Destiny - Alles auf 2.0!
Ein neues Levelsystem, Waffenanpassungen, Interface-Verbesserungen und mehr.
Update 2.0 für Destiny ist da - und es ist riesig! Stolze 17 GB auf den Current-Gen-Konsolen. Aber was steckt eigentlich alles drin? Nun, einerseits schon mal viele Inhalte der Erweiterung König der Besessenen, die nächste Woche erscheint. Was auch ganz praktisch ist, denn so können alle Spieler diesen riesigen Batzen an Daten schon vorab runterladen und müssen nicht am Veröffentlichungstag ewig darauf warten, bis der Download fertig ist. Das dürfte vor allem auch Spieler freuen, die keine 50 MBit/s oder ähnliche Geschwindigkeiten haben.
Zurück zum traditionellen Stufenaufstieg
Abseits dessen nimmt das Update jetzt schon mal einige grundlegende Veränderungen am Spiel vor, die einige der im ersten Destiny-Jahr etablierten Spielsysteme mal mehr, mal weniger auf den Kopf stellen. Zum Beispiel erhöht man die Maximalstufe für alle Charaktere auf 34 (für Stufe 40 ist die Erweiterung nötig) und trennt im Zuge dessen die Charakterstufe und das Lichtlevel. Letzteres wird nun anhand der Angriffs- und Verteidigungswerte all eurer Ausrüstungsgegenstände berechnet, auch Geister, Klassen-Items und Artefakte tragen künftig ihren Teil dazu bei. Der Charakterlevel steigt indes ganz traditionell durch erhaltene Erfahrungspunkte.
Der Intellekt, die Disziplin und die Stärke als Werte eures Charakters bleiben weiterhin erhalten, werden aber genauer veranschaulicht. Ihr seht ganz präzise, um wie viele Sekunden der Cooldown jeweils reduziert wird, und nicht mehr nur irgendwelche vagen Prozentangaben. Für jeden Wert gibt es festgelegte Stufen, die einen Einfluss auf den Cooldown haben. Welche Stufe ihr mit euren aktuellen Werten erreicht, wird euch ebenfalls angezeigt.
Eine Sache der Balance
Was die Waffen anbelangt, gibt es wahrlich sehr, sehr, sehr, sehr viele Anpassungen, die Bungie kürzlich auch anhand seiner Waffen-Design-Philosophie näher erklärt hat. Um es kurz zusammenzufassen: An so ziemlich jeder Waffe nimmt man Veränderungen vor, steigert hier den angerichteten Schaden, erhöht dort die Genauigkeit und dergleichen. Ganz grundsätzlich besteht das Ziel zum einen darin, als zu stark empfundene Waffen abzuschwächen, aber im Gegenzug auch die Waffen, die ansonsten kaum genutzt werden, wieder relevanter zu machen. Bungies Wunsch ist, dass jeder das von ihm gewünschte Schießeisen verwenden kann und nicht alle nur auf die gleichen Waffen setzen, weil diese die eben besten sind.
Bei den Aktivitäten gibt es kleinere Anpassungen der Strikes. Ihr müsst nun etwa definitiv an Bosskämpfen teilnehmen, um zum Abschluss auch entsprechend gute Beute erhalten zu können. Einen Bonus bekommt ihr, wenn ihr gleich wieder in die Strike-Playlist statt in den Orbit wechselt. Den neuen Raid „King's Fall" aus der Erweiterung werdet ihr hingegen nicht direkt zum Start am 15. September in Angriff nehmen können, sondern erst am 18. September. Dadurch will Bungie vermeiden, dass sich die Spieler dazu gezwungen sehen, die neuen Story-Inhalte möglichst schnell und überhastet durchzuspielen, nur um den Raid erreichen zu können. Daher das kleine Zeitfenster zwischen dem Release von König der Besessenen und dem Startschuss für den Raid.
Stets den richtigen Überblick
Gleichzeitig macht man es euch einfacher, aktuelle Aufgaben im Auge zu behalten. Der Quest-Bildschirm zeigt alle aktiven Missionen, vier davon könnt ihr außerdem einblenden lassen, wenn ihr euren Geist hervorholt - eine längst überfällige Änderung. Im Zuge dessen werden die Aktivitäten aus dem ersten Destiny-Jahr an das neue Quest-System angepasst und es gibt neue Quest-Reihen für jede Subklasse des ersten Jahres.
