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Darksiders

Krieg und sein Ross

Neben seinen Standardattacken kann man natürlich auch noch diverse Kombos auslösen und zusätzliche Attacken erwerben. Diese bekommt man von einem Dämon, als „Währung“ dienen passenderweise Seelen, die von getöteten Feinden aufgesammelt werden. Zu den frischen Manövern gesellen sich so genannte „Wrath Powers“ hinzu, mit denen man zum Beispiel Dämonen beschwört oder Stacheln aus dem Boden schießen lässt. Ebenso erhält man Zugriff auf passive Buffs, Tränke und weitere Waffen. Kurz gesagt: All das, was den lieben Krieg glücklich macht und ihn noch einfacher Schädel spalten lässt.

Mitunter besonders wichtig ist das Crossblade, eine Art Boomerang. Es kommt auch in einem Bosskampf gegen einen fliegenden Fiesewicht zum Einsatz und erweist sich dabei als äußerst nützlich. Nachdem man eine der rein zufällig herumliegenden „Bomben“ an dem Vieh befestigt hat, muss man das Crossblade schnell entzünden und auf die Bombe schleudern. Glücklicherweise kann man mit dem Spielzeug gleich mehrere Ziele anwählen, also schnell erst eine Feuerstelle und anschließend die Bombe anvisieren, auf die Reise schicken und es rummst ordentlich. Der Kontrahent stürzt zu Boden und gibt Krieg so kurzfristig die Chance, einen Angriff zu starten. Natürlich muss man die Prozedur ein paar Mal wiederholen, bis man endgültig den Sieg davon trägt. Eine gute Taktik muss aber nichtsdestotrotz her, denn einerseits fährt der Feind immer fiesere Attacken auf, andererseits heilt er sich auch selbst.

Alles in allem umgibt sich Darksiders in Sachen Kampf und Gameplay mit einer starken Brise God of War. Krieg schnetzelt sich fast ebenso elegant und zugleich brachial durch die feindlichen Reihen wie Kratos. Dann finden sich auch immer wieder Situationen ein, in denen man klettert, auf Plattformen springt und - zumindest anfangs - einfache Schieberätsel löst. Man kann zum Beispiel auch nach einem Doppelsprung mit rauchartigen Flügeln durch die Gegend schweben, indem man die jeweilige Taste gedrückt hält. Weitere Fertigkeiten umfassen die Mask of Shadows, die ansonsten versteckte Teile eines Levels enthüllt, sowie das Chronomancing, mit dem sich die Zeit manipulieren lässt.

Darksiders: Wrath of War - Story-Trailer

Auf der technischen Seite mag Darksiders zwar nicht mit einer unglaublich detaillierten und realitätsnahen Welt glänzen, überzeugt aber mit seinem tollen Art Design, durch das die Welt wie aus einem Guss erscheint. Die Gestaltung der zum Teil verdammt plastisch aussehenden Figuren, die flüssigen Animationen und die Architektur sind einfach stimmungsvoll und ziehen einen schon nach wenigen Minuten in ihren Bann. Wenn sich eine unscheinbare Wand etwa plötzlich in einen lebendigen Steingolem verwandelt, der mit tiefer Stimme zu einem spricht, wenn vereinzelt Raben durch die Gegend hüpfen oder fliegen und gewaltige, riesige und bedrohliche Dämonen sich vor einem erheben, dann weiß man, das man hier seine Zeit mit einem Spiel verbringt, in dem viel Liebe in eine stimmige, thematisch glaubwürdige Darstellung der Welt gesteckt wird.

Bevor ich Darksiders selbst einmal näher betrachten und auch selbst anspielen konnte, habe ich den Titel gewissermaßen in die Kategorie „Könnte interessant sein“ eingeordnet. Mittlerweile findet sich das Spiel bei mir jedoch in der Abteilung „Definitiv interessant“ wieder. Unkomplizierte, angenehm steuerbare Scharmützel, düstere Stimmung, ein auf eine gewisse Art und Weise sympathischer Hauptcharakter mit coolem Pferd und dicke Bossgegner. Was will man mehr? Zur Qualität der Story lässt sich bislang noch nicht allzu viel sagen, das Gameplay macht aber bereits einen gelungenen Eindruck. Bis Darksiders Anfang 2010 erscheint, solltet ihr den Titel definitiv im Auge behalten.

Darksiders erscheint Anfang 2010 für Xbox 360 und PlayStation 3.

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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Darksiders

PS4, Xbox One, PS3, Xbox 360, Nintendo Wii U, PC

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