiter ein paar Sprossen auf 1080p nach unten klettert. Um das alles in die richtige Perspektive zu rücken: unsere gewählten Einstellungen erlauben es, das Spiel ohne Raytracing und mit der ausbalancierten Version von DLSS in 4K30 auf einer RTX 2060 laufen zu lassen. Alternativ sind auch 1440p60 möglich (mit nur kleinen Einbrüchen in den belebtesten Teilen der Stadt). Interessanterweise scheint natives 1080p zu erreichen tatsächlich einen Hauch schwerer zu sein als DLSS 1440p - und sieht auf jeden Fall deutlich weniger beeindruckend aus.
Hoffentlich gibt das eine Vorstellung davon, wie dieses Spiel auf der Grafikseite skaliert - ja, es ist anspruchsvoll. Die RTX 2060 mag zwar die am wenigsten leistungsfähige Nvidia-GPU mit Next-Gen-Features sein, ist aber relativ gesehen immer noch ein ziemlich leistungsstarkes Gerät. Ihr könnt die Einstellungen natürlich noch weiter nach unten schrauben und immer noch ein großartiges Erlebnis haben, aber an diesem Punkt fängt man an, das Qualitätsniveau sichtbarer zu senken. Unser Ziel ist es, die Messlatte hoch zu legen und den "Wow"-Faktor des Spiels beizubehalten. Das mit einer RTX 2060 zu erreichen, ist schon beeindruckend. Es hat seine Grenzen - mit nur 6 GB VRAM verbietet sich Raytracing, es sei denn, man ist mit 1080p30 zufrieden (in dem Fall kann man jeden einzelnen RT-Effekt ausreizen, bis hin zur Psycho-Beleuchtung) - aber es ist immer noch eine beeindruckende Leistung.
Um genau zu verstehen, wie wir unsere optimierten Einstellungen vorgenommen haben, empfehle ich, sich das Video anzusehen. Um euch eine Vorstellung vom Gesamtergebnis zu geben: Auf dem RTX 3090-System mit 4K-Auflösung ohne Raytracing oder DLSS liefert der Wechsel von der Ultra-Einstellung zu unseren optimierten Settings eine 35-prozentige Leistungssteigerung, die 5 ms an Renderzeit abwirft. Wenn ein 60fps-Erlebnis im Wesentlichen ein Render-Budget von 16ms pro Frame erfordert, ist das eine beeindruckende Aussage für keinen nennenswerten Einbußen in der visuellen Qualität.
Hinweis: Wir empfehlen in 1080p das DLSS auf Qualität zu stellen, bei 1440p auf Ausgeglichen und für 4K die Einstellung Performance zu wählen. Natürlich nur, wenn ihr eine RTX-Karte verwendet. Für optimierte Raytracing-Einstellungen empfehle ich, die Raytracing-Schatten zu deaktivieren, die RT-Beleuchtung auf Mittel zu stellen und die Reflexionen einzuschalten. In einem alternativen "Raytracing Light"-Modus könntet ihr zusätzlich auch die Reflexionen ausschalten und stattdessen auf die gerasterten Screen-Space-Versionen zurückgreifen. Da das Spiel schon ohne Raytracing sehr anspruchsvoll ist, könnt ihr euch sicher vorstellen, dass jegliche Raytracing-Effekte die Last, die auf der Grafikkarte liegt, noch erheblich erhöht. Für eine gute Performance in Cyberpunk 2077 ist DLSS unerlässlich. Im Moment scheinen die RT-Effekte zudem nur auf Nvidia-Karten zu funktionieren, trotz der Verwendung der DXR-API, die es eigentlich ermöglichen sollte, Raytracing auch auf AMDs RDNA 2-Karten zu genießen. Da AMDs DLSS-Alternative derzeit noch nicht verfügbar ist, ist es aber ohnehin absehbar, dass von AMDs neuen Karten noch keine gute RT-Performance zu erwarten ist.
