Der Vatikan bekommt wohl seinen eigenen, "weniger toxischen" Minecraft-Server
Beim Theutates!
Ein verspielter Jesuitenpater, der im Silicon Valley ein technisches Studium absolviert hat, will einen Vatikan-Minecraft-Server einrichten. Das Ziel: eine weniger toxische Spielumgebung zu gewährleisten.
"Ich will Leute einladen, die kreativ sein wollen, nicht toxisch und eine Umgebung bereitstellen, in der sich die Leute ausdrücken und Beziehungen knüpfen können", so Pater Robert Ballecer. "Die Beziehungen sind das Wichtigste daran. Das ist letztlich das Ziel. Es geht nicht um die Technologie, nicht einmal wirklich ums Spielen. Es geht darum, Leute zusammenzubringen, die diese Beziehungen dann ins echte Leben verlagern können."
Ein wenig Gegenwind verspürte er aufseiten seiner Adressaten natürlich schon, Technologieaffinität und Glauben gehen für viele nicht wirklich Hand in Hand.
"Zunächst waren viele Leute zögerlich. Sie sehen einen Mann im Kragen, der über die jüngsten Angebote von Google spricht oder darüber, wie man Glasfaser über den Atlantik verlegt, und das verstanden sie nicht. Sie sagten sich, 'Moment mal, diese Dinge passen nicht zusammen.' Aber nach einer Weile begriffen sie, 'okay, er weiß, wovon er spricht. Er ist nur rein zufällig auch ein Priester'."
In dem Zusammenhang verweist er darauf, dass die Technologie der Kirche ermöglichen könnte, mehr Menschen zu erreichen. Zwar seien Fehler unausweichlich, aber wenn die Institution es nicht damit probiere, werde sie nie das Potenzial entdecken, das Technologien wie dieser innewohnt.
Die Minecraft-Server sind noch nicht in vollem Gange. Aktuell werden sie noch getestet, Feedback gesammelt. Mehr Infos dazu gibt es auf der Seite des Projekts.
Minecraft stand übrigens nicht als einziges Spiel zur Debatte. Ballecer ließ seine Twitter-Gefolgschaft darüber abstimmen. Ebenfalls zur Wahl standen Rust, Ark (pikant, wegen Evolution und so), Team Fortress 2 und eben Minecraft, das mit 64 Prozent gewann.
Was haltet ihr von der Aktion? Seht ihr darin eine Instrumentalisierung von Games durch die Kirche oder eine lobenswerte Initiative eines engagierten, aufgeschlossenen Priesters, seine Gemeinschaft ins neue Jahrtausend zu führen?