Die Top 50 2007 - Platz 10-1

3. BioShock

(2K Boston, Xbox 360, PC) - Gameinfopage

Fabian: Okay, jetzt alle zusammen: Oh. Ein Shooter in der Top 10?

Nein, im Ernst: Gute Wahl. Wenn sie vor ungefähr zehn Jahren gefallen wäre.

Martin K.: Ich hab folgende Kommentare zu BioShock zur Auswahl: „Platons Höhlengleichnis als moralische Gewissensprüfung“ oder „Metareflexionen über die Human Condition anhand der Simulation im Sinne Baudrillards“ oder „BioShock ftw!1!!!elf“. Hm, ich glaub’, ich nehm’ letzteres.

Andre: BioShock auf dem dritten Platz? Verehrte Damen und Herren, das finde ich mal richtig gut. Zu sehr hatte ich die Befürchtung, dass BioShock, obwohl es ein Shooter ist, letztlich doch als Kunst betrachtet würde. Und die ist meistens brotlos. Aber nicht in diesem Fall. In diesem Sinne: Alles gut. BioShock ist sicher nicht innovativ. Aber ebenso so sicher wegweisend, was Erzählstruktur und Aufbau einer glaubhaften Welt betrifft. Quasi ein Appell an die Industrie, mehr in ungewöhnlichen Bahnen zu denken und den Mut aufzubringen, ein Konzept auch durchzuziehen.

Benjamin: Es überrascht mich ja schon ein wenig, dass BioShock an dritter Stelle steht. Zwar bot es auf der einen Seite eine einzigartige Atmosphäre, einen unverkennbaren Stil sowie einen interessanten Hintergrund, andererseits fehlte mir später in den Kämpfen ein wenig die Abwechslung. Selbst die hochgelobte Story hat mich rückblickend nicht dermaßen begeistert. Dennoch ein sehr guter Shooter, den man keinesfalls verpassen sollte.

Kristian: Bioshock ist für mich ein schwieriges Thema. Anfangs war ich extrem begeistert und habe den Titel fast bis zum Ende durchgespielt. Doch Probleme mit einem Speicherstand und meiner eigene Dummheit haben dafür gesorgt, dass ich wieder von vorne anfangen musste und auf einmal war die Begeisterung verflogen. Natürlich immer noch ein erstklassiger Titel, aber irgendwie nicht in meiner persönlichen Top 3.

Tanja: Dafür aber in meiner. Obwohl ich anmerken muss, dass der dritte Platz meiner persönlichen Top 10 bereits aus mehreren Spielen besteht. Es gab dieses Jahr einfach zu viele sehr gute Titel, die mich durch irgendein feines Detail oder das große Ganze begeisterten. Bei BioShock war es ganz klar die Atmosphäre, die dieses bedrohliche Unterwasserszenario ausstrahlte, sowie diverse Schockmomente, die mich bis in meine Träume begleiteten. Beispielsweise diese Stelle, noch relativ früh im Spiel. Da steht in einem Raum ein Frauenstuhl (sieht zumindest so aus), etwas hinten in der Ecke ist ein Spiegel an der Wand. Und kaum dreht man sich um, blickt man in die fiese Visage von so einem Viech. Gott, was habe ich da aus Schreck die Maus vom Tisch knallen lassen. Herrlich. Im Hellen!

Martin W.: In dem Mini-ßberwachungsstaat, genannt Xbox LIVE, weiß ja jeder, was der andere in diesem Moment gerade tut. Und bei all meinen Freunden war in den Tagen nach dem Bioshock-Release etwas in dieser Art zu lesen: “xxxx ist trying to survive in an underwater nightmare.“ Alle waren in Rapture unterwegs. Zu recht.

Mick Schnelle: Den Art-Déco-Stil finde ich bääh, mit Shootern werde ich selten warm und abgedrehte Stories liegen mir nun so gar nicht. Drei Gründe für mich, Bioshock zu hassen, doch genau das Gegenteil ist der Fall. Ich liebe das Spiel. Was ein schöner Beweis dafür ist, dass Spielspaß nicht die Summe der Einzelelemente ist, sondern immer nur in Kombination davon entsteht.

Alexander: Schon der Titel sorgt bei mir für Gänsehaut. Mit Sicherheit das Spiel, von dem ich Freunden und Bekannten in diesem Jahr am meisten in den Ohren gelegen habe – mal abgesehen von Portal. Beeindruckend, schön-schaurig und zum Glück richtig, richtig erfolgreich. Mehr davon!

2. Orange Box

(Valve, PS3, PC, Xbox 360) - Gameinfopage

Kristian: Auch wenn mir Valve mit ihrer ewigen Verschieberei tierisch auf den Keks gehen, ist die Orange Box ein echtes Meisterwerk, das wirklich jeden Shooter-Fan glücklich macht. Eine spannende Geschichte in Episode 2, erstklassige Multiplayer-Action mit Team Fortress 2 und echte Innovationen in Form von Portal. Besser geht’s nicht!

Benjamin: Bisher habe ich gerade mal Episode 1 am PC gespielt, ohne Half-Life 2 vorher auszuprobieren. Klingt komisch, ist aber so. Daher steht die Orange Box in diesem Jahr ganz oben auf meinem Wunschzettel, denn nachholen wollte ich das schon immer mal.

Martin W.: Ok, eigentlich ist es Ausbeutung. Es gab schon vorher ein halbes Dutzend Compilations mit Half-Life 2, das neue Portal ist genauso genial wie kurz, gleiches gilt für die Episoden und Counter-Strike war noch nie so richtig mein Ding. Aber in einer Box für einen Preis und optimiert für meine 360: Danke, Valve, danke, danke, danke!

Fabian: Da fällt mir zum wiederholten Male ein: Ich wollte Portal anspielen. Wird mir sicher auch noch oft einfallen.