Technik-Vergleich: Dead Space 2
Die drei Versionen im Vergleich
Hinweis: Auf der Suche nach Hilfe zum zweiten Teil? In unserer Komplettlösung zu Dead Space 2 werdet ihr fündig.
Xbox 360 | PlayStation 3 | |
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Disc-Größe | 6,3 GB (Disc 1), 6,4 GB (Disc 2) | 13,8 GB (inkl. "Extraction" mit 3,46 GB) |
Installation | 6,3 GB (Disc 1), 6,4 GB (Disc 2) | - |
Surround-Support | Dolby Digital | Dolby Digital, 5.1 LPCM, 7.1 LPCM |
Seit beinahe vier Jahren schon machen wir diese Technik-Vergleiche. In dieser Zeit sind uns viele Veröffentlichungen mit massiven technischen Unterschieden untergekommen, die durchaus Auswirkungen auf das Gameplay hatten. Auch wateten wir durch Hunderte von Spielen, bei denen eine Plattform marginale Vorteile einer anderen gegenüber bot. Es ist allerdings eher selten der Fall, dass wir ein Spiel untersuchen, bei dem die Xbox-360- und PlayStation-3-Version so nah beieinander sind, dass es optisch fast unmöglich ist, die beiden auseinanderzuhalten.
Burnout Paradise war zum Beispiel so ein Titel, ebenso wie sein inoffizieller Nachfolger Need for Speed: Hot Pursuit. Auch auf Viscerals unterhaltsames Dante's Inferno traf das zu. Dead Space 2 ist nun das aktuellste und vielleicht beste Beispiel für Cross-Plattform-Konformität, das wir je gesehen haben. Xbox 360, PS3 und sogar der PC bieten allesamt das gleiche, schlichtweg brillante Erlebnis.
Unser Vergleichsmaterial zeigt auf, wie sehr sich diese Spiele ähneln. Diesmal gibt es sogar zwei Galerien für euch zum Stöbern – eine Auswahl an PS3- und 360-Impressionen und zusätzlich ein Dreifach-Vergleich, der die PC-Version mit einschließt. Zu Beginn wollen wir aber zunächst einen Blick auf die Konsolen-Versionen werfen.
Die Situation ist ähnlich wie beim Debüt der Reihe: Die Xbox-360- und die PlayStation-3-Ausgabe des Titels laufen mit einem Framebuffer in nativem 720p, aber ohne Anti-Aliasing. Trotz ein paar deutlicher "Sägekanten" sorgen das gedämpfte Farbschema des Spiels und die unglaubliche Beleuchtung für eine insgesamt exzellente Präsentation.
Anti-Aliasing funktioniert mit einem vollen Deferred-Rendering-Setup nicht allzu gut und genau das nutzen Dead Space und sein Nachfolger. Traditionelle "Forward"-Renderer bekommen einige schwerwiegende Probleme, sobald sie es mit einer gewissen Anzahl dynamischer Lichtquellen zu tun haben: Der Deferred-Ansatz bedeutet hingegen, dass hunderte von Lichtquellen ins Spiel kommen können.
Obwohl viele Spiele diese Technik nutzen (oder eine Light-Pre-Pass-Variante wie in Blur oder GTA IV, um nur zwei Beispiele zu nennen), ist Dead Space eine Serie, in der dynamisches Licht und Schatten eine entscheidende Rolle beim Design und bei der Spielbarkeit des Games spielen. Ohne Deferred Rendering wäre Dead Space einfach nicht das gleiche Spiel. Das Sequel legt im Vergleich zu Teil 1 mit seiner deutlich abwechslungsreicheren Riege an Umgebungen und – nicht zu vergessen – sehr viel mehr Farbe noch eine Schippe drauf.
Das erste Dead Space war ein gelungenes Cross-Plattform-Projekt, aber es gab einige Bereiche, in denen auf der PlayStation 3 unerklärliche Bildrateneinbrüche zu sehen waren. Mit Dead Space 2 pusht Visceral seine Technik nun noch weiter, wie schlagen sich also die beiden Konsolenversionen dieses Mal unter Performance-Gesichtspunkten? Vor Weihnachten suggerierte unser PS3/360-Demo-Showdown, dass beide Spiele, abgesehen von einigen kleineren Bildraten-Wacklern, die für das menschliche Auge kaum sichtbar waren, tatsächlich so gut wie gegenseitig austauschbar waren.
