Fallout: Produzent des ersten Teils bezweifelt, dass euch Fallout 3 in der ursprünglichen Form begeistert hätte
Vielleicht besser so, wie es gelaufen ist.
Bevor Bethesda sein Fallout 3 veröffentlichte, gab es lange vorher schon Bemühungen rund um einen dritten Teil.
Damals lief das alles unter dem Codenamen Project Van Buren und die Geschichte dahinter wurde schon häufiger erzählt. Tim Cain, Produzent des ersten Teils, hat dem aber doch noch etwas hinzuzufügen.
Diese Rolle spielte Tim Cain bei der Einstellung von Fallout 3
Cain lobt ein Video über Project Van Buren, das er kürzlich gesehen hat, merkt jedoch an, dass Details über "seine Beteiligung an der Einstellung" fehlen.
Er erinnert sich an ein früheres Gespräch mit dem Vizepräsidenten von Interplay, der demnach sagte: "Würdest du vorbeikommen und einen unserer Spiele-Prototypen spielen? Wir machen ein Fallout-Spiel und ich muss es einstellen. Ich glaube nicht, dass sie es fertigstellen können... Also werde ich es einfach einstellen, aber wenn du vorbeikommen könntest, um es dir anzusehen und mir eine Einschätzung zu geben, besteht die Chance, dass ich es nicht einstellen muss."
Nach eigenen Angaben spielte Cain Project Van Buren "für eine Weile… vermutlich zwei Stunden". Dieser Prototyp habe mehr oder weniger der Tech-Demo entsprochen, die 2007 leakte. Außerdem sprach er noch mit Mitarbeitern und wurde dann nach seiner Meinung dazu befragt, wie lange es dauern würde, das Spiel fertig zu entwickeln und zu veröffentlichen.
Da er nichts schönreden wollte, gab er an, dass es 18 Monate dauern könnte, um daraus ein "wirklich gutes Spiel" zu machen. Dies sein jedoch keine Option gewesen. Cain hielt es zwar für möglich, das alles in einem einjährigen "Todesmarsch" zu bewältigen, was der Qualität des Spiels und den Mitarbeitern jedoch nicht zugute kommen würde.
"Er [der Vizepräsident] konnte sich keinen Entwicklungszeitraum von mehr als sechs Monaten leisten", erinnert sich Cain. "Für mich stand ein solcher Zeitraum außer Frage. Er dachte, man könne es nicht in sechs Monaten umsetzen, ich habe ihm das einfach nur bestätigt."
Für ihn gibt es keinen einzelnen "Bösewicht", der für den Fehlschlag des Projekts verantwortlich sei. Es habe damals einfach zu viele Unsicherheiten gegeben, unter anderem in Bezug auf die Engine des Spiels.
"Keiner dieser Leute hat wirklich Schuld daran", sagt er in Bezug auf die Entwickler. "Ich glaube nicht, dass die Leute, die daran gearbeitet haben, das Spiel in dem Zustand, in dem es sich befand, mit dem Geld, das ihnen zur Verfügung stand, innerhalb von sechs Monaten hätten fertigstellen können. Und wenn sie es getan hätten, glaube ich nicht, dass es ein Spiel gewesen wäre, das man gerne gespielt hätte."
Wie gesagt, letztlich wurde Project Van Buren eingestellt und Interplay ging unter, bevor Bethesda die Marke aufgriff und das Fallout 3 auf den Markt brachte, das wir alle kennen.