Digital Foundry - Performance-Analyse: Alien: Isolation
In puncto Bildqualität so ziemlich gleichauf, in anderen Bereichen weniger.
Derzeit arbeiten wir noch immer an unserem vollständigen Technik-Vergleich zu Alien: Isolation - inklusive der PC-Version -, aber nach den ersten paar Stunden mit dem Spiel auf PS4 und Xbox One zeigen sich bereits einige interessante Resultate. Die grafische Qualität ist im Allgemeinen auf beiden Plattformen exzellent, während wir die Raumstation Sevastopol erkundet haben, aber was beide Systeme voneinander unterscheidet, ist definitiv die Performance.
Alien: Isolation nimmt in den ersten Stunden nur langsam Fahrt auf und es gibt wenig Interaktionen mit dem Xenomorph, aber dem Spiel gelingt es wunderbar, eine Unheil verkündende Atmosphäre zu erzeugen und der Horror eskaliert umso mehr, wenn alles in die Binsen geht. Die Nutzung von Umgebungsgeräuschen, dynamischer Beleuchtung und verschiedenen Post-Processing-Effekten, darunter Tiefenschärfe, Bewegungsunschärfe, chromatische Aberration und Filmkörnung, hilft dabei, diese düstere Ästhetik des ersten Alien-Films einzufangen und für ein Gefühl des Unbehagens zu sorgen, wenn man einen neuen Schaplatz erkundet.
Diese aufregende Kombination sorgt auch für einige großartig schreckhafte Momente: Die Geräusche von Objekten, die in einiger Entfernung umfallen, Schreie von Leuten, die gerade einen furchtbaren Tod erleiden und die kurz aufblitzenden Schatten der Notbeleuchtung sind in jedem Fall nervenaufreibend, wenn man weiß, dass das Alien nie weit entfernt ist.
Dabei zeigt sich sowohl auf PS4 als auch auf Xbox One die gleiche Grafikqualität. Die native Auflösung liegt bei 1080p und eine offensichtliche Post-Process-Anti-Aliasing-Lösung kommt zum Einsatz. Artworks und Effekte scheinen nah beieinander zu liegen, bis hin zu den Kanten der Schatten und der Art und Weise, wie Reflexionen sowie Specular Highlights dargestellt werden. Der einzige Unterschied in unseren Aufnahmen ergibt sich durch die dynamische Beleuchtung, die die Schauplätze und Charaktere in Echtzeit beleuchtet - außerdem gibt es zu jedem beliebigen Zeitpunkt kleinere Abweichungen bei der Tiefenschärfe und Bewegungsunschärfe.
Im Grunde gleichen sich beide Versionen, wenn es um die Bildqualität geht, aber wenn wir uns die Performance anschauen, wird klar, dass Sonys Konsole das sanftere und konsistentere Spielerlebnis bietet. Die PS4-Version läuft mit V-Sync und bietet eine ziemlich stabile 30-FPS-Präsentation ohne Tearing. In Kampfszenen mit dem Alien und anderen Feinden gibt es leichte Einbrüche, aber die Engine erholt sich schnell wieder und die Performance-Verluste sind gering.
Die Bildwiederholrate ist jedoch nicht perfekt und Einbrüche zeigen sich in Form kurzer Pausen, die sich als ein wenig ablenkend erweisen. Hier sehen wir Frame-Zeiten zwischen 200 und 460 ms, abhängig von der dargestellten Zahl an duplizierten Frames. Diese Anomalie tritt regelmäßig im Spiel auf, die Häufigkeit scheint jedoch vom aktuellen Schauplatz abzuhängen.
Ähnliche Engine-Hänger zeigen sich auch auf der Xbox One, dort aber sehr viel seltener, wodurch sie auch weniger ablenkend wirken. Die allgemeine Performance leidet in anderen Bereichen jedoch mehr und hat größere Auswirkungen auf das Gameplay. Die Framerates befinden sich meist in einem ständigen Fluss, zusätzlich leidet das Spiel hier unter Tearing. Schon alleine bei der langsamen Erkundung der Raumstation sieht man, wie das Spiel in vielen Bereichen weniger sanft läuft. In Szenen mit Alpha-Effekten und mehreren Lichtquellen hat die Konsole aber noch stärker zu kämpfen.
Creative Assembly verzichtet auf ein vollständig adaptives V-Sync, um das Tearing am unteren Screen-Bereich, wo es am ehesten auffällt, zu verhindern. Stattdessen wechseln sie den Framebuffer erst spät, um heftigere Einbrüche der Framerate zu verhindern und die Bildkonsistenz nicht weiter einzuschränken. Es ist eine interessante Lösung, aber auch damit bleibt die Leistung auf der Xbox One deutlich weniger stabil. Ruckler kommen häufiger vor und auch das Controller-Feedback wird von der schwankenden Performance beeinträchtigt. Da man dem Kampf eh aus dem Weg gehen sollte, ist Alien: Isolation kein Spiel, das Millisekunden-Reflexe erfordert, aber in den Momenten, in denen man überrascht wird, bietet die bessere Konsistenz der PS4-Version einen kleinen Vorteil gegenüber der Xbox One.
Die Situation ist sowieso spannend: Da Creative Assembly auf beiden Plattformen die gleichen Auflösungen und Effekte zeigen wollte, nahmen sie einen fast sichern Abfall der Xbox-One-Version in Sachen Leistung in Kauf. Vielleicht hätte eine niedrigere Auflösung als akzeptabler Kompromiss funktioniert, um eine stabile Framerate zu erreichen. Die spärlich beleuchteten Areale und die Post-Processing-Effekte verringern wahrscheinlich das Auftauchen von Scaling-Artefakten, während die Ästhetik des Spiels zu weicheren Bildern neigt, die einen bestimmten, filmartigen Look erzeugen sollen, dem es nicht auf absolute Schärfe ankommt.
Die PS4 hat so klar den Vorteil auf ihrer Seite, aber in einem weiteren Technik-Vergleich wird es noch mehr zu besprechen geben. Die Zwischensequenzen neigen auf beiden Plattformen allgemein zum Ruckeln und verdienen so einen genaueren Blick. Und wir freuen uns besonders auf die PC-Version, bei der sich andeutet, dass feste 60 FPS möglich sind, ohne dass man die allerneueste Hardware dafür auffahren müsste.