Arcania - Gothic 4
Wenn Fortsetzungen schiefgehen.
Arcania - Gothic 4
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Entwickler: Spellbound Entertainment
Zuerst erschienen: 2010
Erschienen auf: PC, Xbox 360
Erhältlich über: Amazon
Der erste und zweite Teil der Gothic-Reihe waren wegweisende, offene Rollenspiele, die bis heute in lebhafter, wonniger Erinnerung geblieben sind. Teil 3 war hauptsächlich wegen seines verbuggten Zustandes zur Veröffentlichung und darüber hinaus in der Kritik, ansonsten aber immer noch in Ansätzen ein Spiel mit viel Potenzial. Arcania, der erste Teil, der nach dem Streit zwischen Entwickler Piranha Bytes und Publisher JoWood nicht von den Serienerfindern gemacht wurde, ist dagegen Versagen auf ganzer Linie.
Die Verwandtschaft zu Gothic endet beim Untertitel, die Handlung und Dialoge sind ein Witz, die KI eine Demonstration in Inkompetenz und die Spiel-Balance erweckt den Eindruck, dass Spellbound Entertainment vor lauter Arbeit nicht dazu gekommen ist, sein eigenes Rollenspiel auch mal auszuprobieren. Viel Interessantes zu tun gab es jedenfalls nicht auf der Insel, deren Namen ich mit gutem Recht schnell wieder vergaß. Hässlich war sie nicht - zumindest nicht auf dem PC -, aber das ist auch schon alles.
Überhaupt bietet Arcania ein stark heruntergedummtes Rollenspiel-System, das der Reihe in keiner Weise gerecht wird. Einsteigerfreundlichkeit kann man auch anders erreichen - ganz zu schweigen davon, dass Einsteiger wohl kaum einen Spiele-PC besitzen, die ein dermaßen irrational hardwarehungriges Spiel ansprechend zum Laufen bringt. Eine traurige Beerdigung für eine der schönsten Spiele-Reihen, die je aus deutschen Landen hervorgingen.