Diablo 3 - Vorschau
Neues aus der Closed Beta
Und nochmal alles auf Anfang. Mit Patch 6 kam vor ein paar Tagen der zweite Charakterwipe in der geschlossenen Beta von Diablo 3. Grund war das frisch eingeführte Achievements-System. Da half kein Heulen und kein Zähneklappern, mein Barbar zieht wieder unbekleidet in die Schlacht. Der erzwungene Neustart bietet aber eine gute Gelegenheit, um einmal die Änderungen seit Testbeginn kurz Revue passieren zu lassen, über das Skillsystem zu meditieren und einen Blick in die Kristallkugel zu wagen.
Vorweg: Am Maximallevel von 13 und der Beschränkung auf den ersten Akt hat sich noch immer nichts geändert. Stattdessen schraubte Blizzard mit Patch 5 gehörig an den Skills der einzelnen Klassen herum, änderte teilweise die Reihenfolge, in der ihr bestimmte Fähigkeiten erlernt und fügte sogar ein paar neue passive Fähigkeiten hinzu. Sprüche mit AoE-Schaden ("Area of Effect") wurden allgemein etwas abgeschwächt, dafür fallen Spezialattacken auf einzelne Gegner jetzt stärker aus. Besonders gravierend für alle Zauberklassen: Der Schaden eurer Fähigkeiten ist jetzt abhängig von der Waffe in euren Händen.
Ab Patch 6 erhaltet ihr außerdem für gewisse Leistungen Achievements. Tötet ihr zum Beispiel den Skelettkönig 15 Mal oder bringt euren Schmied auf Stufe 4, winken als Belohnung neue Grafiken für euer Banner. Dieses ziert euer nagelneues Spielerprofil, in dem eure Statistiken sowie eure aktuelle Ausrüstung, Fähigkeiten und Statuswerte präsentiert werden.
Wenn ihr wissen wollt, wie viele Stunden eure Freunde mit ihren jeweiligen Charakteren verbringen oder mit der Summe eurer gemeuchelten Monster zu protzen gedenkt, werdet ihr diese Funktion zu schätzen wissen. Zugang zu eurem Profil erhaltet ihr über die Lobby im Hauptmenü des Spiels.
Blizzard hat das Interface mit dem neuen Patch außerdem etwas aufgehübscht und verbessert. Richtet ihr zum Beispiel euren Mauspfeil auf einen Ausrüstungsgegenstand, bekommt ihr jetzt genau angezeigt, um wie viele Punkte sich der Schaden oder die Panzerung erhöhen, sobald ihr ihn anlegt.
Die heftigsten Wellen schlug jedoch die Einführung der Nephalem-Altäre mit Patch 5. Diese leuchtenden Monolithen stehen jetzt in New Tristram und an ausgesuchten Plätzen in der Spielewelt herum. Wer die aktiven und passiven Fähigkeiten in seinen Skillslots umsortieren will, muss in Zukunft dem nächstgelegenen Altar einen Besuch abstatten. Dadurch ändert sich die Dynamik des Skillsystems komplett. Mit dem Artefakt "Stone of Recall" dürft ihr zwar weiterhin jederzeit ein Portal zurück in die Stadt öffnen, das dauert aber gefühlte Ewigkeiten. Somit kommt ein schneller Teleport zum Wechseln eurer Fähigkeiten im Gefecht nicht in Frage.
Das Echo aus der Community war erwartungsgemäß gespalten. Einige Spieler loben den Zwang zur vorausschauenden Wahl der Skillbelegung, andere verteufeln das Feature als erneute Einschränkung ihrer Charakterentwicklung.
Doch so merkwürdig es klingt: Das neue Skillsystem fördert die Spezialisierung, ohne gleichzeitig die Möglichkeit zum Testen verschiedener Builds zu beschneiden. Es ist ein Kompromiss, um die Vorteile der alten Skillbäume mit einem völlig freien System zu kombinieren.