Dead Space
'Das gruseligste Survival-Horror-Spiel aller Zeiten'
Schießt Ihr ein Bein weg, kommen drei neue zum Vorschein; anstelle des frisch weggelöteten Arms erscheint ein Furcht einflößender Sägeapparat. Nicht einmal der Kopf, sofern sich der bei den fremdartigen Wesenheiten genau bestimmen lässt – Grundregel: da, wo die meisten Augen sitzen –, stellt eine sichere Zielscheibe dar. Ein direkter Treffer setzt plötzlich ein Rudel fleischfressender Insekten frei. Ihr werdet froh sein, wenn der Haufen vor Euch endlich aufhört sich zu bewegen. Und wo der herkam, warten noch viele mehr...
Solltet Ihr einen Blick auf die Bilder geworfen haben, könnte der Eindruck entstehen, dass es Clarke in seinem martialisch wirkenden Outfit doch eigentlich gar nicht so schlecht haben kann. Das täuscht gewaltig. Viel mehr als Sauerstoff, Schwerkraftstiefel und einen kompletten Linkfeed zum Schiff und ihm selbst, bietet er nicht. Na gut, das ist eine ganze Menge. Die Notwendigkeit für Luft in einem Schiff, das zu großen Teilen dekomprimiert ist, sollte jedem einleuchten.
Dummerweise gibt es auch lange nicht überall auf der Ishimura Schwerkraft, vor allem nicht an der Außenseite ihrer Hülle. Dort werdet Ihr Euch aber häufiger herumtreiben müssen, um Euren Weg fortsetzen zu können. Bei dem wehmütigen Blick auf die Schönheit der Sterne, solltet Ihr aber nie vergessen, dass Ihr nirgendwo sicher seid. Nirgendwo. Auch nicht im Weltraum selbst. Aber verzagt nicht. Vielleicht seid Ihr nicht so bewegungsfähig wie im Schiff selbst, die Monstrositäten haben aber mit den gleichen Problemen zu kämpfen.
Solltet Ihr es schaffen, dass eine der Wesenheiten den Halt am Schiff verliert, könnt Ihr zum Abschied noch freundlich winken. Das ist ein Lebewohl und kein Auf Wiedersehen. Bye, bye, Brute! Eure von vornherein nicht großzügig bemessene Lebensenergie wird Euch solche Heldentaten danken. Damit Ihr nicht ständig auf einem Extrascreen prüfen müsst, wie es denn um Clarke steht, zeigt Euch der Anzug dies mittels eines Leuchtens entlang der Wirbelsäule.
Der Anzug erzählt Euch aber noch viel mehr. Wir dürfen gespannt sein, wie das EA-Team die Holobotschaften der alten Crew einbaut: „Ich dachte, es heißt liberate me – Rette mich. Es heißt aber liberate tutame – Rette Dich selbst. Und es wird noch schlimmer.". Aber auch aktiv lässt sich Eure zweite Haut gut nutzen, beispielsweise an den diversen Computerterminals des ausgefeilten Netzwerks der Ishimura.
Die Umgebung soll einen möglichst glaubwürdigen Eindruck vermitteln und um dieses Ziel zu erreichen, entzog sich das Redwood Shores Studio keiner Mühe. Besonders zum Verhalten von Objekten und auch Flüssigkeiten – wie Blut – las man zahllose Studien. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Wie in den teuren Hollywood-Vorbildern bewegt sich alles, was nicht festgenagelt ist, so wie es von seinem Bewegungsmoment getragen wird.
Auch sonst fällt es schwer zu glauben, dass dieses Spiel noch fast ein Jahr von seiner Fertigstellung entfernt sein soll. Im Inneren der Ishimura zeigen uns düstere, aber detailverliebte Umgebungen, dass hier jemand sich sehr intensiv mit fiktiven Raumschiffen auseinander setzte und platziert Euch in eine Umwelt, die Euch an das glauben lässt, was Ihr seht. Die klaustrophobische Atmosphäre des Inneren wechselt sich mit den atemberaubenden Ausflügen an die Oberfläche der Ishimura ab. Es ist wie alles in Dead Space eine gefährliche Schönheit...
Bisher gehörte die Herrschaft des Survival-Horror-Genres fest in das Land der aufgehenden Sonne. Konami und Capcom stritten allein auf weiter Flur um die Krone des schauerlichsten Grusel-Trips. Ende 2008 könnte sich das ändern und mit der EA-Redwood-Truppe ein dritter Spieler an den Tisch kommen. Es war sicher die richtige Entscheidung, das eigene Setting fernab von Horrorstädten und dem Zombieland zu wählen. Noch dazu setze man mit dem Schrecken im All auf einen sicheren Nervenkitzel. Ein Horrortrip wird es sicher werden und wie es bis jetzt scheint: Im besten Sinne!
Dead Space soll Ende 2008 für PS3 und Xbox 360 erscheinen. So vage wie sich dieser Termin anhört, solltet Ihr ihn auch nehmen.