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Dark Messiah of Might & Magic Elements

Konsolengeschnetzeltes

Wer uns schon etwas länger besucht, der erinnert sich vielleicht noch an Dark Messiah of Might & Magic für den PC, das unsere werte Tanja mehr als nur gelungen fand. Der Titel überzeugte unsere gestrenge Herrin vor allem durch seine „innovative Kampfgestaltung und teils knifflige Rätselkost“ und bekam letzten Endes unter dem tosenden Applaus der versammelten Leserschaft eine wohlverdiente 9 in die blutigen Pranken gedrückt. Die Mischung aus RPG-Light und knackiger Action war ja im Prinzip von vornherein für einen Konsolenauftritt prädestiniert. Und so erwartet uns Anfang 2008 mit Dark Messiah: Elements eine eigens auf die 360 zugeschnittene Version des First-Person Slash ‘Em Ups.

Da die Kampagne des Jung-Helden Sareth, der sich im Auftrag des Zauberers Phenrig in neun Missionen durch eine Armee von Necromancern schaschlickt, tatsächlich ziemlich Konsolen-kompatibel ist, wurden am Ur-Programm nur sparsame Änderungen vorgenommen. Das jedenfalls ist der Eindruck, den die mir vorliegenden Drei-Level Fassung (Prolog, sowie Kapitel 1 und 2 waren spielbar) weckt.

Mit Schwert, Stab oder Dolch macht Ihr Euch auch vor dem Fernseher die vermutlich beste First-Person Nahkampf-Simulation zu Nutze oder nehmt – weitaus klassischer – Goblins, Orcs und Trolle mit Zaubern oder Pfeilen aus der Distanz aus Korn. Das hat mich schon letztes Jahr ungemein an Raven’s erstes Hexen erinnert – ein primitives und zugegebenermaßen ungleich hässlicheres Spiel aus den tiefsten Neunzigern, die inneren Werte stimmten aber.

Um das Innere der Gegner effektiv nach außen zu kehren, wurde die Steuerung mehr als nur kompetent auf das 360 Joypad angepasst. Bewegung und Umschauen erfolgen wie üblich über die Sticks, während der linke Trigger Sareth seine Waffe zum Parieren heben lässt.

Klassisch: Die weitläufigen Areale locken abseits des Hauptpfades mit einer festen Anzahl versteckter Bereiche.

Beide Schultertasten im Verbund ergeben einen saftigen Tritt in die Weichteile Eures Gegenüber und der rechte Trigger ist in Kombination mit dem Linken Stick für verschiedene Hieb- und Stichvarianten zuständig oder zündet den jeweils gewählten Zauberspruch. Gegenstände, Waffen und Fähigkeiten legt Ihr außerdem wie Ihr wollt auf das Steuerkreuz, um in der Hitze des Gefechts flink das passende Werkzeug parat zu haben.

Zu den zahlreichen Utensilien, die Euch das mittelalterliche Metzgerdasein erleichtern, gesellt sich vor allem die interaktionsfreudige Umgebung. Fast jeder neue Raum der weitläufigen Level gibt sich die größte Mühe, dem Gegner für Euch ein Bein zu stellen – wenn Ihr die Augen offen haltet. Das Lagerfeuer in der Ecke? Ein Tritt in den Rücken des feindlichen Ritters, der gerade vermutlich seine Wäsche davor trocknet und das Barbecue ist eröffnet! Ein Regal voller schwerer Weinfässer? Zerteilt einen der Stützpfeiler und wer auch immer darunter Schutz vor dem Regen gesucht hat, wundert sich urplötzlich über eine ganz andere Sorte Niederschlag.

Er hat nach Feuer gefragt.

An anderen Stellen durchtrennt Ihr ein Seil, das einen riesenhaften Kronleuchter in seiner Verankerung hielt, der daraufhin wie ein tödliches Pendelt durch den Speisesaal pfeift und jeden, der dumm genug ist, sich in seine Bahn locken zu lassen, hinfort fegt. Der Klassiker, „Mann über die Klippe“, ist natürlich auch mit von der Partie.

Doch ob Ihr nun die Gegner in Gruben, gegen rostige Stahlspitzen oder einfach vom Dach eines Hauses befördert, das alles ist nicht nur immer überaus befriedigend, sondern erleichtert auch Euer Heldendasein enorm. Denn die feindlichen Truppen liefern Euch regelmäßig erbitterte Kämpfe, erwehren sich Eurer Avancen geschickt und machen es somit zum gerne erfüllten Pflichtprogramm, die Umgebung nach potentiellen Todesfallen abzusuchen. Anders würden die Kämpfe gegen mehrere Widersacher dank der tollen Engine zwar ebenfalls machbar – aber doch ziemlich fordernd.