Diablo 4 auf PC ist großartig, ihr braucht aber 16 GB VRAM, um mit der PS5 mitzuhalten
Der größte Knackpunkt.
Diablo erschien vor mehr als 25 Jahren erstmals für PCs und hat sich seitdem zu einer dieser seltenen Serien entwickelt, die einfach nicht alt werden. Während es eine gewisse Kontinuität in den verschiedenen Serienablegern gibt, zeichnet sich Diablo 4 vor allem dadurch aus, dass es von Anfang an für mehrere Plattformen veröffentlicht wurde. Angesichts der jüngsten Probleme mit PC-Ports wäre es nicht unvernünftig, skeptisch im Hinblick auf die Qualität zu sein. Die gute Nachricht ist jedoch, dass es nicht schwer ist, Diablo 4 auf einer Vielzahl von PC-Hardware mit ausgezeichneten Ergebnissen auszuführen. Es gibt jedoch eine Einschränkung: Um eine vergleichbare Texturenqualität wie auf der PS5 zu erreichen, wird eine Grafikkarte mit 16 GB VRAM benötigt.
Eines der ersten Dinge, die man beachten sollte, noch bevor man Diablo 4 überhaupt kauft, ist, dass es wie viele andere PC-Spiele heutzutage einen eigenen Launcher erfordert, der nicht Steam heißt. Ein Battle.net-Konto ist erforderlich, und selbst dann benötigt das Spiel eine ständige Onlineverbindung, auch wenn man alleine spielt. Das ist nichts Neues für Veteranen der Serie, aber Neulinge sollten darauf hingewiesen werden.
Beim Start des Spiels wird man mit einer Vielzahl von Optionen für die Barrierefreiheit begrüßt, darunter die Möglichkeit, die Schriftgröße anzupassen oder Texte vorlesen zu lassen. Das ist großartig, ein Lob an Blizzard. Die ersten Eindrücke bleiben recht positiv, da die Menüs glücklicherweise sowohl eine ordentliche Unterstützung für Tastatur und Maus als auch für Controller bieten, was sich tatsächlich als großartige Möglichkeit herausstellt, das Spiel im Allgemeinen zu spielen.
Wenn man sich die Grafikoptionen ansieht, gibt es viele Einstellungsmöglichkeiten, einschließlich der Unterstützung für DLSS oder FSR2, obwohl das Spiel die Wahl trifft, welche Option für einen selbst am besten ist. Daher können Nvidia-Besitzer FSR2 nicht auswählen, obwohl es kompatibel ist. Ich nehme an, dass Blizzard es so gelöst hat, um es für weniger informierte Spieler einfacher zu machen, aber ich würde es bevorzugen, die Wahl selbst treffen zu können. Trotzdem ist das Wichtigste, dass diese Optionen vorhanden sind. Insgesamt würde ich sagen, dass die Optionen gut sind, aber das Menü selbst ist durchwachsen und könnte wirklich einige Vorschaubilder und VRAM-Nutzungsstatistiken gebrauchen. Es hilft auch nicht, dass einige dieser Beschreibungen ungenau zu sein scheinen. Zum Beispiel wird vorgeschlagen, dass 32 GB Systemspeicher für Ultra-Texturen erforderlich sind, aber das stimmt nicht, 16 GB sind völlig ausreichend. Allerdings benötigt man für ein flüssiges Spiel mit Ultra-Texturen eine Grafikkarte mit 16 GB VRAM, was nicht offengelegt wird.
Weiter geht es mit den üblichen Dingen, die man erwarten würde, wie die Möglichkeit, die Steuerung anzupassen, Audioeinstellungen vorzunehmen und so weiter. Für diejenigen, die neugierig sind, unterstützt das Spiel nativ Ultrawide-Bildschirme, aber es gibt keinen ordentlichen Vollbildmodus. Um die Spielauflösung zu ändern, muss man die Auflösung des gesamten Desktops ändern.
Sobald man einen Charakter erstellt (eine weitere neue Ergänzung) und das Spiel tatsächlich beginnt, wird eine Einführungssequenz abgespielt, die ein vorgerendertes Video umfasst. Das Video hat nicht nur eine niedrige Bitrate, sondern wird auch seltsamerweise mit 24 Bildern pro Sekunde und mit schlechtem Frame-Pacing abgespielt. Ich weiß, dass 120Hz-Displays heutzutage viel verbreiteter sind, aber es ist immer noch eine seltsame Entscheidung. Noch seltsamer ist die Tatsache, dass die Echtzeit-Zwischensequenzen des Spiels standardmäßig auf 30fps begrenzt sind, was im Menü deaktiviert werden kann.
Wenn man sich die Performance ansieht, ist es kein Geheimnis, dass Blizzard seine Spiele traditionell so gestaltet hat, dass sie auf einer Vielzahl von PC-Hardware eine gute Erfahrung bieten. Ich kann bestätigen, dass es möglich ist, dies auch mit Diablo 4 zu erreichen, aber man kann auch eine wirklich schlechte Erfahrung haben, wenn man nicht vorsichtig ist.
