Deep Silver hat kein Interesse an DRM-Systemen á la Uplay
Piraterie sollte man ignorieren.
Für Publisher Deep Silver spielt der PC immer eine wichtige Rolle, man beziehe ihn stets in seine Planungen mit ein und betrachte ihn nicht nur als weitere Option.
„Wir haben unsere Spiele immer auf dem PC veröffentlicht und der PC ist uns sehr wichtig", erklärt Deep Silvers CEO Dr. Klemens Kundratitz. „Für uns ist er nicht einfach nur eine weitere Option." Das Budget des Publishers umfasse immer eine PC-Fassung.
„Es ist schwierig, das zu verallgemeinern, weil bestimmte Entwickler den PC als ihre primäre Plattform betrachten, erst danach kommen die Konsolen. Wenn wir uns beispielsweise Metro anschauen, haben wir hier allen voran eine PC-Marke. Der erste Teil erschien für Xbox 360 und PC, aber im Kern ist es ein PC-Spiel. Hier stellt sich überhaupt nicht die Frage, ob es schwierig ist, das Spiel auf den PC zu bringen, denn er steht an erster Stelle."
Mit konkreten PC-Verkaufszahlen halten sich die meisten Publisher zurück und auch Deep Silver nennt keine konkreten Zahlen. Saints Row 4 habe sich auf dem PC aber dreimal so oft verkauft wie der dritte Teil im gleichen Zeitraum. Metro: Last Light verkaufte sich in der ersten Woche öfter als der Vorgänger in den ersten drei Monaten auf allen Plattformen.
„Beim letzten Metro gab es ohne Frage mehr Verkäufe auf den Konsolen, aber der PC hat einen ordentlichen Anteil daran und eine sehr aktive und leidenschaftliche Community. Wie du weißt, unterstützen wir nun Modder bei Saints Row und auch bei Metro. Auf dem PC hat man eine andere Art von Spieler und genau darauf konzentrieren wir uns. Es sind verschiedene Zielgruppen."
Darüber hinaus sprach er über das Thema Piraterie, das immer wieder im Zusammenhang mit dem PC erwähnt wird.
„Es gibt keinen Zertifizierungsprozess wie bei den Konsolenherstellern, man entscheidet selbst, wann das Spiel bereit ist", so Kundratitz. „Viele Publisher veröffentlichen Spiele nicht am gleichen Tag, weil sie glauben, der PC sei so schwierig zu handhaben, sondern weil sie die Piraterie fürchten. Daher konzentrieren sie sich lieber zuerst auf die Konsolen."
EA versucht dieses Problem mit Origin anzupacken, Ubisoft mit Uplay. Deep Silver hat jedoch keine derartigen Pläne.
„Uplay ist definitiv nicht der Ansatz, den wir verfolgen wollen. Ich denke, wir müssen einfach sicherstellen, dass die Spiele, die wie veröffentlichen, ihr Geld wert sind. Jeder Publisher hat mit dieser Piraterie-Problematik zu kämpfen, niemand kann sich davor schützen."
„In unserem Business-Plan ignorieren wir das üblicherweise", verrät er. „Es ist keine neue Entwicklung, sondern seit Jahrzehnten ein Bestandteil unseres Geschäfts. Als Publisher findet man sich einfach damit ab, richtig?"