Diablo 3
Beta abgehakt
Aktuell noch etwas unfertig wirkt auch das Balancing. Mal ganz abgesehen davon, dass das Spiel sowieso zu einfach ist und man mit manchen Charakteren bis zum Ende des ersten Aktes und dem Sieg über den Skelettkönig nicht einmal ins Gras beißt, genügen selbst in einem Vier-Mann-Spiel und damit verstärkten Feinden zwei bis drei Blitze der Zauberin, um eine ganze Horde von Gegnern auszuschalten. Außerdem hat der Magier enorme Reichweiten-Vorteile, sogar gegenüber der Dämonenjägerin.
Während deren Pfeile zum Beispiel durch niedrige Brüstungen aufgehalten werden, könnt ihr eure Energiesprüche locker darüber hinweg werfen. Bevor euch also Nahkämpfer auf die Pelle rücken können, werden sie gnadenlos aus der Entfernung gebraten. Überhaupt haben es Nahkämpfer zu Beginn deutlich schwerer. Erst wenn Mönch und Barbar ihren Sprung beziehungsweise ihren Teleportschritt erhalten, werden sie nicht mehr von Fernkämpfern zerlegt. Hier muss Blizzard also nochmal ran.
Beim Thema Item-Abhängigkeit bin ich mir noch nicht sicher, worauf Blizzard hinaus will. Während Hexendoktor und Zauberin auch ohne erstklassige Items recht gut zulangen, ist besonders der Mönch ohne vernünftige Waffen nahezu hilflos. Klar, zum Teil ist es wohl Absicht, dass die unterschiedlichen Klassen auch unterschiedlich anspruchsvoll sind, aber der Abstand zwischen "zu einfach" und "knackschwer" ist für meinen Geschmack einfach zu groß. Aber genau dafür ist ja die Beta gedacht. Und es ist ja noch genug Zeit bis Anfang 2012.
Doch genug analysiert, nun noch ein paar Sätze zu den eigentlichen Inhalten. Mit einem der fünf möglichen Charaktere startet ihr nur wenige Hundert Meter von New Tristram entfernt. Zombies durchwandern die düstere Nacht und stürzen sich seufzend auf euch. Dieses anfängliche Kanonenfutter ist aber schnell Geschichte und ihr erreicht das umkämpfte Stadttor. Nachdem ihr dann heldenhaft die Stadtwache beim Auslöschen der Horde unterstützt habt, geht es ins Innere der Holzpalisade.
Dort erwartet euch gleich Leah, die Tochter von Deckard Cain, den ihr bestimmt aus Diablo 2 kennt. Dieser wurde bei der Untersuchung eines gefallenen Sterns vom Erdboden verschluckt und ihr müsst ihn natürlich retten. Die Story wird dabei erneut über Dialoge erzählt, die aber erstmals vertont wurden, und später auch mit kleinen Ingame-Cutscenes. Das wirkt zwar im ersten Moment etwas rudimentär, funktioniert aber schon in der Beta hervorragend, um Stimmung zu erzeugen.
Bevor ihr euch der halb zerstörten Kathedrale und dem gefallenen Stern widmet, streift ihr wie beim Vorgänger durch weite, zufallsgenerierte Felder, die neben Zombies und fiesen Monstern auch versteckte Höhlen und Schätze liefern. Ihr bekommt ständig kleine Nebenaufträge, müsst Zombie-Mütter erledigen, eurem späteren Hausschmied beim Töten seiner infizierten Frau helfen und verschollene Personen zurückholen.
Gleichzeitig wird die Geschichte um Deckard Cain und das seltsame Himmelsphänomen vorangetrieben. Erstmals geht es in die Kathedrale, die ebenso wie die meisten anderen Areale dank Zufallsgenerator jedes Mal anders aussieht. Ihr stürzt euch in dunkle Gruften, jagt König Leorics Krone, um damit am Ende den fiesen Skelettkönig zu vernichten, der droht, New Tristram mit seiner Untoten-Horde einfach zu überrennen.
Beeindruckend ist nach mehrmaligem Durchspielen vor allem die Flexibilität der Dungeons. Immer wieder entdeckt ihr neue Nebenaufträge oder aufregenden Mini-Events, die mit ebenso spannenden Belohnungen aufwarten. Mal gilt es, Horden von Angreifern für 60 Sekunden zu überleben, mal eine Kiste zu beschützen oder Skelett-Generatoren zu zerstören.