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Face-Off: Modern Warfare 2

Ausgiebige Analyse

Das heißbegehrteste und erfolgreichste Videospiel des Jahres bekommt endlich sein eigenes Digital-Foundry-Face-Off. Die Call-of-Duty-Titel der letzten Jahre haben auf der 360 eine durchgängig bessere Performance an den Tag gelegt, seien es die Titel von Infinity Ward oder die von Treyarch, den Spezialisten für die Spiele dazwischen. Kann die PS3-Version dank der verbesserten Engine der 2009er Ausgabe und der brandneuen Streaming-Technologie die Qualität der Xbox-Fassung erreichen oder gar überbieten?

Eines nach dem anderen: Während zwar schon viele Vergleichsbilder durch das Netz geistern, sahen fast alle davon irgendwie komisch aus. Die Farb-Balance ist ziemlich offensichtlich falsch.

Die Grundeinstellungen taugen für Modern Warfare 2 nichts. Man muss wirklich etwas Zeit in das Setup des Games stecken, damit es auf dem eigenen Screen (oder auf der Capture-Anlage) gut aussieht. Normalerweise lassen wir die Spiele bei den Digital-Foundry-Face-Offs in ihren Standard-Einstellungen laufen und lassen die Dinge ihren Lauf nehmen - üblicherweise nehmen wir nämlich an, dass die Default-Einstellungen identisch zu den Farbeinstellungen des Frame-Buffers der Konsole sind. Bei Modern Warfare 2 ist es allerdings wirklich keine gute Idee, die Standard-Einstellungen beizubehalten und wie sind uns auch nicht sicher, wie effektiv Infinity Wards Kalibrierungsmethode für den Endnutzer ist.

Wenn man die Einstellungen auf Default belässt, bekommt man Bilder wie diese:

Die Standard Helligkeitseinstellungen lassen keine der Versionen besonders eindrucksvoll aussehen und ist auch nicht besonders nützlich für Vergleiche.

Fazit: Wenn man ein 360-User ist, sollte man das Bild heller einstellen. Und wenn man auf der PS3 spielt, ist es wirklich eine exzellente Idee, die Helligkeit bedeutend herunter zu regeln, ansonsten sieht die Beleuchtung - die in diesem Spiel wirklich beeindruckend ist - einfach nicht so gut aus, wie sie sollte. Viele Leute diskutieren online das verwaschene Bild der PS3 oder sprechen über einen „Graufilter“. In Wahrheit ist mit dem Spiel alles in Ordnung. Man muss einfach die Einstellungen anpassen.

Hier unsere 720p Vergleichsbilder. Sie unterscheiden sich von denen, die ihr vielleicht schon gesehen habt, insofern, dass sie jede Version des Spiels so zeigen, wie sie aussehen sollte.

Fürs Protokoll hier die Einstellungen, die wir genutzt haben und die für uns die beste Farbübereinstimmung und auch das beste Bild lieferte. Diese können abhängig von eurem Display auch variieren, aber sofern euer Bildschirm gut eingestellt ist, ist das ein empfehlenswerter Richtwert. Probiert es aus und nimmt von dort aus Anpassungen vor.

Unsere bevorzugten Einstellungen. Beachtet den enormen Unterschied bei der erforderlichen Helligkeit für ein annähernd gleiches Bild.

Jetzt, wo das aus dem Weg ist, ist es Zeit sich ein Vergleichsvideo anzusehen, das verdeutlicht, wie nah beide Versionen aneinander sind. Das Video läuft auf 30 prozentiger Geschwindigkeit, um den Detailgrad zu halten und es gleichzeitig für Breitband-User stets streambar zu halten. Sogar mit dem besonders genauen Blick, den uns dies gewährt, kann man nur sagen, dass Infinity Ward einen superben Job gemacht hat, Plattform-Gleichheit herzustellen. Besondere Mühe hat man sich mit der PS3-Ausgabe gegeben. Unter der Haube wurde einige Arbeit verrichtet, die Grafiken der Sony-Konsole auf den gleichen Standard zu bringen, wie auf der 360.

Auf 30 prozentige Geschwindigkeit gedrosselt vergleichen wir hier beide Versionen direkt. Klickt den Vollbild-Button für volle HD-Auflösung oder klickt auf den EGTV-Link für ein größeres Fenster.

Infinity Wards Verbesserungen an dem PS3-Spiel sind besonders in Sachen Texturen sehr auffällig. Das ursprüngliche Modern Warfare hatte schon gefühlt gleiche Grafikqualität wie die Xbox 360. Wenn man aber genauer hinsah, konnte man Kompromisse bei der Textur-Qualität ausmachen. Die Vergleichsbilder hier beginnen mit einem Close-UP von Captain Price von COD 4, gefolgt von einem gleichwertigen Close-Up aus dem Sequel. Die Steigerung ist absolut kolossal und während die Qualität immer noch nicht vollkommen identisch ist, sind etwaige Unterschiede mittlerweile zu vernachlässigen.

Infinity Wards Streaming-Technologie sorgt für substanzielle Texturverbesserungen auf der PS3. Oben seht ihr Modern Warfare 1, das Sequel darunter.

Was ist das Geheimnis? Ähnlich wie viele andere Entwickler hat Infinity Ward die Methode, alle Texturen in den RAM zu laden über Bord geworfen. Statt dessen werden diese gestreamt, wenn sie benötigt werden. Befreit von den Limitationen des Onboard-Video-Speichers, ist Modern Warfare 2 ein sehr viel reichhaltiger Spielplatz, dies hat allerdings auch seinen Preis. Wenn man von einer optischen Disk streamt ist die Bandbreite begrenzt. In schnellen Szenen sind also einige niedriger aufgelöste Texturen länger zu sehen als einem lieb ist. Dies trifft in gewissem Umfang auch auf die 360-Version zu, hier hat man aber wenigstens die Möglichkeit, das komplette Spiel auf die Festplatte zu installieren.