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Dark Souls

Hart genug?

Sensenartige Pendel reißen die Figur schnell in die Tiefe, sollte euer Timing beim Durchhuschen dieses Ganges nicht perfekt sein. Selbst Miyazaki muss hier kapitulieren und wird mit Wucht in den Abgrund gerissen. Was Dark Souls scheinbar auch schön hinbekommt, ist das Gefühl von Gewicht und Momentum in der Welt, selbst in den Augenblicken, in denen Euch dieses Gewicht zermalmt oder mit Schwung von den Beinen reißt. Diese Eigenschaft gilt natürlich auch für die Kämpfe mit den zahlreichen und seltenst freundlichen Bewohnern dieser Areale.

Eine der ganz starken Seiten des Vorgängers war das sehr taktische Kampfsystem, welches auf die richtige Waffe für den richtigen Gegner setzte. Dark Souls will das noch einmal ausbauen und verfeinern. Dafür wurde nicht nur das Schlagsystem überarbeitet, das fließende Wechsel der Waffenhand und auch beidhändigen Kampf bietet, sondern auch das Arsenal selbst. Sollte die Übersetzung an dieser Stelle nicht versagt haben, dann reden wir hier nicht über mehr als 100 verschiedene Waffen, sondern Arten(!) von Waffen. So richtig kann ich mir das noch nicht vorstellen, aber mal abwarten und Met trinken.

Wie es mit den Arten von Feinden aussieht, bleibt abzuwarten. Gezeigt wurden ziemlich coole, beidhändig kämpfende Echsenwesen und natürlich eine Menge Skelette, scheinbar immer noch ein Favorit der Entwickler. An Bossen wird es keinen Mangel geben, nur zu sehen war von ihnen noch nichts. Ein wenig Angst und Schrecken verbreiten sie trotzdem schon. Und das nur, weil der Mid-Boss, wie er genannt wurde, bereits ein härterer Brocken war als alles, was in normalen Spielen so des Helden Weges kreuzt. Dieser Troll, Riesenork oder was auch immer es genau war schien mit seiner einfachen Kluft und seiner Keule nicht besonders hoch auf der Zivilisationsleiter zu stehen, dafür machte er das jedoch mit purer Schlagwucht wieder wett.

Dark Souls - Trailer

In diesem Kampf zeigte sich auch, dass ein Flucht schwierig ist und es keine sicheren Fleckchen zum Verstecken und Pfeilhagel aus der Deckung gibt. Eine höher gelegene Ebene während dieses Kampfes schien dafür ideal zu sein, nur kletterte der Riese einfach hinterher und setzte ohne große Pause nach. Die Kämpfe, so reizvoll sie auch diesmal sein mögen, werden im Vergleich zu dem sehr kampflastigen Demon´s Souls ein wenig zurückgefahren. Dort traf man praktisch an jeder Ecke etwas, dass einen - oft genug mit Erfolg - erledigen wollte. Jetzt wird der Erkundungsteil ein wenig mehr in den Vordergrund gerückt, damit der Spieler zwar wachsam bleibt, aber sich doch gespannt weiter in diese Welt hineinarbeitet und sie auch ein wenig genießen kann, bevor sie ihm abermals mit einer Riesenkeule ausknockt.

Ein Traum scheint wahr zu werden. Oder wird es doch ein Albtraum? Noch härter als Demon´s Souls? Ich bin sehr skeptisch, was das angeht, aber wenn es ein Team hinbekommen kann, damit es trotz aller tausend Tode reizvoll bleibt, dann ist es dieses. Die Truppe um Miyazaki weiß um die Stärken des Vorgängers und baut konsequent auf ihnen auf. Insbesondere die Spielwelt selbst, welche in ihrer Weite und Schönheit Erinnerungen an Shadow of the Colossus weckt, könnte ein großer Gewinn werden. Stellt sich also derzeit die Frage: Sind wir hart genug? Ich denke, es kann nicht schaden, wenn wir uns nochmal alle Demon´s Souls vornehmen und damit für die nächste Stufe im Training bleiben. Wenn Dark Souls dann kommt, will ich schließlich nicht daran scheitern, nur weil ich zu schwach bin. Und dass es stark wird, daran habe ich in keinerlei Hinsicht Zweifel.

Dark Souls erscheint diesmal gleich - oder zumindest fast - weltweit und das sogar für PS3 und Xbox 360, so dass es kein Objekt für Fanboy-Kriege wird. Außer in Japan. Da wird es nur auf der PS3 veröffentlicht. Wahrscheinlich weil es dort nicht mal genug Xbox-Fanboys für ein Kleinscharmützel gibt, geschweige denn einen Krieg.

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