Das erste “echte” Zelda: Echoes of Wisdom ist die eigentliche Sensation dieses Ankündigungs-Sommers
Ein Wiedersehen mit der Welt von A Link to the Past?
Nicht übel, was Nintendo da gestern auf seiner Direct abgeliefert hat. Ich gebe zu, Metroid Prime 4: Beyond war mir ein wenig zu nah an dem, was davor kam, da muss ich noch ein wenig mehr sehen, bevor ich abschätzen kann, wie es sich von seiner Historie absetzt. Doch schon im Jahr nach Tears of the Kingdom ein neues Zelda zu bekommen - Nintendo meint es gut mit uns. Vermutlich auch als versöhnliche Geste, dass wir uns schon so lange mit der zunehmend überforderten Hardware abgeben.
Vor allem ist es schön, dass es in gewisser Weise das erste “echte” Zelda ist, denn erstmals dürfen wir selbst die titelspendende Prinzessin spielen (ich unterzeichne hiermit übrigens den Vorschlag unseres Herrn Jakobs, das Spiel in The Legend of Link umzubenennen!), die noch dazu nicht einfach ein Abziehbild von Link ist. Ich fand den Ansatz von Echoes of Wisdom extrem frisch und freue mich sehr auf das Spiel, das viel früher herauskommt, als ich zu hoffen gewagt hätte.
Klassisch, aber doch modern. Das ist Echoes of Wisdom
Kurz gesagt, schafft es dieses klassische Von-oben-Zelda, ein paar interessante Lehren aus den letzten beiden, “modernen” Zeldas zu ziehen. Der Spagat zwischen alt und neu ist vergleichbar mit dem, den das tolle A Link Between Worlds vor mittlerweile über zehn Jahren hinlegte, nur noch ein gutes Stück weiter gestreckt. Es ist in jedem Fall sehr passend, das der 3DS-Titel und Echoes of Wisdom Breath of the Wild und Tears of the Kingdom einrahmen. Zentraler Paradigmenwechsel dieses neuen Draufsicht-Abenteuers liegt in der Art, wie sich alles um kreative Problemlösung zu drehen scheint.
Denn, seht ihr, Zelda kämpft nicht selbst. Sie schwingt den Tri-Rod, einen Zauberstab, der Echos von Objekten aus der Spielwelt erschaffen kann. Der Trailer führte einen Tisch als erstes Beispiel an, von dem man dann Kopien, ebendiese Echos, in der Umgebung platzieren kann. Diese kann man dann zum Beispiel zu einer Serie an Plattformen arrangieren, über die man höher gelegene Gegenden erreicht. Dasselbe geht mit Kisten, Betten oder aber auch Wasserblöcken, die man, fast wie in Minecraft, auch zu Säulen stapeln und dann hinauf schwimmen kann.
Wie ich Nintendo kenne, werden sich die Möglichkeiten für kreatives Kombinieren vermutlich nicht darin erschöpfen, auf drölf verschiedene Weisen eine Anhöhe hineinzukommen und ich bin jetzt schon gespannt, was man hier alles anstellen kann. In Kämpfen platziert Zelda im passenden Moment Felsen vor sich, um Angriffe zu blocken und wirft sie dem taumelnden Feind dann an den Kopf. Außerdem erstellt sie Echos von Gegnern, um diese dann für sich in die Schlacht ziehen zu lassen. Offensichtlich ist hier eine Menge möglich. Das Video zeigte etwa, wie sie ein Stück Fleisch beschwor, das die Aufmerksamkeit der aggressiven Vögel von der Prinzessin ablenkte, die die Biester dann vom Echo einer monströs-hungrigen Pflanze verspeisen zu lassen.
Zurück auf vertrautem Territorium
Aus einer Panorama-Ansicht zu Beginn des Trailers kann man ableiten, dass es sich bei der Map vermutlich um das Hyrule aus A Link to the Past handelt – die Positionen der Felsen rechts, des Schlosses, des Sees im Vordergrund und der Berge am Horizont in Relation zueinander sehen schwer vertraut aus. Und doch bin ich immer wieder erstaunt, wie Nintendo es schafft, die vertraute Welt und Formel so umzumodeln, dass etwas entsteht, mit dem man sofort spielen und experimentieren möchte. Für mich neben Perfect Dark mein Most Wanted dieses Ankündigungssommers. Was für eine schöne Überraschung - und wie schön, dass Zelda jetzt auch endlich mal ran darf!
The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom erscheint bereits am 26. September 2024