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Die Sims 3

Gute Sims, böse Sims

Sollte man mit den maximal fünf Charakterzügen seines virtuellen Alter Egos unzufrieden sein, bedient man sich zum Beispiel des Lifetime Rewards Midlife Crisis und tauscht sie kurzerhand aus. Abseits der Erfüllung von Wünschen und Herausforderungen erhält man die dafür nötigen Punkte auch über ein Belohnungssystem. Wer eine Kollektion seltener Käfer oder irgendwelche Kisten findet, wird entsprechend entlohnt. Unter bestimmten Umständen besteht sogar die kleine Chance, dass die Sims spezielle versteckte beziehungsweise geheime Charakterzüge freischalten. Aus einem Feuerwehrmann wird dadurch zum Beispiel ein zündelnder Pyromane.

Wie man das Spiel angeht, bleibt einem dabei selbst überlassen. Die anfangs erwähnte Freiheit kommt also wieder zum Zuge. Sims bauen in der Nachbarschaft Häuser und ziehen später möglicherweise weg. Um diesen Verlauf den eigenen Bedürfnissen anzupassen, stehen verschiedene Optionen zur Verfügung.

Möchte man alles unter Kontrolle haben, helfen eine Deaktivierung des Storyverlaufs und der Eigenständigkeit. Ebenso ist es möglich, die Lebensspanne der virtuellen Bevölkerung zu verkürzen oder zu verlängern. Und für die ewige Jugend schaltet man einfach das Altern ab.

Was wäre ein Sims-Leben außerdem ohne die Gestaltung des eigenen Heims? Diesen nach wie vor umfangreichen Part erleichtert Maxis im dritten Teil merklich. Braucht man etwa mehr Platz für das Badezimmer und hat genügend Kleingeld zur Hand, wählt man schnell das passende Werkzeug, grabscht sich die Wand und zieht sie in die gewünschte Länge - der Rest des Raumes passt sich in der Größe dynamisch an. Die Veränderung geht somit in Sekundenschnelle von der Hand und erfordert keine unnötige Fummelei.

Eindeutig Tarnfarben-Fetischisten.

Ähnlich abwechslungsreich geht es bei der Kleidung zu. Für die einzelnen Klamotten stehen haufenweise Muster und Farben zur Verfügung. Ein Tarnanzug in der Farbe schwarz-rosa ist ebenso möglich wie ein gelber Smoking. Favorisierte Muster speichert man mit ihrer individuellen Colorisierung auf Knopfdruck ab und überträgt sie anschließend nicht nur auf andere Kleidungsstücke, sondern sogar auf alltägliche Objekte im Haus.

Für Maxis besonders wichtig: die Entfaltung und Interaktion der Community untereinander. Eines der Ziele während der Entwicklung bestand daher darin, die Erstellung, das Angebot und den Download von User-Content so einfach wie möglich zu konstruieren. Das zum Spielstart nötige Launcher-Programm gewährt dabei eine Übersicht über alle getätigten Downloads und Uploads. Letztere umfassen auch Videos, die man selbst im Spiel aufzeichnet.

Doch damit nicht genug. Anschließend darf man sich als Hobby-Regisseur betätigen und über die Website einzelne Clips zusammenfügen, sie mit eigener Musik untermalen und anderen Sims-Fans zeigen.

So könnte Euer Sim aussehen.

Selbstverständlich funktioniert das auch mit teurer Software von Drittherstellern, aber Maxis' Herangehensweise ist einfach und simpel – eben wie für den Casual-Markt geschaffen. Und wenn man gerade schon beim Tausch ist, kann man gleich ganze Haushalte, Sims, Outfits und Möbel an andere Spieler verteilen.

Optisch gibt sich Die Sims 3 mit einer zweckmäßigen Darstellung zufrieden. Man braucht verständlicherweise kein High-End-Gerät, um in den Genuss des Titels zu kommen. Ansonsten würde das schließlich der Strategie widersprechen, dass möglichst viele Spieler daran Freude haben sollen. Maxis hat die Grafik dennoch ordentlich aufgehübscht und natürlich die Sims realistischer gestaltet. Hinzu kommt die bunte, gelungene Außenwelt, die zwar nicht übermäßig groß und keine SimCity-Ausmaße annimmt, aber mit nichtsdestotrotz mit genügend Platz aufwartet – speziell der Arbeitsspeicher wird hierbei beansprucht (siehe Systemanforderungen).

Betrachtet man sich Die Sims 3 einmal genauer, sieht es ganz nach einer konsequenten Fortsetzung der Reihe aus. Hier ein paar erleichternde Verfeinerungen, da ein paar sinnvolle Gameplay-Neuerungen, keine unnötigen Risiken und schlussendlich eine durchaus zeitgemäße, wenn auch nicht topaktuelle Optik. Vermutlich dürfte Maxis die Fans der Reihe wieder mehr als glücklich machen. Konntet Ihr bislang nichts mit den Sims anfangen, wird Euch jedoch auch Teil 3 garantiert nicht bekehren.

Die Sims 3 erscheint im Februar exklusiv für den PC.

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
In diesem artikel

Die Sims 3

iOS, PS3, Xbox 360, Nintendo Wii, PC, Nintendo 3DS, Nintendo DS

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