Mit jedem neuen Destiny-Inhalt steigt zugleich die Zahl der verfügbaren Beutezüge und mit Update 2.0 auch die die Zahl der Beutezüge, die ihr gleichzeitig annehmen könnt, auf 16 Stück. Übrigens: Hattet ihr vor Update 2.0 einen aktiven exotischen Beutezug, wird dieser automatisch erfolgreich beendet. Ihr könnt euch nach dem Update also eine ganze Reihe neuer Aufgaben schnappen und euch dann damit beschäftigen. Für deren Erfüllung müsst ihr zudem nicht mehr zwangsweise zu den Social-Hubs zurückkehren, sondern könnt erfüllte Missionen direkt im Quest-Bildschirm abschließen. Auch hier eine kleine Zeitersparnis.
Lohnenswerte Beutezüge
Damit ihr neu erlange Beute auch entsprechend verstauen könnt - oder falls ihr einfach nur ein Sammler seid -, hat man den Lagerplatz deutlich vergrößert. Dort passen nun 72 Waffen, 72 Rüstungsteile und 36 allgemeine Items hinein. Gleichermaßen findet ihr im Turm nun Terminals für eure Shader-, Emblem- oder Exotic-Sammlungen. Falls ihr mal eines davon zerstören müsst, weil ihr eventuell keinen Platz mehr im Inventar habt, könnt ihr das getrost tut, denn an diesen Terminals lässt sich jederzeit ein neues Exemplar anfordern, wenn ihr sie erst einmal eurer Sammlung hinzugefügt habt.
Die Vanguard- und Crucible-Marken ersetzt man unterdessen durch die neuen legendären Marken. Diese gelten für euren gesamten Account, wodurch ihr nicht mehr notwendigerweise die gleichen Aktivitäten nacheinander mit verschiedenen Charakteren abarbeiten müsst. Ihr erhaltet sie zum Beispiel für wöchentliche und tägliche Heroics oder PvP-Listen. Aus alten Marken sind Commendations geworden, die ihr gegen Reputation eintauschen könnt.
Neues, Altes und ein bisschen Gnade
Abseits der neuen PvE-Inhalte ergänzt The Taken King das Spiel auch um diverse neue PvP-Inhalte. Bis zum Release der Erweiterung lassen sich diese aktuell von allen Spielern kostenlos ausprobieren, die neuen Fähigkeiten beziehungsweise die neue Subklasse zählen aber nicht dazu. Ebenso freuen könnt ihr euch darauf, dass die neuen Maps aus dem DLC Haus der Wölfe (Widow's Court, Black Shield, Thieves' Den) nun allen Spielern zur Verfügung stehen. Xbox-Spieler bekommen wiederum Zugriff auf die Inhalte, die im ersten Jahr PlayStation-exklusiv waren.
Mit der neuen „Mercy"-Regel sollen PvP-Partien vorzeitig beendet werden, wenn diese zu einseitig verlaufen. In einem solchen Fall kann kein neuer Spieler mehr beitreten (wenn noch Platz frei ist) und der Countdown wird auf 10 Sekunden gesetzt. Anschließend endet das Match ganz normal, alle Spieler erhalten ihre Belohnung und kehren zum Matchmaking zurück. Das ergibt Sinn, um unnötigen Frust beim unterlegenen Team zu vermeiden. Weitere Verbesserungen umfassen die reduzierte Latenz der Kill-Benachrichtigungen im PvP, außerdem hat man das Schadenssystem überarbeitet, um dadurch die Effektivität von Spielern mit extremem Lag zu verringern.
Eine weitere Neuerung wünschen sich viele Destiny-Spieler ebenfalls schon seit dem Launch: Endlich wird es möglich sein, beim erneuten Absolvieren von Missionen Zwischensequenzen zu überspringen - hat ja lange genug gedauert für diese kleine Option. Weiterhin seht ihr euren Hüter nun auch im Charakterbildschirm ohne Helm, falls ihr diese Einstellung gewählt habt.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Update 2.0 auf jeden Fall sehr umfangreich ist und weitreichende Änderungen am Spiel vornimmt. Es bildet eine solide Grundlage für das zweite Destiny-Jahr und die erste größere Erweiterung. Sinnvolle Änderungen und Vereinfachungen erwecken den Eindruck, dass Bungie in manchen Bereichen - wenn auch nicht in allen - auf die Spieler hört.