Nun, da sich das komplette Spiel in unserem Besitz befindet, können wir weitere Analysen durchführen, beginnend mit einem Vergleich exakt identischer Szenen. Dieser Test zeigt uns, wie sich die Rendering-Engine in Sachen Performance schlägt, wenn beide Systeme exakt die gleiche Last zu stemmen haben.
Hier deutet, abgesehen vom gelegentlichen, kaum warnehmbaren Einbruch der Bildrate, nichts darauf hin, dass eine Version von Dead Space 2 einen spürbaren Vorteil gegenüber der anderen hätte. Engine-Tests wie dieser hier können entlarvend sein. Allerdings kann man durchaus sagen, dass die Designer in Situationen wie diesen hier die komplette Kontrolle darüber behalten, was auf dem Bildschirm passiert und in der Lage sind, das Spiel entsprechend zu optimieren. Auch ist es manchmal der Fall, dass Assets (oder Effekte wie Schatten), die in Zwischensequenzen Einsatz finden, im eigentlichen Spiel heruntergeschraubt werden (siehe Resident Evil 5, in dem wir mindestens drei Chris-Redfield-Modelle zählten).
Für unseren zweiten Test wählen wir Ausschnitte aus dem gleichen Bereich des Spiels auf beiden Plattformen. Obwohl wir es nicht schaffen, dass beide Engines wie in dem vorigen Video die exakt selben Szenen rechnen müssen, so erhalten wir im Verlauf der Analyse jedoch einen angemessenen Überblick, wie gut das Spiel jeweils allgemein läuft – das dürfte für den durchschnittlichen Spieler vermutlich wichtiger sein.
Ein weiterer Test, den das Spiel problemlos hinter sich bringt. Wieder sehen wir hier vernachlässigbare Unterschiede in der Bildrate, aber nichts, was die beiden Versionen von Dead Space 2 in irgendeiner Weise wirklich trennen würde: Dead Space 2 sieht gleich aus und spielt sich auch so. Man kann jede der beiden Versionen kaufen und sich sicher sein, dass man ein umwerfendes Spiel bekommt.
Es gibt allerdings andere Unterschiede. Aus Verpackungssicht kommt die PS3-Veröffentlichung auf nur einer Blu-ray-Disc daher, während das Xbox-360-Spiel auf zwei Discs ausgeliefert wird. Die Erfahrung zeigt, dass dies oft gemacht wird, um die Videosequenzen im Spiel unterzubringen. Wie sich bei unserem Durchlauf aber herausstellte, sind diese in Dead Space 2 eher dünn gesät: Visceral brauchte den Platz hauptsächlich für Spiel-Assets. Die Auswirkungen des Disc-Wechsels in der 360-Version halten sich übrigens Grenzen, solltet ihr beabsichtigen, diese Version zu kaufen. Dead Space 2 ist ein lineares Spielerlebnis, ihr müsst also nur in Kapitel 7 die Discs tauschen.
Ähnlich wie Medal of Honor enthält das PS3-Paket aber einen Bonus – sogar einen, der sehr viel mehr wert ist als das irgendwie enttäuschende HD-Remastering von Medal of Honor: Frontline. Der Lightgun-Shooter Dead Space: Extraction bekam auf der Wii 8 von 10 Punkten von uns und liegt auf der PlayStation 3 kostenlos bei. Ein exzellenter Bonus – und ein Leckerbissen für PlayStation-Move-Besitzer. Obwohl die Grafik im Vergleich zur Opulenz des zweiten Teils etwas verblasst, sieht es hochskaliert in HD immer noch ziemlich nett aus.
Zurück zu Dead Space 2: Die PlayStation 3 erfreut sich auch der Unterstützung erweiterter Surround-Sound-Optionen, da unkomprimiertes 5.1 und 7.1 anwählbar sind. Dies ist ein Spiel, dessen Atmosphäre von einer guten Surround-Anlage massiv profitiert. Und während der Mix der 360 immer noch sensationell ist, vermittelt die PS3 über HDMI 1.3 ein klangliches Erlebnis von größerer Tiefe.
Wenn man also alle Faktoren berücksichtigt, ist die PlayStation-3-Version des Spiels ganz klar ein verlockendes Angebot. Wie dem auch sei, es gibt immer noch die PC-Ausgabe, auf die wir nun ein Auge werfen.