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Days-Gone-Darsteller behauptet, dass es oft zu teuer sei, muttersprachliche Sprecher zu engagieren

Weg zu weit.

  • Die Darstellung von amerikanischen Ureinwohnern in Videospielen ist für viele ein sensibles Thema
  • Day-Gone-Schauspieler Sam Witwer sagt, dass Sprecherrollen nicht immer an Personen mit dem passenden ethnischen Hintergrund vergeben werden können

Sam Witwer, Sprecher der Hauptrolle in Days Gone, behauptet, dass es für Spieleentwickler oft finanziell nicht tragbar sei, muttersprachliche Synchronsprecher anzuheuern. Bei einer Fragerunde auf Reddit zur Feier der PC-Veröffentlichung des Spiels sprach der Darsteller von Deacon St. John über die Verteilung von Sprecherrollen.

Ein Nutzer fragte Witwer: "Warum engagieren Studios keine Muttersprachler, wenn sie Stimmen für Charaktere wollen, die mit einem Akzent sprechen?" Witwer antwortete: "Weil das Casting in verschiedenen Städten und das anschließende Einfliegen der Talente nach LA unerschwinglich ist."

Seine Antwort führte er noch weiter aus: "Außerdem sind die meisten Leute mit der meisten Schauspielerfahrung in den Staaten entweder in New York oder Los Angeles. Wenn sich Muttersprachler finden lassen, dann finden sie sie. Wenn nicht, bekommt man, was man bekommt. So einfach ist das."

In Days Gone selbst ist Alkai Turner als amerikanischer Ureinwohner der prominenteste Charakter mit Akzent. Er wird von Jonathan Joss gesprochen, der selbst zum Tarahumara-Stamm gehört. Hier stimmt der Hintergrund des Sprechers also mit der gesprochenen Figur überein. Ein Glücksfall, wenn man Witwers Worten glauben darf.

Alkai Turner.

Die Repräsentation von Native Americans ist in der Unterhaltungsbranche ein immer wieder auftauchendes Thema. So veröffentlichte Indian Country Today 2019 einen Artikel, der sich mit der Darstellung von amerikanischen Ureinwohnern in Videospielen auseinandersetzt.

"Seit den Anfängen der PC- und Konsolenspiele ist die Darstellung der amerikanischen Ureinwohner in Videospielen sehr unterschiedlich und reicht von schlechten und veralteten stereotypen Charakteren, die als Krieger, Schamanen oder blutrünstige Wilde bezeichnet werden, bis hin zu Spielen, die tatsächliche indianische Synchronsprecher verwendet haben, die ihre eigenen Sprachen sprechen und kulturelle Vertreter, die an der Entwicklung beteiligt sind", heißt es in dem Artikel.

Assassin's Creed 3 sei Ubisoft besonders vorbildlich vorgegangen, da sich die Entwickler weigerten, kulturell sensible Namen markenrechtlich schützen zu lassen und einen Mohawk-Kulturberater einstellten. Gleichzeitig kritisiert der Artikel Red Dead Redemption dafür, dass sie "dem Mythos nachgeben, dass die Eingeborenen im Westen immer nur feindselig gegenüber den Siedlern waren".

Dass Rockstar in Red Dead Redemption für die meisten Rollen der amerikanischen Ureinwohner aber auch Schauspieler mit eben dieser ethnischen Zugehörigkeit einstellte, nimmt der Artikel zur Kenntnis.

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