Die besten Spiele in 2015: Uncharted 4: At Thief's End (PS4)
Was ihr im Jahr von Mr. Fusion spielen werdet.
Weiter geht es mit dem nächsten 2015 erscheinenden Spiel: Starcraft 2 - Legacy of the Void (PC)
Oder lasst euch per Zufall überraschen.
Entwickler: Naughty Dog / Sony
Erscheint wann: 2015
Für welches System: PS4
Wenn Naughty Dog in den letzten Spielen etwas immer richtig hinbekam, dann war es die Inszenierung einer Szene, eines Ortes, einer einzelnen Kugel, wenn es sein musste. Der Beweis, dass sie diese Inszenierung mit Freiheit für den Spieler kombinieren, da will ich nicht sagen, dass sie es nicht können, schlicht, weil sie es weder in Uncharted noch in Last of Us versucht haben. Uncharted 4 soll nun zeigen, ob diese Spiele so gut waren, weil man einem festen Weg folgte, oder ob es ihnen trotzdem gelang. Man spricht von einem weiter ausgedehnten Sandbox-„Gefühl", das man erzeugen möchte, und das kann natürlich eine Menge heißen. Zum Beispiel: Liegt die Betonung hierbei auf „Gefühl" oder auf „Sandbox"? Nun, so oder so, ein paar Konstanten bleiben, nicht zuletzt der Mann, den wir immer noch in seinem eigenen Film sehen wollen, in der Hoffnung, dass wir den letzten Indy endlich vergessen können: Nathan Drake. Zusammen mit seinem Mentor/Sidekick/Busenfreund Sully hat er einen sicheren Plan, schnell reich zu werden. Diesmal wird noch Nathans Bruder mit in den Mix geworfen. Der Rest der Geschichte schreibt sich fast von selbst, bleibt nur noch die Frage, um welche alten Artefakte es diesmal geht. Piratenkrams, wie es aussieht, Madagaskar, entlang der Route von Sir Francis Drake.
Ein erster Eindruck des Gameplays zeigt deutlich, dass man von den grundsätzlichen Dingen nichts wegließ. Klettern und Schießen dürften nach wie vor das Spiel bestimmen, unterbrochen von der gelegentlichen aberwitzigen, atemberaubenden und weitestgehend geskripteten Action-Achterbahnfahrt, die keine Serie so gut beherrscht, wie es Uncharted tut. Das Klettern selbst ist immer noch das Hängen mit drei Fingern an der Kante, das Deckungs-Shootern dürfte hinlänglich bekannt sein, aber drumherum hat man die Aktionsmöglichkeiten Drakes auf den aktuellen Stand der Spielehelden gebracht. Ihr lauert hinter eine Ecke für einen Stealth-Kill, nutzt Büsche als Deckung und die eine oder andere Wand kann auf großer Fläche mithilfe eines Steighakens abgekraxelt werden. Der beeindruckendste Trick ist eine Art Lassoschwung. Immer wenn das Symbol erscheint, ist ein Objekt in der Nähe, an dem Drake sein Seil befestigt und dann entweder zur nächsten Plattform rast oder direkt mit Schwung zum Ableben des nächsten Feindes, der dumm genug ist, irgendwo unter euch zu stehen. Ganz dämlich scheinen sie nicht, es war schön zu sehen, dass ein Feind, der wusste, dass ihr von unten heranklettert, nicht auf sein Ende wartet, sondern wenigstens versucht, euch direkt von der Klippe zu treten. Mit wenig Erfolg, zumindest wenn ihr auf den Ruf des nach wie vor vorhandenen Quick-Time-Events hört. Aber alles in allem, ja, die Action-Szenen wirken schon deutlich flexibler, wenn es darum geht, den bevorzugten Spielstil zu ermöglichen.
Technisch darf man den ersten Eindrücken zufolge von „über alle Zweifel erhaben" sprechen. Endlos weite Dschungellandschaften, flüssige, natürliche Animationen in allen möglichen und unmöglichen Lebenslagen, viele, viele, Details. Es sieht alles nach dem ganz großen Action-Abenteuer aus, auf das alle warten und für das der Name steht. Fantastisch, man freut sich drauf, das wäre fast noch eine Untertreibung. (Martin Woger)