DevilTech Fragbook DTX
Mein dicker Freund, der Schlepptop
Was die restliche Hardware anbelangt, war unser Gerät eher mager bestückt. Selbst ein WLAN-Modul fehlte, der Hersteller versprach uns aber, dass es wirklich im jedem fertigen Endgerät ein entsprechendes Funkmodul steckt. Das eingebaute Touchpad ist ein schlechter Witz, aber dank der gewaltigen Freifläche unter der Tastatur kann man eine Notebook-Maus direkt auf dem Gehäuse nutzen. Funktionierte während der Zugfahrt auf jeden Fall hervorragend. Besser sieht es bei den Anschlüssen aus: Mehrere klassische USB-3.0-Anschlüsse, eine eSATA-Möglichkeit, ein HDMI-Ausgang und sogar ein Kabel/Satelliten-Eingang runden das Paket ab.
Und natürlich hat eine solche Ausstattung auch ihren Preis. Los geht das Ganze bei 1.159 Euro. Damit bekommt man aber nicht unser Testgerät, sondern eine deutlich kleinere Kiste. In der sind dann nur ein i5, eine GeForce 560M, eine 320 GB Platte und 2 GB RAM drin. Das reicht zwar auch für die meisten aktuellen Titel, trotzdem ist es eindeutig die schlechtere Wahl. Der Wonneproppen, der uns ins Haus geschickt wurde, kostet ohne Windows 7 ca. 1.400 Euro. Ein stolzer Preis, doch dafür müsst ihr euch in den nächsten zwei Jahren nicht mehr um neue Hardware kümmern.
Wer gerne Geld zum Fenster hinauswirft beziehungsweise steinreich ist – und damit kein Videospieleredakteur –, kann sich für satte 4.550 Euro eine Art Super-Sportwagen unter den Spielelaptops zusammenbauen (i7 2920XM, 24 GB RAM, Geforce 580M, 160 GB SSD, 640 GB HD).
Am teuersten ist daran übrigens der Arbeitsspeicher. 24 GB DDR 3 kosten satte 1.500 Euro. Wenn man bedenkt, dass man allein dafür das komplette Gerät in unserer Test-Ausstattung bekommt, ein wirklich wahnwitziger Preis. Falls sich jemals einer unserer Leser ein solches Monster kauft, kann er sich gern bei mir melden. Dazu gibt es dann die passende Story und einen Orden für besonderes Nerdtum.
Ein solcher Monster-Laptop ist für mich immer ein zweischneidiges Schwert. Ja, es macht unterm Strich einen guten, wenn nicht sogar einen sehr guten Job, wenn es darum geht, einen Desktop-PC zu ersetzen und damit zum Beispiel auf eine LAN-Party zu fahren. Das Fragbook DTX ist schnell, gut verarbeitet, hervorragend ausgestattet, lässt sich individuell konfigurieren und ist ganz sicher auch sein Geld wert. Doch wenn man bedenkt, was sich für eine Spielekiste man sich samt deutlich größerem und besserem Monitor ins Arbeitszimmer stellen kann, sieht das Preis-Leistungs-Verhältnis gar nicht gut aus.
Immerhin: Meine Freundin würde sich sehr über eine solche Kiste freuen. Sie meckert schon seit Jahren über den hässlichen PC-Kasten und den Riesen-Monitor. Das verschandelt ihr die Sicht im Wohnzimmer. Falls ich also demnächst mal wieder zu Geld komme, überlege ich mir das mit dem Spiele-Laptop noch mal. Denn nur mit einer glücklichen Freundin kann man auch entspannt zocken. Sonst setzt es mal wieder was mit dem Nudelholz.