Darksiders 2 - Vorschau
And with strange aeons even death may die... Warum eigentlich?
Da wären etwa das Balancieren über schmale Stege, das Hangeln an Vorsprüngen und Kanten, das Laufen an einer Wand für kurze Strecken und sogar der Sprung aus dem Lauf von dem Gemäuer weg. Das Schwingen per sprichwörtlicher Geisterhand rundet das Repertoire ab. All das wirkt sehr vertraut und sofern man das sagen kann, ohne selbst den Controller gehalten zu haben - also eigentlich nicht -, wirkt es, als würde es sich sehr flüssig und voller Dynamik spielen. Ein bisschen in den Raum hineingeraten, aber mein persönlicher Eindruck blieb so hängen.
Der Kampf wiederum hat ebenfalls an Tempo gewonnen, jedoch nur wenig an Wucht verloren. Tod ist schlanker, aber nicht schwächlich und so teilt er mit seiner Primärwaffe, der verpflichtenden Sense, ordentlich aus. Eigentlich sind es zwei Sensen oder vielmehr Sicheln, die sich innerhalb einzelner Kombos bei richtiger Ausführung verändern und zu den Finishern eine einzelne Sense bilden. Eindrucksvoll und effizient, wenn Gegner durch die Luft geschleudert und in den Boden gerammt werden. Das höhere Kampftempo und Tods Beweglichkeit haben den Vorteil, dass er in der Lage ist, durch schnelles Rollen auszuweichen - was Krieg nicht so richtig konnte -, dafür aber nicht Blocken kann. Ein recht simpler und im Rahmen der Hochgeschwindigkeitsprämisse ein sinnvoller Tausch.
Da nur eine Waffe auf Dauer langweilig wäre und dem Loot-Aspekt nicht entgegenkäme, kann Tod auch andere Schlagwaffen aller Art finden und diese in den Kombos sogar mit den Sicheln kombinieren. Wie flexibel das System ausfällt, wird man sehen. Gleiches gilt für den Weg des Nekromanten, solltet ihr ihn beschreiten. Die gezeigten Sprüche wie das Beschwören einiger Zombies als Kampfunterstützung, tödliche Auren um ihn selbst oder magische Geschosse scheinen sowohl flexibel als auch durchschlagend zu sein. Scheinbar eine echte Alternative für alle, die nicht nur ständig die Sichel schwingen wollen. Dass ihr diese Fertigkeiten braucht, steht angesichts der Gegner außer Frage. Zu sehen war hier in erster Linie eine Art Lava-Stein-Golem, der seine klobigen Fäuste rotieren ließ, um Tod scheinbar direkt in den Boden zu drehen. Ein sehr schönes und im ersten Moment frisches Design, nur dass es ein paar Mal zu häufig auftauchte. Ich vermute, dass es am gewählten Ausschnitt lag, da eine große Zahl verschiedener Gegner versprochen wurde, aber hier schien irgendwie jeder Feind eine Variation dieser Idee zu sein.
Der Gegner, der davon deutlich abweichen könnte, wurde leider nicht gezeigt. Nur seine Waffe. Eine Art Hammer. Ungefähr so groß wie der letzte Boss im Vorgänger. Und wie auch immer der Titan aussieht, der dieses Monstrum schwingen wird, er ist nicht der finale Boss. Nur ein kräftiger Unterling. Man betont, dass Größe wichtig sei und dieser Hammer unterstreicht es. Die Frage ist ein wenig, wie genau sich diese Größe darstellt und dann spielt. Abwarten. Eine andere Frage, die leider offen bleibt, ist die Zusammensetzung der Welt, wie ihr Aufbau funktioniert. Der Wechsel weg von der Erde hin zum reinen Fantastische gibt Freiheiten in der Geografie, nur wie diese Aussehen, das wird sich zeigen.
Ehrlich gesagt, so sehr ich diese neuen Eindrücke von Darksiders 2 schätze, so sehr ich praktisch alles, was ich sah, gutheißen kann, war es eigentlich doch am Ende etwas zu wenig, um wirklich Fragen zu beantworten. Deshalb biete ich euch lieber einen Eindruck an: Das, was hier zu sehen war, sieht genau nach einem richtig guten, unterhaltsamen Videospielabend aus. Viele Elemente aus bekannten Action-Adventure-Ideen werden von Darksiders 2 in einem offenbar gesunden Verhältnis gemischt und zu einem in sich schlüssigen Ganzen verbunden. Eine runde Sache, wie man so sagt. Es ist ein Eindruck, nach dem ich sagen konnte, dass ich jetzt wirklich einfach Lust hatte, dieses Spiel mit nach Hause zu nehmen und damit Zeit zu verbringen. Es sah schlicht richtig aus. Ist halt so ein Gefühl.
Statt also jetzt zu sagen, was mit Darksiders 2 kommt, belasse ich es dabei, was ich nach diesem ersten Eindruck von Darksiders 2 erwarte. Eines der besten, vielseitigsten und interessantesten Action-Adventures des Jahres. Eines, das mir dieses unverbrauchte Szenario so näherbringt, dass ich verstehe, warum Tod sterben kann und das mich Abende hindurch erfreut. Nicht viel also. Kein Erwartungsdruck, Vigil Games. Ihr schafft das.
Darksiders 2 erscheint im Sommer für PC, Xbox 360 und PlayStation 3 sowie später als Launch-Titel für die Wii U.