Um zu verdeutlichen, was ich meine, erreicht ein High-End-System wie ein PC mit einem Core i7 13700K und einer RTX 4080 oft über 100 fps bei nativen 4K und das Einschalten von DLSS kann diese Zahl auf gut über 200 fps steigern. Es gibt Potential für eine noch bessere Performance durch DLSS-3-Frame-Generation, aber das kann tatsächlich die Bildrate beeinflussen. DLSS 3 ist jedoch nützlich, wenn man sich für DLAA-Kantenglättung entscheidet. Das Spiel kann auch auf deutlich älterer Hardware recht gut laufen, etwa auf einem elf Jahre alten Core i7 3770K in Kombination mit einer 6 GB GTX 1060. Ich habe festgestellt, dass zwar 4K und 1440p größtenteils nicht möglich waren, aber eine solide Erfahrung bei 1080p war durchaus machbar, ohne dabei viele Abstriche machen zu müssen.
Und hier nimmt die Geschichte eine vertraute Wendung, denn eine flüssige Erfahrung hängt größtenteils von der gewählten Texturqualität ab. Für die Ultra-Texturen wird wirklich eine GPU mit 16 GB benötigt, mit deutlichem Ruckeln auf Karten mit weniger VRAM. Noch schlimmer ist, wie schlecht die hohe Textur-Einstellung aussieht, wie im obigen Video zu sehen ist. Mittlere und niedrige Texturqualitäten sind ebenfalls schlecht. Ist wirklich eine GPU mit 16 GB erforderlich? Was ist mit 12 GB? Ich habe keine 12-GB-Grafikkarte zur Hand, aber zum Glück hat ComputerBase genügend davon und zeigt deutlich, dass eine 12 GB RTX 4070 im Vergleich zu einer 16 GB RX 6800 XT benachteiligt ist, obwohl die Performance der Karten ansonsten etwa auf demselben Niveau liegt. In Anbetracht dessen sind 8-GB-GPUs bei maximaler Texturqualität deutlich schlechter.
Bei einer Auflösung von 4K auf einer RTX 2080 - einer 8-GB-Karte - kam es selbst bei aktiviertem DLSS im Performancemodus zu Rucklern. Selbst, wenn ich auf 1440p herunterging, wurde das Problem nicht wirklich gelöst. Ein Blick auf die Nutzungsdaten zeigt, dass auf einer RTX 4080 fast 15 GB Speicher verwendet werden, während die 8-GB-Karte nahezu den gesamten VRAM auslastet. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob dies einfach nur zugewiesener Speicherplatz ist oder tatsächliche Nutzung, aber es scheint eindeutig, dass Ultra-Texturen sehr VRAM-abhängig sind. Leider ist der einzige zuverlässige Weg, diese Ruckler auf einer 8-GB-Grafikkarte zu stoppen, die Verwendung der hohen Texturqualität und die Aktivierung von DLSS. Bei Digital Foundry sind wird der Meinung, dass die Qualitätseinbußen bei der hohen Einstellung problematisch sind und wir Blizzard dringend ersuchen würden, dies als vorrangiges Problem anzugehen.
Was ist mit optimierten Einstellungen? Hier ist nicht viel Aufwand erforderlich, denn abgesehen von den Texturen skaliert das Spiel tatsächlich gut. Es gibt neben offensichtlichen Vorschlägen wie der Aktivierung von DLSS nur zwei Einstellungen, bei denen ich die Ultra-Voreinstellung reduzieren würde, um einige anständige Performancegewinne mit geringen Auswirkungen auf die Optik zu erzielen. Zuerst wäre da SSAO, da Diablo 4 oft so dunkel ist und die Kamera so weit entfernt ist, dass es visuell schwer ist, einen bedeutsamen Unterschied festzustellen, aber der Performanceeinbruch ist unverkennbar. Allein das Reduzieren von hoch auf mittel brachte mir eine 12-prozentige Steigerung der Bildrate.
Die zweite Einstellung, die man ausprobieren könnte, ist die Schattenqualität. Der Wechsel von der höchsten auf die hohe Einstellung bringt eine Verbesserung von 5,5 Prozent ohne viel Verlust an Qualität. Und abschließend, falls ich es bis jetzt noch nicht deutlich gemacht habe, es sei denn, man hat eine Grafikkarte mit viel VRAM, muss man die Texturqualität auf hoch einstellen, um eine gleichmäßig flüssige Erfahrung zu erzielen. Es gibt andere Möglichkeiten, um Performance zurückzugewinnen, aber meiner Meinung nach ist der Einfluss auf die visuelle Qualität zu hoch. Beispielsweise lässt sich Clutter etwa die Dichte des Grases beeinflussen. Wenn man das vollständig ausschaltet, kann dies einen möglichen Performanceschub von bis zu 20 Prozent bieten. Screen-Space Reflexionen steuern die Reflexionen auf Oberflächen wie Wasser. Auch das ist eine rechenintensive Funktion, bei der eine mögliche Performancesteigerung von 16 Prozent erzielt werden kann, wenn sie deaktiviert wird.
