Assassin's Creed Valhalla nach Patch 1.0.4: Läuft die PS5-Version wirklich schlechter?
Und: 4K-Qualitäts-Modi und 60fps auf Series S getestet
Der am Donnerstag veröffentlichte Patch 1.0.4 für Assassin's Creed Valhalla ist das erste große Update für Ubisofts neuestes, massives Open-World-Spiel - und ein entscheidendes Update, das eine Vielzahl von Gameplay-Verbesserungen und Fehlerbehebungen bietet, aber natürlich liegt der Schwerpunkt von Digital Foundry mehr auf den technischen Aspekten für das bisher umstrittenste Produkt zum Next-Gen-Launch. Trotz all ihrer technischen Vorteile lief das Spiel auf der Xbox Series X mit Leistungseinbußen im Vergleich zur PlayStation 5, während das Spiel für die Xbox Series S ohne die für die nächste Generation typische 60fps-Unterstützung auf den Markt kam. Patch 1.0.4 zielt darauf ab, all dies anzupacken - und das tut er tatsächlich - und fügt außerdem einen 4K30-Qualitätsmodus hinzu.
Zuallererst müssen wir jedoch einen interessanten Punkt angehen, der durch die Einführung des neuen Patches entstanden ist. Während es einen breiten Konsens darüber gibt, dass sich die Performance-Situation auf der Xbox Series X deutlich verbessert hat, hat sich eine andere Geschichte herauskristallisiert, die besagt, dass die PlayStation 5-Version jetzt schlechter läuft, als sie es zuvor tat. Um dies gleich klarzustellen: Wir konnten nur ein einziges Beispiel dafür finden, dass dies tatsächlich der Fall ist - die einleitende Cutscene zeigt einen gelegentlichen, kleinen Abfall zur Framerate, die wir nicht in unserem ersten Test gesehen haben. In allen anderen Belastungstests läuft die PlayStation 5 mit der gleichen Bildfrequenz und der gleichen dynamischen Auflösung wie zuvor.
Verändert hat sich die Lage auf der Xbox Series X, bei der Ubisoft große Fortschritte bei der Behebung des Leistungsdefizits gemacht hat, indem man das aufdringliche Tearing auf dem Bildschirm deutlich reduziert hat. Es ist zwar nicht vollständig verschwunden, aber es wurde sicherlich enorm verbessert, und in den strengsten unserer Stresstests kann die Xbox Series X nun die PlayStation 5 übertreffen. Die Art und Weise, wie Ubisoft in so kurzer Zeit einen so großen Umschwung erreicht hat, mag wie ein technologisches Wunder oder wie das Ergebnis eines gigantischen Optimierungsschubs klingen, aber die Lösung ist einfacher, als ihr es euch vielleicht denkt.
Alle Versionen von Assassin's Creed Valhalla unterstützen die dynamische Auflösungsskalierung und passen die Anzahl der gerenderten Pixel pro Bild an, um die Zielbildrate zu erreichen. Bei der Markteinführung skalierte das "Fenster" potenzieller Auflösungen für beide Konsolen von 1440p am niedrigsten Punkt bis ca. 1728p am höchsten - 67 Prozent bis 80 Prozent der vollen 4K-Auflösung auf beiden Achsen. Bei der PlayStation-5-Version des Spiels ist dies auch weiterhin der Fall, aber die untere Grenze auf der Series X ist auf 1188p gesunken - 55 Prozent der vollen 4K-Auflösung. Um es klar zu sagen: Die Series X wird diese neu eingeführten, niedrigeren Auflösungen nur dann nutzen, wenn es notwendig ist. Für den Großteil des Spiels sind die Pixelzahlen erheblich höher.
Mit der Erweiterung des DRS-Fensters hat Ubisoft hier seine Ziele erreicht, und es ist eine gute Lösung: Eine kurzzeitig niedrigere Auflösung ist ein fairer Tausch, wenn dafür ein viel auffälligeres Tearing verschwindet. Tatsächlich ist es gut genug, um es auch auf der PlayStation 5 einzuführen, um deren eigene Tearing-Probleme zu beseitigen, und ich bin überrascht, dass nicht dieselbe Lösung auf beiden Next-Gen-Systemen eingesetzt wurde. Aber zumindest im Hier und Jetzt läuft die PlayStation 5 mit einer höheren Auflösung, während das Spiel auf der Xbox Series X im Allgemeinen etwas flüssiger läuft.
