Demigod (PC)
DOTA 2 und was es sonst noch gibt: Alle wichtigen MOBAs auf dem PC
Entwickler: Gas Powered Games
Publisher: Stardock
Erschienen am: 29.05.2009
Erhältlich für: PC
Demigod in einem Satz: Das erste kommerziell entwickelte PC-MOBA - und es läuft heute noch.
Worum geht es in so ungefähr: Demigod war das erste MOBA für den PC, das den Versuch wagte, am Thron von Dota zu kratzen. In Demigod treten zwei Teams (Assassinen und Gerneräle) gegeneinander an, die je nach Karte aus bis zu fünf Spielern bestehen. Unterstützt werden die Helden von computergesteuerten Einheiten, die regelmäßig von der eigenen Basis Richtung Feind entsandt werden, sowie von Verteidigungsanlagen, die entlang de Wege errichtet sind. Es stehen verschiedene Spiel-Modi mit unterschiedlichen Zielen zur Verfügung. Der beliebteste Modus ist „Conquest“, dessen Ziel es ist, die gegnerische Basis zu zerstören.
Jeder Spieler steuert einen von acht verschiedenen Demigods (Halbgöttern) mit stark unterschiedlich ausgeprägten Fähigkeiten. Durch das Töten von Gegnern und Einnehmen von Flaggen an strategisch wichtigen Punkten sammeln die Halbgötter Erfahrungspunkte und Gold. Erfahrungspunkte lassen die Helden der Spieler im Level aufsteigen, was ihnen erlaubt, neue Fähigkeiten freizuschalten und bestehende zu verbessern. Dafür steht jedem Halbgott ein eigener Talentbaum mit einer Mischung aus offensiven, defensiven und teamorientierten Fähigkeiten zur Verfügung. Das Gold erlaubt den Spielern Gegenstände wie Rüstung, Heiltränke oder Schriftrollen zur Teleportation für den eigenen Halbgott zu kaufen. Sollte ein Halbgott während einer Partie ins Gras beißen, erhebt er sich nach 25 Sekunden wieder und darf erneut ins Geschehen eingreifen.
Was zeichnet das Spiel aus: Entgegen vielen anderen MOBAs weicht Demigod beim Aufbau der Spielkarten vom üblichen Design mitunter stark ab. Die Kampfschauplätze gibt es mit mehr oder weniger als den drei Standard-Lanes, auf Vegetation zwischen den Lanes wird mitunter komplett verzichtet und einige Karten sind sehr verschnörkelt oder auch mal kreisrund. Ein weiterer Unterschied zu anderen Genrevertretern sind die Teamverbesserungen, die in einem extra Talentbaum freigeschaltet werden können. Diese funktionieren ähnlich wie die Heldenverbesserungen bei einem Stufenaufstieg und verstärken beispielsweise die Verteidigungskraft der teameigenen Gebäude oder erhöhen deren Schaden respektive die Regenerationsrate. Grafik und Sound mögen über ein halbes Jahrzehnt später zwar nicht mehr das Optimum des Möglichen sein, machen aber trotzdem immer noch etwas her.
Was ärgert einen vielleicht doch: Demigod ist im Grunde nur für den Online-Mehrspielermodus ausgelegt. Dementsprechend sieht auch der Umfang aus: Eine Einzelspielerkampagne sucht man vergebens und auch ein Tutorial für Einsteiger fehlt. Gleiches gilt für einen Netzwerkmodus. Ein weiterer Punkt ist die KI, die in etwa so einfallsreich wie ein Toastbrot ist. Die Folge davon: Es kann schon mal vorkommen, das ein Halbgott mit einem Angriffsbefehl mehr damit zu kämpfen, von A nach B zu kommen, ohne an einer Ecke hängen zu bleiben, als mit den Gegnern, die er angreifen soll. Und wer selbst bei einem MOBA nicht auf ein Intro oder eine Geschichte verzichten kann, wird bei Demigod ebenfalls enttäuscht werden.
Welche Edition lohnt sich: Neu kann man Demigod zwischen zehn und 20 Euro erwerben. Der Preis ist für das Gebotene und angesichts des Alters des Titels allerdings etwas hoch. Wer nicht unbedingt eine neue Box haben muss, kann sich einen gebrauchten Halbgott bereits für einen Euro bei Auktionsbörsen wie Ebay, Hood etc. herausschießen.
Eine Sache, die man nicht wissen muss: Demigod stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Bereits fünf Tage vor dem eigentlichen Erscheinungstermin hatte GameStop das Spiel im Ladenregal stehen - wer vorbestellt hatte, musste vier Tage länger warten. Viel problematischer war jedoch, dass die Spieler mit massiven Problemen bei der Serververbindung zu kämpfen hatten - und das bei einem Spiel, das im Grunde nur aus einem Online-Mehrspielermodus besteht. Über Wochen war kein Mehrspielermatch spielbar, was Gas Powerd Games dementsprechende Kritik einbrachte. Das ging sogar soweit, dass den Kunden der volle Kaufpreis erstattet wurde. Der Grund für die gewaltigen Probleme lag bei den vielen Softwarepiraten: nur etwa 18.000 der 120.000 Verbindungen zum Server stammten von zahlender Kundschaft. Die hohe Zahl an illegalen Nutzern führte zur Überlastung der Server, da sie für diese Anzahl nicht konzipiert waren.
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