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Der Pate 2

Weck den Don in Dir

Erstmals werdet Ihr bei den wichtigen Schlüsselpunkten der Geschichte nicht nur zuschauen, sondern auch aktiv eingreifen können. Ihr seid dabei, wenn die Corleones ihre Entscheidungen fällen und habt dabei ein Wörtchen mitzureden. So wird das erste Szenario direkt auf Kuba spielen, wo Ihr die Familie vor der drohenden Revolution retten und so das Vertrauen des Paten Michael Corleone gewinnen müsst.

Und auch im späteren Spielverlauf wird es immer wieder solche bekannten Missionen geben, die Euch die Geschehnisse des Films näher bringen, ohne Euch einen Weg aufzuzwingen. Euer finales Ziel ist aber, die Vernichtung von fünf feindlichen Familien in verschiedenen Städten, was sich in ca. 20 Stunden Spielzeit niederschlägt. "Wir wollen nicht wie Grand Theft Auto 4 ein 199-Stunden-Spiel."

Neben diesem roten Story-Faden werden viele Nebenmissionen dynamisch generiert. Auf einer Übersichtskarte könnt Ihr sehen, welche Waffen-Fabriken, Drogen-Labore, Strip-Clubs und Bau-Firmen Ihr unter Eurer Kontrolle habt. Falls Euch eine verfeindete Familie angreift, wird dies mit einem entsprechenden Symbol über der Stadtkarte dargestellt. Eilt Ihr daraufhin zum Ort des Geschehens, müsst Ihr die feindlichen Capitanos auschalten und so Eure Grenzen sichern. Als Belohnung für die dynamischen Aufträge bekommt Ihr Informationen über den Aufenthaltsort von wichtigen Zielen, Unterstützung durch korrupte Polizisten und Zusatzausrüstung für Eure Einsatz-Truppe.

Zur Verteidigung Eurer Etablissements könnt Ihr Türsteher einstellen. Ihr verdient dann zwar weniger Geld, dafür wird ein Übergriff manchmal auch ohne Eure Hilfe abgewehrt. Falls es Euch gelingt, bei einer solchen Attacke ein feindliches Familienmitglied auszuschalten oder Ihr gezielt ein Attentat verübt, verliert die gegnerische Organisation damit nicht nur den Kämpfer, sondern auch alle seine Spezialfähigkeiten.

Drive-by-Shooting mit einer Karre aus den 60ern macht doppelt so viel Spaß..

Ihr müsst aber nicht immer selbst agieren. Einfach ein Team samt Bombe zu einer feindlichen Location schicken, Daumen drücken, dass sie nicht erwischt werden und schon fliegt das Gebäude mit einem dicken Rumms in die Luft. Eure Feinde verlieren daraufhin die Einnahmen und etwaigen Nachschub. „Wir wollten trotzdem, dass sich der Titel wie eine Action-Game anfühlt, auch wenn man nur drei Minuten Action zwischen der ganzen strategischen Arbeit hat“, betont Executive Producer Hunter Smith. Angriffe müsst Ihr deshalb immer selbst ausführen. Sich zurücklehnen und andere die Arbeit machen lassen, funktioniert nicht. Dafür könnt Ihr in den Feuergefechten im Hintergrund agieren und nur im Notfall eingreifen. Auch wenn es Strategie-Fans ungern akzeptieren, den Action-Stempel werdet Ihr nie ganz los.

Ganz anders sieht es dagegen Online aus. Wenn Ihr ein Match gemeinsam mit Freunden bestreitet, könnt Ihr die gesamte Zeit im Don-Modus verbringen und Aufträge verteilen. Zusätzlich bringt Ihr Eure eigene Familie mit und könnt so auf starke Helfer bauen, die an Eurer Seite in den Kampf eingreifen. Außerdem erreichen Eure Schergen nur Online den höchsten Level und können die entsprechenden Waffen und Fähigkeiten dann auch im Einzelspieler-Modus einsetzen. Im Zusammenschluss mit den Familien Eurer Freunde bildet Ihr eine gewaltige Streitmacht, um in der Schlacht um die Vorherrschaft die Oberhand zu gewinnen. Nur wie viele Spieler an diesem Gemetzel teilhaben können, wollten uns die Entwickler noch nicht verraten.

Auch das Bedrohen und Erpressen von NPCs spielt wieder eine große Rolle.

So wie Grand Theft Auto IV, der Porsche unter den Open-World-Games, bei Inszenierung und Grafik Maßstäbe setzte, könnte dies dem zweiten Paten, eher ein Mercedes, beim Gameplay gelingen. Endlich kein einfacher Aufguss der erfolgreichen Rockstar-Serie, sondern ein eigenes, stimmiges Konzept, das sich wohltuend von der eher Action-lastigen Konkurrenz absetzt.

Gerade weil das Abenteuer des Nico Belic eher zu den Wurzeln der Serie zurückgekehrt ist und Ihr nicht mehr in die Rolle eines aufsteigenden Gangsters schlüpft, liefert Electronic Arts ein herrliches Kontrastprogramm, das in punkto Spieltiefe seinesgleichen sucht. Im Prinzip bekommt Ihr zwei in sich eigenständige Produkte geliefert.

Auch die Online-Komponente wirkt durchdacht und könnte die Einzelspieler-Erfahrung sinnvoll ergänzen. Bis zum Release muss aber noch dringend an der Grafik gearbeitet werden. Während die Umgebung schon recht nett aussah, wirkten Charaktere und Animationen kaum tragbar. Gerade weil die gelungenen Gesichter beim Vorgänger ein dicker Pluspunkt waren, ist der aktuelle Zustand kaum zumutbar. Zum Glück bleibt den Entwicklern bis zum Februar 2009 noch jede Menge Zeit, um die Figuren aus dem Uncanny Valley zu holen und Federico Corleone weitere Schmach zu ersparen. Wäre doch schade, um diese innovative und wagemutige Fortsetzung aus dem Hause Electronic Arts.

Der Pate 2 erscheint im Februar 2009 für PC, Xbox 360 und PS3.

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