Ich kann mir allerdings vorstellen, dass sich die hohen Systemanforderungen noch reduzieren, denn aktuell hat das Spiel ganz offensichtlich noch einige technische Probleme. Wie ihr im Video bemerkt haben dürftet, ist das Fahren durch die Stadt eine Herausforderung für die CPU - und es scheint, dass SMT oder "Hyper-Threading" auf Ryzen-Prozessoren aktuell nicht richtig funktioniert, was bedeutet, dass der Mainstream-Favorit in Sachen CPU - der Ryzen 5 3600 - momentan übermäßig leidet, besonders wenn es mit Tempo durch die Stadt geht. Eine User-Mod hat sich des Problems bereits angenommen, aber wir konnten keinerlei Verbesserung der CPU-gebundenen Leistung feststellen. Wir würden uns wünschen, dass CD Projekt Red diese ganze Situation mit einiger Dringlichkeit angeht. Außerdem scheinen einige Einstellungen einfach nicht zu funktionieren. Wir können uns vorstellen, dass die Einstellung des Detailgrades sowohl Auswirkungen auf die CPU als auch auf die GPU hat, aber das Anpassen dieses Punktes machte keinen Unterschied in der Präsentation oder Leistung. Dies muss, neben vielen anderen Dingen, behoben werden.
Wir erwarten zwar, dass der Entwickler zu gegebener Zeit Optimierungen vornimmt, dennoch bestätigte sich in unserer Zeit mit Cyberpunk 2077 unser Eindruck, dass dieser Titel auf die nächste Generation von Hardware abzielt. Besonders wenn man 60 Bilder pro Sekunde oder etwas auch nur in der Nähe davon erreichen will, ohne zu viele Kompromisse bei der grafischen Gleichheit einzugehen.
Ja, es gibt eine gewisse Skalierbarkeit aufseiten der Grafikkarte, aber weniger an der CPU-Front - ich wage zu behaupten, dass die von CDPR empfohlenen Spezifikationen auf ein 30-Bilder-pro-Sekunde-Erlebnis abzielen, wobei vier Kern-/Acht-Thread-Prozessoren das Minimum wären. Diejenigen, die immer noch alte i5-Prozessoren mit vier Kernen und vier Threads verwenden, werden es schwer haben. Basierend darauf, wie anspruchsvoll das Spiel ist, ist absehbar, dass Cyberpunk 2077 viele Leute dazu anspornt, ihre PCs aufzurüsten, vor allem, wenn die RTX 2060-Level-Hardware keine nativen 1080p60 auf unseren optimierten Einstellungen unterstützen kann (DLSS ist einfach ein Vorteil, der nicht wegzudiskutieren ist.
Es gibt eine letzte Anschaffung, die ich auf der Liste möglicher Upgrades empfehlen würde: einen Monitor mit variabler Bildwiederholrate. 60 Bilder pro Sekunde zu erreichen, ist eine Sache, sie aufrechtzuerhalten eine ganz andere. Mit einem G-Sync- oder FreeSync-Display könnt ihr dagegen ein "Leistungsfenster" anpeilen - sagen wir 50 bis 60 Bilder pro Sekunde - was euch mehr Flexibilität und Ehrgeiz bei euren Einstellungen ermöglicht. Um mit einem Standard-Display eine konsistente Wiedergabe zu erreichen, muss man für Worst-Case-Szenarien optimieren, was deutlich schwieriger ist. Dieser Prozess bedeutet auch, dass man ein gewisses Maß an Overhead einkalkulieren muss, was bedeutet, dass Ihre GPU für einen Großteil der Spielzeit nicht ausgelastet ist. Screens mit variabler Bildwiederholrate lösen hier eine Menge Probleme.
Der letztliche Gewinn ist immens. Die PC-Version von Cyberpunk 2077 sieht wirklich eine Generation besser aus als die Konsolenversionen, und es wird faszinierend sein zu sehen, wie CD Projekt Red die Grafik- und CPU-Leistung der PlayStation 5- und Xbox-Series-Konsolen nutzen wird und ob die Systemressourcen vorhanden sind, um die Raytracing-Effekte zu implementieren. Das ist etwas, auf das man sich im Jahr 2021 freuen kann, aber im Hier und Jetzt gibt es keine Frage: Am PC spielt sich Cyberpunk am besten, wenn man die nötige Hardware hat. Hoffentlich bringen unsere optimierten Einstellungen viel mehr Grafikkarten ins Rennen, aber es wird mehr Arbeit von CD Projekt Red erfordern, auch auf CPU-Seite spürbare Boost zu ermöglichen.