Patch 1.0.4 führt auch einen 4K-Qualitätsmodus für beide Maschinen ein, der genau das zu tun scheint, was man erwarten würde. Die Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde bei PS5 und Series X wird gegen gleichmäßige 30 Bilder pro Sekunde eingetauscht, und in allen von uns gemessenen Szenarien laufen beide Versionen mit vollen 4K. Eine dynamische Auflösungsskalierung kann nicht ausgeschlossen werden (wir würden behaupten, dass sie auf jeden Fall mit enbezogen sein sollte, um eine konsistente Leistung in allen Szenarien zu gewährleisten), aber in diesem Modus sind beide Konsolen effektiv identisch. All dies führt uns zur Xbox Series S, die zunächst mit einigen Grafik-Downgrades und einer niedrigeren Auflösung (wieder DRS, aber um die 1296p herum) auf den Markt kam und nun dank des neuen Patches einen eigenen Leistungsmodus mit 60 Bildern pro Sekunde besitzt.
Es ist eine willkommene Ergänzung der Series-S-Version, die zeigt, dass viel CPU-Overhead zur Verfügung stand - genug, um das Spiel mit vollen 60 Bildern pro Sekunde laufen zu lassen - aber die Frage ist, ob die reduzierte Vier-Teraflop-GPU mithalten kann. Im Großen und Ganzen fällt die Antwort positiv aus, aber es gibt klare Vorbehalte. Zunächst einmal erleidet die Auflösung einen Volltreffer: Das Fenster für die dynamische Auflösung beginnt mit einer unteren Grenze von nur 720p, wobei sich das Spiel häufig in diesem Rahmen bewegt oder während des typischen Spielablaufs bis zu etwa 800p erreicht. Es funktioniert und ist in der Regel leistungsfähiger als die Launch-Version von Valhalla auf der Series X, kann aber nicht ganz mit der Flüssigkeit des neuesten Patches mithalten. Insgesamt ist es ein tapferer Versuch, aber selbst 720p-Spiele reichen nicht aus, um dieses Spiel mit fest 60 Bildern pro Sekunde zu spielen, und Tearing macht sich bemerkbar. Es ist klar, warum das Spiel nur mit 30 Bildern pro Sekunde an den Start ging, aber die Einführung dieser Option im Update ist dennoch willkommen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Patch für die Konsolen den Xbox-Series-Geräten gut tut, und obwohl Kompromisse eingegangen wurden, lohnt sich der Einsatz. Auf der Series X läuft es jetzt zwar in Stresspunkten mit einer deutlich niedrigeren Auflösung als auf der PlayStation 5, aber die Häufigkeit des abschreckenden Tearings wird massiv reduziert. Die Befürchtungen, dass die PS5 jetzt langsamer läuft, scheinen größtenteils unbegründet zu sein, aber die Erweiterung des DRS-Fensters dort könnte auch das Gesamterlebnis für die Sony-Konsole verbessert haben, genau wie bei der Series X. Denkt daran - die Auflösung sinkt nur, um 60 Bilder pro Sekunde aufrechtzuerhalten, sonst das Spiel mit der Pixelzahl, die die GPU bewältigen kann. In der Zwischenzeit ist die Möglichkeit des Spielens mit 60 Bildern pro Sekunde bei der Series S eine gute Option, aber die sehr niedrige Auflösung kann abschreckend sein. Insgesamt gibt es hier Fortschritte, und es wird faszinierend sein zu sehen, wohin Ubisoft mit weiteren Optimierungen als nächstes geht - aber wir würden auch gerne weitere Fehlerbehebungen sehen: Das Problem des Kamerastotterns, das die Xbox Series X betraf, ist immer noch nicht gelöst.
Im Original von Alex Battaglia, Video Producer, Digital Foundry