Devil May Cry 4
Und Action!
Apropos Feinde. Nicht immer ist simples Draufkloppen wirklich von Erfolg gekrönt. Das bringt einem nämlich nur wenig, wenn der Kontrahent einen langen Speer und einen großen Schild mit sich durch die Gegend trägt. Da hilft nur eines: Sich schnell dem Rücken des Fiesewichts zuwenden und ab geht die Post. Glücklicherweise ändern die Jungs vergleichsweise langsam ihre Richtung und sind so verwundbar.
Andere Viecher gleiten wiederum durch den Boden und sind dadurch etwas zu schnell für das eigene Schwert. Zuvor also erst die Pistole zücken und gut zielen, damit sie nach einigen Treffern etwas länger über dem Grund bleiben und mit der Schneide zerlegt werden können. Natürlich sind selbst simple Gegner mit von der Partie, die im Prinzip einfach nur als Kanonenfutter dienen. Die findet man aber auch in jedem Spiel.
Hilfreich zur Seite stehen Held Nero im Kampf diverse Kombos und Manöver, mit denen er seine Gegner ins Jenseits befördert. Wer die Attacken genau timen und seinen Kampfstil selbst bestimmen möchte, sollte die Option „Automatisch“ deaktivieren. Die sorgt dafür, dass man lediglich auf die Tasten hauen muss, während die Kombos per Zufall ins Geschehen eingeworfen werden. Nur, wer seine Gegner möglichst stil- und eindrucksvoll zu Grabe trägt, erhält auch die meisten Punkte.
Je mehr rote Kugeln oder stolze Seelen man am Ende der Mission gesammelt beziehungsweise erhalten hat, desto mehr kann man Neros Fähigkeiten erweitern. Er erhält somit eine höhere Durchschlagskraft oder kauft sich Items, die bei Benutzung sofort die Gesundheit erhöhen – im Notfall ein sehr nützliches Hilfsmittel. Auf Einkaufstour geht man entweder zwischen den einzelnen Aufträgen oder an Götterstatuen, die in den Levels verteilt sind. Bei Nichtgefallen darf man sie sogar wieder umtauschen.
Bleibt noch ein Knackpunkt, der bei Umsetzungen nicht immer für Freude sorgt: Die Grafik. Man denke da nur an Resident Evil 4 für den PC. Im Fall von Devil May Cry 4 sind jedoch sämtliche Sorgen unnötig. Capcom hat hervorragende Arbeit geleistet und zaubert ein wahres Effektfeuerwerk auf den Bildschirm – sowohl unter DirectX 9 als auch mit DirectX 10. Die Unterschiede zwischen beiden Versionen fallen zwar auf den ersten Blick kaum auf, aber dafür laufen beide selbst auf Mittelklasse-Rechnern (Core 2 Duo @ 2,2 GHz, 2 GB RAM und Radeon 2600 XT) in höchsten Einstellungen durchweg flüssig. Ein Zeichen für gute Optimierung.
In Sachen Inszenierung, Endgegner und Kämpfe muss sich Devil May Cry 4 wahrlich vor niemandem verstecken. Die Zwischensequenzen des Spiels überzeugen darüber hinaus mit beeindruckenden Blickwinkeln, schönen Bildern und erinnerungswürdigen Augenblicken. Unter Beachtung dieser Punkte ist es natürlich schade, dass Capcoms Action-Feuerwerk immer wieder unter Kameraproblemen krankt und leider auf Level-Recycling zurückgreifen musste.
Wer auf Action am laufenden Band steht und Fan der Reihe ist, wird mit dem vierten Teil trotz der vorhandenen Mankos definitiv seinen Spaß haben. Hofft Ihr jedoch auf grundlegende Innovationen oder Neuerungen, sucht Ihr sie besser woanders. Devil May Cry 4 vertraut auf altbewährtes und geht nur wenige Risiken ein.
Neros Abenteuer ist bereits im Handel erhältlich. Frische Bilder der PC-Version findet Ihr in unserer Screenshot-Galerie zu Devil May Cry 4. Außerdem haben wir eine Komplettlösung zu Devil May Cry 4 mit den Missionen 1 bis 10 sowie den zweiten Teil der Komplettlösung zu Devil May Cry 4 mit den Missionen 11 bis 20 anzubieten.