Die Events in Animal Crossing: New Horizons brauchen mehr Substanz!
Zu seicht.
Animal Crossing: New Horizons' Events haben ein großes Problem. Und es ist nicht, dass es zu wenige wären. Im Gegenteil: seit dem Verkaufsstart im März gab es mehrere verschiedene Events. Vielmehr mangelt ihnen in den meisten Fällen an der grundlegenden Motivation, die im Normalfall den Kern dieser Veranstaltungen darstellen sollte. Den Spielern einen Grund liefern, erneut ins Spiel reinzuschauen und sie für einige Zeit zu beschäftigen. In der Realität reicht es selten für mehr als einen Tag.
Nehmen wir den aktuellen Internationalen Museumstag als Beispiel. Der begann am 18. Mai und läuft noch bis zum 31. Mai, insgesamt sind das gut zwei Wochen. Zwei Wochen, die vor allem veranschaulichen, wie viel verschenktes Potential hierin begraben liegt. Was das Event bietet? Eine Stempeljagd in Eugens Museum. Die ist eine nette, kurze Beschäftigung für zehn Minuten, wenngleich die Herausforderung bei Null liegt.
Das eigentliche Problem ist die Langlebigkeit. Theoretisch lässt sich diese Stempeljagd jeden Tag mit leicht abweichenden Positionen der Stempel-Station wiederholen. Aber wozu? Die Belohnungen bleiben immer die gleichen und es gibt absolut keinen Anreiz, es jeden Tag erneut in Angriff zu nehmen. Das Problem ist zum einen spielerischer Natur. Interessantere, abwechslungsreichere Aktivitäten oder Mini-Spiele mit ein wenig Herausforderung wären wünschenswert, ebenso eine größere Vielfalt an Belohnungen. Wie wäre es mit weiteren Gegenständen beziehungsweise Dekorationen? Oder ein paar Sternis und Meilen?
Zum anderen ist das Problem, dass hinter dem Museumstag im echten Leben ein tieferer Sinn steckt: "Der Internationale Museumstag ist ein seit 1978 jährlich stattfindendes Ereignis, bei dem am dritten oder zweiten Sonntag im Mai auf die Vielfalt und Bedeutung der Museen aufmerksam gemacht wird", heißt es auf Wikipedia. Diesen Gedanken dahinter lässt der Museumstag in New Horizons ein wenig vermissen. Klar, die Stempeljagd führt euch durch die einzelnen Bereiche von Eugens Museums, das für sich genommen schick gestaltet ist, und versucht euch bei den Stempel-Stationen ein paar flotte Sprüche zu liefern.
Aber warum nicht den Anlass nutzen, um echte Wissenschaft, echte Informationen zu integrieren? Hintergrunddetails und Wissenswertes über die verschiedenen Tierarten im Museum, über wichtige Dinge wie den Umweltschutz, den Schutz der Meere und ähnliche Themen, die mit den jeweiligen Museumsbereichen im Zusammenhang stehen. Es wäre eine Möglichkeit gewesen, auf spielerische Weise sinnvolle Dinge zu vermitteln.
Das ist das Problem von im Grunde allen Events, die es bis dato in New Horizons gab. Die Entwickler kratzen mit ihnen an der Oberfläche des Möglichen, wobei es ihnen nicht gelingt, den dahinter theoretisch vorhandenen Tiefgang zu entfesseln. Die Events sind zu seicht und substanzlos, um Spieler im jeweiligen Zeitraum viel länger als einen Tag ernsthaft an den Bildschirm zu binden und mehr Stunden darin zu investieren, als sie normalerweise Zeit mit dem Spiel verbrächten.
Was schade ist, denn halbgare Events wie diese senken auf Dauer eher die Motivation, statt diese zu fördern. Die interessantesten Neuerungen in jüngster Zeit waren Reiner und Gerd - und die waren beide keine Teil eines Events, deren Belohnungen nach jetzigem Stand ebenso wenig echte Anreize schaffen wie die Aktivitäten. New Horizons ist ein Spiel, das erfolgreich die Kreativität der Spieler entfesselt, als Kontrast dazu strotzen die bisherigen Events nicht gerade vor Kreativität. Das geht noch deutlich besser, Nintendo!
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