Dynamische Schatten sind eine weitere relativ anspruchsvolle Option, die potentiell einen Performanceschub von sieben Prozent bietet, wenn sie deaktiviert ist. Diese werden in Dungeons intensiv verwendet. Die geometrische Komplexität steuert die Entfernung, ab der Meshes an Detail verlieren, und es ergab lediglich eine dreiprozentige Steigerung beim Wechsel von hoch zu niedrig. Nebel steuert die Dicke und Qualität des Nebels, hauptsächlich in sumpfigen Gebieten. Eine Reduzierung von hoch auf niedrig brachte nur einen geringen Schub von zwei Prozentpunkten. Weiche Schatten sollen Schatten realistischer erscheinen lassen, aber tatsächlich bewirkt es nicht viel. Mit deaktivierter Option konnte ich eine leichte FPS-Steigerung von etwas über einem Prozent feststellen.
Die Kantenglättung steuert die Anzahl der Samples, die für die Kantenglättung verwendet werden. Wenn sie deaktiviert ist, gab es keine erkennbaren Auswirkungen auf die visuelle Qualität oder die Performance. Reflexionen steuern die Genauigkeit der Reflexionen im gesamten Spiel. Ein Wechsel von hoch auf niedrig brachte keine Steigerung der Performance. Die Qualität der Wassersimulation ändert, wie detailliert das Wasser dargestellt wird. Auch hier brachte ein Wechsel von hoch auf niedrig keine Verbesserung. Die Detailgenauigkeit der Geländegeometrie steuert den Grad der Detailtreue bei der Darstellung von Geländemeshes und hat ebenfalls keine Auswirkungen auf die Performance. Die Shader-Qualität hat ebenfalls keine Auswirkungen auf die Performance, aber es ist schwer zu sagen, was genau damit gemeint ist. Die Menübeschreibung besagt, dass sie verschiedene Effekte fallabhängig steuert, was die geringe Informationsdichte im Menü verdeutlicht.
Es gibt noch ein paar andere Dinge, die erwähnenswert sind. Ich wollte nach Rucklern beim Kompilieren der Shader Ausschau halten, da einige Leute dies erwähnt haben. Also habe ich eine saubere Treiberinstallation durchgeführt und den Anfang des Spiels zweimal durchgespielt. Die Ergebnisse waren etwas überraschend. Eine der Eröffnungssequenzen wird in Echtzeit gerendert, und nachdem ich die 30-fps-Begrenzung auf meinem Mittelklasse-PC entfernt hatte, lief es in beiden Durchläufen nahezu identisch ab, inklusive Einbrüche der Bildrate und unregelmäßige Frame-Times an denselben Stellen und sogar Ruckler bei den gleichen Kameraübergängen.
Nachdem ich zum eigentlichen Gameplay gekommen bin, habe ich endlich ein paar Stotterer beim Kompilieren der Shader bei meinem ersten Angriff gesehen. Aber dann, als andere Dinge passierten, bei denen ich mehr Ruckeln erwartet hatte, geschah nichts. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Stottern beim Kompilieren der Shader anscheinend vorhanden ist, aber die Auswirkungen meinen Erfahrungen nach zu urteilen sehr gering sind.
Eine andere bemerkenswerte Sache, die auf verschiedenen PCs mehrmals auftrat, waren massive Performanceeinbrüche, die dem 500 Millisekunden dauernden Framet-Tme-Spike aufgrund einer übermäßigen VRAM-Belegung ähneln, aber diese traten ohne ersichtlichen Grund auf. Tatsächlich habe ich versucht, die Texturen auf hoch zu reduzieren, aber es trat immer noch auf meinem High-End-System auf. Es wird diskutiert, dass dies möglicherweise ein Netzwerkproblem sein könnte und dass die Änderung dieser Windows-Einstellung von privat auf öffentlich das Problem lösen könnte. Ich kann das nicht mit Sicherheit sagen, da ich das Problem nicht oft genug erlebt habe, um Schlussfolgerungen zu ziehen. Aber wenn es sich um ein Netzwerkproblem handelt, fügt es einfach zur Liste der Probleme hinzu, mit denen man bei Always-Online-Spielen rechnen kann.
Insgesamt betrachtet kann Diablo 4 auf dem PC die definitive Art sein, das Spiel zu erleben, vorausgesetzt, eure Hardware ist auf dem neuesten Stand. Es ist durchaus möglich, eine solide Performance auf mehreren Hardware-Generationen zu erzielen und das Spiel bietet eine Vielzahl von Optionen, um nicht nur eine gute Performance zu gewährleisten, sondern es auch für eine Vielzahl von Neulingen zugänglich zu machen. Achtet nur auf die Textur-Einstellung. Wir haben gesehen, dass andere aktuelle Spiele die Qualität ihrer hohen und mittleren Texturen in Patches verbessert haben, daher wäre es großartig, das auch hier zu sehen. Aber im Hier und Jetzt würde ich sagen, dass es sich lohnt, einen Blick auf die PC-Version zu werfen, wenn ihr noch unschlüssig seid.
Im englischen Original von Don Allen, Freier Redakteur