Skip to main content

Electronic Arts zu neuer Werbetechnik: Keine Spyware!

Aber IP-Adresse wird übermittelt

EAs neue Werbetechnologie erhitzt die Gemüter. So soll die Software laut vielen News-Meldungen die Systeme der Spieler ausspionieren, um gezielte Werbeeinblendungen zu ermöglichen. Eigentlich ist ja schon seit einiger Zeit bekannt, dass diese Anschuldigungen übertrieben sind. Wir haben trotzdem nochmal bei EA nachgefragt.

So schaut's aus: Die Werbetechnologie greift ausschließlich auf die Spieldaten selbst zurück. Es werden keine persönlichen Dateien ausspioniert. Informationen über Cookies, Surf-Verhalten oder ähnliches sammelt das Programm nicht. Das System erkennt die IP-Adresse und bestimmt dadurch, in welcher Region sich der jeweilige Spieler befindet. Damit sorgt EA unter anderem dafür, dass Deutsche keine englischsprachigen Anzeigen zu sehen bekommen. Während des Spielens wird außerdem ausgewertet, wo Werbung platziert wurde, um welche Werbung es sich dabei handelte und wie lange diese zu sehen war. Diese Informationen helfen den Werbe-Fuzzis auf eine Art, wie man es von Advertising auf Webseiten kennt. Keine große Sache.

Es ist jedenfalls nicht so, dass die Software erkennt, ob jemand gerne Erotik-Artikel bestellt oder Raubkopien auf der Festplatte lagert. Doof ist nur, dass der dem Spiel beiliegende Flyer ziemlich abschreckend wirkt und Schlimmes vermuten lässt. Hier ein Auszug: "Diese Software kann von IGA Worldwide Inc. ("IGA") entwickelte Technologien (Werbetechnologie) enthalten. Zweck dieser Werbetechnologie ist, dir Werbung im Spiel zu präsentieren, während du die Software nutzt und mit dem Internet verbunden bist. Wenn du die Software nutzt und mit dem Internet verbunden bist, kann die Werbetechnologie deine IP-Adresse sowie weitere anonyme Daten aufzeichnen (Werbedaten). Die Werbedaten werden vorübergehend von IGA genutzt, um die Präsentation und das Maß von In-Game-Werbung sowie weiteren In-Game-Objekten zu ermöglichen, die vorübergehend auf deinen PC oder deine Konsole hochgeladen werden und sich während des Online-Spiels verändern können."

Käufer, die das Spiel nach der Zettel-Lektüre empört zurückgeben wollen, sind auf die Kulanz der Verkäufer angewiesen. Eine Rücknahmeregelung seitens EA bestünde laut Hersteller nicht, da es sich ja um keine Spyware oder ähnliches handle. Mal ganz ehrlich, Leute. Genau genommen tut das Spiel ja nichts, was nicht schon längst auf jeder noch so seriösen Webseite passiert. Deswegen muss man das Ganze jetzt nicht gut finden, aber „Spionage-Angriff“ und „Big Brother is watching you!“ schauen irgendwie anders aus.

Schon gelesen?