Die Top 50 Spiele des Jahres - Platz 30 bis 21
Es regnet noch mehr Überraschungen
Halbzeit bei Eurer gewählten 'Top 50 Spiele des Jahres'. Welcher Titel darf sich wohl heute über eine schöne Platzierung im Mittelfeld freuen, wo regnet es Enttäuschungen, weil Spiel XYZ nicht unter die ersten Zehn gerutscht ist? Finden wir es gemeinsam heraus mit den Plätzen 30 bis 21!
30. Anno 1701 DS
(Keen Games, NDS) - Gameinfopage
Tanja: „Wenn Du Chefredakteurin bist, kannst Du dir die Titel selbst aussuchen“, haben sie gesagt. „Wenn Du Chefredakteurin bist, musst Du keine NoName-, 'Nur für Frauen'-, Kiddi-Titel mehr testen“, hieß es. „Als Chefredakteurin kannst Du alles spielen, was Du schon immer spielen wolltest – und das solange Du willst“, kreiste in großen schwarzen Lettern über meinem ach so hübschen Köpfchen. Anno 1701 DS? Ha! Ich konnte gerade noch die Verpackung sehen, da wurde mir das Spiel schon aus den Fingern gegrabscht. Was sage ich gegrabscht? Heraus gerissen! Ich habe es mir dann im Nachhinein selbst gekauft..... als Chefredakteurin! Deshalb mein Vorsatz für 2008: Keine Gnade, mehr Peitsche.
Andre: Wenn man die Industrie so reden hört, dann gewinnt man den Eindruck, dass demnächst eine Lawine an Adventures und Strategiespielen für den DS über uns hereinbrechen wird. Ich bin da skeptisch – zu viele lieblose Portierungen zeigen, dass es eben nicht so einfach ist, erfolgreiche Konzepte von der einen Plattform auf eine andere zu übertragen. Auch wenn die Produktion noch so günstig ist, sollte man sich die Mühe machen, die Keen Games für Anno 1701 auf sich genommen hat. Das habe ich in der Tat viele Stunden im Zug genossen. Ein einfaches Spielkonzept mit ausreichend Tiefgang, durchweg hübsche Grafik und einwandfreie Bedienung. So können Strategiespiele natürlich auch auf Nintendos Mini funktionieren. Schön, dass so viel harte Arbeit mit einer guten Platzierung gewürdigt wird.
29. Overlord
(Triumph Studios, Xbox 360, PC) - Gameinfopage
Benjamin: Immer und immer wieder die Welt retten ist zwar ganz cool, aber manchmal möchte man auch einfach nur böse sein. Was passt da besser als eine Fantasy-Welt voller hilfloser Kreaturen, die man als Herrscher mit seinen Schergen unterwerfen kann? Eigentlich nichts. Overlord erfüllt genau diese Wünsche und kombiniert sie außerdem noch mit tollem Humor. Großartig! Habt Ihr dabei auch Eure Maid für die böse Lady abgeschoben? Ich schon.
Martin W.: “Ziehet los meine Knechte und füllt die Herzen meiner Feinde mit Furcht!” Warum funktioniert das im richtigen Leben eigentlich nie? Wozu hat man denn Mitarbeiter, wenn man ihnen nicht solche Befehle geben kann? In Overlord klappte das doch auch. Da war die Welt so wie sie sein sollte und brannte auf meinen Befehl! It was so good to be bad!
Mick Schnelle: Die Spielidee ist witzig, die Grafik wunderschön. Trotzdem geht Overlord nach ein paar Spielstunden die Luft aus. Zu konsolig der beschränkte Levelaufbau, zu gleich die Aufgaben.
Kristian: Wirklich böse war Overlord am Ende ja doch nicht. Im Prinzip wurde nur ein wenig mit den Rollen gespielt, aber die Welt vor gemeinen Hobbits retten, ist ganz sicher nicht das, was einen in die Hölle bringt. Nichtsdestotrotz ein gelungener Titel mit einigen erstklassigen Lachern.
Tanja: Ich berufe mich noch einmal auf die Sache mit der Chefredakteurin, die jedes Spiel kriegt, nachdem sie verlangt. Kurz und knapp: Am Arsch die Waldfee!
Fabian: Hab ich nicht gespielt, aber es war immerhin mal etwas anderes. Habe ich gehört. Insofern ist die Platzierung sicher gerechtfertigt. Außerdem erinnert es mich ein wenig an Pikmin. Jetzt, wo ich darüber nachdenke: Die Platzierung ist auf jeden Fall gerechtfertigt.
28. The Darkness
(Starbreeze, Xbox 360, PlayStation 3) - Gameinfopage
Alexander: Abgesehen davon, dass Jackie Estacado schon in den Comics ein unausstehlicher Kotzbrocken ist, fand ich es ziemlich befremdlich, dass der 21 jährige Mobster versucht, wie halbstarker Don Corleone zu klingen. Trotzdem ein tolles Spiel, das ich persönlich deutlich höher eingestuft hätte als auf Platz 28.
Tanja: The Darkness war einer dieser Titel, der von vielen gelobt wurde, bei mir aber schändlich versagte. Zu Beginn fand ich die Story noch ganz interessant. Eine dunkle, geheimnisvolle Stimme flüsterte mir ständig etwas ins Ohr, trieb mich dazu, diesen und jenen Typen mit Waffengewalt aus dem Leben zu schubsen. Dann brachen die Kräfte durch, die Tentakel wuchsen aus meinem Leibe und ungefähr 30 Minuten später hatte ich schon keine Lust mehr dazu, irgendwelche Lichtquellen zu zerstören und Leute anzufallen. Ja ja, ich weiß, „das war ja noch der Anfang“. Aber wenn mich ein Spiel nicht in den ersten ein, zwei Stunden zu packen vermag, dann wird das auch nichts mehr.
Benjamin: Jaaaackie... schon alleine wegen Mike Patton als Stimme der Dunkelheit solltet Ihr The Darkness zumindest mal ausprobieren. Ein hervorragender, düsterer und brachialer Shooter mit interessanten Erfolgen. Und wer wollte nicht schon immer 10 Gamerscore-Punkte bekommen, wenn man mit seiner virtuellen Freundin auf der Couch rumlümmelt? Aber nicht das, was Ihr jetzt denkt, Ihr Ferkel!
Kristian: Schwieriges Thema: Ich liebe die Comic-Serie, ich vergöttere die Entwickler, trotzdem fand ich das Ergebnis eher durchwachsen. Ob KI, Laufgeschwindigkeit oder Balancing, der Titel wirkte einfach nicht wirklich fertig. Im Gegenzug gab es eine wirklich einmalige Atmosphäre und die schönste Liebesszene der Videospiel-Geschichte. Da kann man eigentlich nur auf einen zweiten Teil hoffen.
Andre: Wenn schon die Chancen auf eine Wiedervereinigung von 'Faith No More', meiner Band der 90er, schlecht stehen, dann soll Mike Patton verdammt noch mal in mehr Spielen als Voice Actor auftreten. Ansonsten: Mafia-Märchen meets Horror-Helden. Ich fand's gut.