Der Kopierschutz des Sega Saturn wurde geknackt
Hat lange gedauert.
Nach knapp 22 Jahren ist es jemandem gelungen, den Kopierschutz des Sega Saturn zu knacken.
Die Konsole war nicht der Erfolg, den sich Sega damals erhoffte, weil man sich damit gegen Sonys PlayStation und das Nintendo 64 nicht durchsetzen konnte.
Dennoch hat der Sega Saturn einige der besten Spiele dieser Zeit zu bieten, wobei viele davon nur in Japan erhältlich waren.
Das Problem für Sammler ist, dass die Konsole mittlerweile in die Jahre gekommen ist und aufgrund des CD-basierten Systems anfälliger für Fehler ist als Cartridge-basierte Geräte. Mit der Zeit wird es also immer mehr fehlerhafte Saturn-Konsolen auf dem Markt geben.
Und genau das wollte Hacker James Laird Wah alias Dr. Abrasive ändern. Seit 2013 arbeitet er daran, Spiele via USB auf die Konsole zu laden und nun hat er es geschafft (via Kotaku).
Zuerst schaute er sich den Multi-Channel-Sound-Chip der Konsole näher an. Um ihn zu nutzen, wollte er Software für den Saturn schreiben. Für Homebrew auf der Konsole sind jedoch ein Mod-Chip - der heute nicht mehr hergestellt wird - und selbst gebrannte CDs nötig.
Die nächsten paar Jahre verbrachte Wah dann mit dem Reverse Engineering der Konsole. Sein Ziel war, Code via USB-Anschluss auf das Gerät zu laden. Dieser Prozess ist bereits als Mod für andere CD-basierte Konsolen wie den 3DO verfügbar.
Als größte Hürde erwies sich dabei das Hardware-basierte DRM des Saturn, das eine spezielle Markierung („wobble") erforderte, die physisch in den CDs angebracht wurde. Wah musste also das Laufwerk via USB emulieren, um das zu umgehen.
Wah arbeitet weiterhin daran, bereit zur Veröffentlichung ist der Hack noch nicht. Er nähert sich jedoch diesem Ziel, was zu einem gesteigerten Interesse an der Konsole führen dürfte. Außerdem dürften dann auch Spiele wie Panzer Dragoon Saga, von dem dessen Schöpfer Yukio Futatsugi behauptet, dass Sega nicht mehr den Quellcode besitzt, noch für lange Zeit spielbar sein.