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Dead to Rights: Retribution

Action-Spiel mit Biss

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Fest steht, man muss kein Hundefreund sein, um seinen Begleiter Shadow zu mögen. Das Tier ist nicht nur optisch einer der Höhepunkte des Spiels. Ihr dürft ihn in manchen Abschnitten sogar spielen. „Er ist dein bester Freund und für die anderen ihr schlimmster Albtraum“, beschreibt Jele den Vierbeiner. Zum einen hört Shadow aufs Wort, zum anderen beißt und zerrt er knurrend an den Widersachern, als hätte man sie in die Felle von norwegischen Waldkatzen gehüllt.

Inspiriert zu diesem Verhalten haben die Macher angeblich Polizeivideos. Wobei gezielte Schnapper in die Kehle oder die Familienjuwelen wie im Spiel hoffentlich nicht auf den Streifen zu sehen waren. Herrchen Jack kommentiert solche Aktionen gern mit „Good Doggy!“

Bis zum aktuellen Stand der Entwicklung war es ein weiter Weg. „Zu Beginn empfanden unsere Beta-Tester Shadow als zu schwach“, berichtet Jele. „Das Komische daran ist, dass wir ihn als echte Killermaschine eingebaut hatten. Man konnte ihn in einen Raum schicken und einfach warten, bis er im Alleingang alle Feinde ins Jenseits befördert hatte. Erst als wir ihn etwas schwächer machten, ihn länger mit den Gegnern kämpfen und ihn auch einmal verlieren ließen, vermittelte er den Spielern das Gefühl, Halter eines kraftvollen, harten Hundes zu sein.“ Interessant. Das hat auf jeden Fall geklappt. Bei der Präsentation kamen keine Zweifel an den tödlichen Fähigkeiten des Wauwaus auf.

Dass die Entwickler sich lieber den linken Hoden amputieren lassen würden, als ihr Spiel für eine USK-Freigabe kürzen zu lassen, wisst ihr schon. Ob das Spiel demnach in Deutschland erscheint, „lässt sich noch nicht sagen“, wie Michael Röder, Pressesprecher von Herausgeber Namco Bandai Partners, gegenüber Eurogamer bestätigt. Sicher kommt es auch darauf an, wie die USK die sogenannten Takedowns beurteilt.

Dead to Rights: Retribution - gamescom-Trailer

Trefft ihr zum Beispiel einen Gegner am Bein, habt ihr die Möglichkeit zu besagten Hinrichtungs-Aktionen. Jack eilt zu dem Getroffenen, der nach einem weiteren Schlag vor ihm kniet. Wild gestikulierend fleht der Geschlagene jetzt um sein Leben. Jack verpasst ihm als Antwort einen Hieb mit dem Gewehrkolben, bevor er den Mann mit der Schrotflinte aus nächster Nähe exekutiert. Dieser Brutalität entgegen steht eine Hintergrundgeschichte, die die Motivation und die Handlung ihrer Protagonisten zu erklären versucht. Nun ja, wir werden das Ergebnis früher oder später erfahren.

Prügel-Bulle und Killer-Hund – die Boulevard-Presse hätte ihre Freude an dem Duo Infernale aus Dead to Rights: Retribution. Doch auch ihr dürft euch freuen, scheint das Spiel den Maßstäben für ein solides und forderndes Action-Abenteuer Stand zu halten. Aber auch wenn das Spielgeschehen zwei altbekannte Genres (Prügeln und Ballern) zu einem neuen Erlebnis kombiniert und Kläffer Shadow wirklich gut in Szene gesetzt ist, erwartet besser keinen Genre-Meilenstein. Besonders die etwas bieder wirkenden Hintergründe und Animationen verhindern vermutlich den Einmarsch auf dem Action-Spiel-Olymp. Wenn euch das nicht weiter stört, solltet ihr schon mal nach einem Import-Händler eures Vertrauens Ausschau halten – ich persönlich rechne nicht damit, dass das Spiel in Deutschland veröffentlicht wird. Die Chance besteht allerdings noch.

Dead to Rights: Retribution erscheint im Frühjahr 2010 für Xbox 360 und PS3.

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