Die besten Spiele für die PlayStation 4 - Transistor
In Schönheit sterben...
Interessiert euch nicht? Dann geht es hier zum nächsten Spiel.
Oder lasst euch per Zufall überraschen.
Den Erfolg von Bastion zu wiederholen, war für Supergiant Games kein leichtes Unterfangen und viele werden sagen, dass Transistor genau diese Kunststück nicht gelungen ist. Es fällt trotz aller Schönheit der Welt und der betörenden Musik von Darren Korb, die zu den besten Soundtracks des Jahres 2014 zählt, schwer, zu diesem Universum einen emotionalen Bezug aufzubauen. Gerade diese Fremdartigkeit ist es aber, die Transistor rückblickend noch faszinierender macht. Eine Sängerin, der man die Stimme raubte, ihre in einem Schwert gefangener Geliebter, der ihre Geschicke kommentiert und eine Stadt, die nie ganz real wirkt - es geht ein gewisser abstrakter Zauber von Supergiants zweitem Spiel aus, den man schwer in Worte fassen kann.
Und wenn es dann ans Faktische geht, ist Transistor in vielerlei Hinsicht das bessere Spiel als Bastion. Rein mechanisch ist liefern die Amerikaner hier den erfrischendsten, eigenständigsten Entwurf eines Taktikspiels seit Ewigkeiten. Prinzipiell steuert ihr Red in Echtzeit, wechselt aber jederzeit in eine ungemein attraktive Planungsansicht, während der Sound in warmen Honig getaucht wird und die summende Stimme der rothaarigen Schönheit in den Vordergrund tritt. Jetzt plant ihr Laufwege, Cooldowns und Area-of-Effekt-Attacken in einer Weise, dass sich ganze Räume voller Gegner wie in einem von einem Computer choreografierten Ballett der Vernichtung erledigen lassen. Das isometrische Abenteuer lässt mit handgezeichneten Umgebungen die Verwandtschaft zu Bastion erkennen, bietet aber im Ablauf eine Spieltiefe und Experimentierfreude, die einem selten unterkommt.
Die kommt vor allem auch dadurch zum Tragen, dass ihr regelmäßig neue, "Functions" getaufte Aktionen erhaltet, die ihr euren Angriffsslots zuweist und mit anderen Funktionen zu einzigartigen Wirkkombinationen verschmelzt. Man probiert und probiert, nicht zuletzt, weil bei schweren Treffern der Gegner auch gewisse Funktionen überladen und dann vorübergehend unbrauchbar sind. Wenn es eine ist, um die herum ihr euer komplettes Loadout aufgebaut habt, ist ein "Plan B" unerlässlich, weshalb findige Spieler sich lange Zeit lassen und selbst für die seltsamsten Funktionskombinationen noch nach einer passenden Spielsituation suchen. Dass Transistor seine Geschichte nicht ausformuliert, mag einige stören. Trotzdem ist es ein bezauberndes Erlebnis mit viel Substanz, in die man sich beherzt reinknien kann.