Skip to main content

Technik-Analyse: Uncharted 2

Naughty Dog macht alles richtig

Update: Wir konnten nun Uncharted 2 testen. Vielleicht interessiert euch aber auch ein Blick in die Uncharted 2-Komplettlösung inkl. aller Schätze.

Es mag ein Meisterwerk mit Schönheitsfehlern sein. Uncharted: Drakes Schicksal bleibt aber eines der großartigsten Spiele dieser Konsolen-Generation. Selbst heute noch überragt seine technische Qualität die große Mehrheit aller veröffentlichten Spiele; egal auf welcher Next Generation-Plattform. Brillante Grafik, vorzügliches Gameplay, interessante Charaktere und eine exzellente Geschichte... Über Naughty Dogs PlayStation 3-Debüt könnten man ein Lied schreiben. Und es ist ein Spiel, bei dem es sich wirklich lohnt, es sich heute noch anzuschaffen, falls man es noch nicht besitzt. Sei es nur zur Vorbereitung auf das, was demnächst ansteht. Uncharted 2: Unter Dieben erscheint zwar erst in ein paar Wochen, aber die ersten Tests sind schon voller Euphorie. Obwohl da für mich noch nichts in Stein gemeißelt ist, bis ich es selbst spielen konnte, schenke ich - aufgrund der limitierten Demo - diesen Berichten Glauben.

Das ist aber nicht das erste Mal, dass die Digital Foundry-Crew einen Blick auf Naughty Dogs neues Werk werfen konnte. Bereits im Mai konnten Alex Goh und ich eine Analyse zur Enthüllung des Singleplayer-Modus anstellen. Der große Sprung bezüglich der Optik war offensichtlich, aber wir hatten einige Probleme mit nicht passenden Texturen, zwei seltsamen Lichteffekten und Sägezahn-Ecken bei den Schatten, die sehr unattraktiv aussahen und - vor allem weil das Spiel ansonsten makellos war - negativ hingen blieben.

Die Multiplayer-Demo, die diese Woche veröffentlicht wurde, ist wahrlich etwas Besonderes. Wir sagen das nicht oft, aber jede Beanstandung, die wir hatten, wurde ausgeräumt. Die auf Hochglanz polierte Demo (vermutlich Bestandteil des vollständigen Spiels) ist Beispielhaft. Das hohe Maß an Detailarbeit macht Uncharted 2: Unter Dieben für Digital Foundry zum meist erwarteten Spiel in diesem Jahr. Die Möglichkeit, bei der Multiplayer-Demo selbst Hand angelegen zu können, eröffnete uns vielfältige Möglichkeiten.

Was bietet also die Demo? Die zwei Multiplayer-Karten aus der ursprünglichen Beta wurden beibehalten, dazu gibt es zwei neue Maps und eine Menge neuer Playlist-Optionen. Der Co-Op-Level ist zurück, er ist aber diesmal sehr viel stärker ausgearbeitet.

Spielszenen aus dem Co-Op-Modus der neuen Uncharted 2-Multiplayer-Demo.

Uncharted war immer ein sehr Co-Op-artiges Spiel, selbst in seiner ursprünglichen Singleplayer-Form. Charaktere wie Sully und Elena sorgten dafür. Der Co-Op-Modus des Nachfolgers baut auf diese großartige Leistung auf und die Möglichkeit, drei menschliche Spieler zu berücksichtigen, funktioniert herausragend. Die Interaktion zwischen den Charakteren ist ebenfalls sehr gelungen: Dazu muss man sich nur Chloes Klaps auf Nates Hintern in den entsprechenden Szenen ansehen.

Seit der Nepal-Level auf der GDC gezeigt wurde, hat sich eine ganze Menge getan. Die Schatteneffekte und die Bewegungsunschärfe wurden massiv verbessert. Auch die Lichteffekte sehen super aus. Wenn man sich gleich den Anfang des Co-Op-Videos genau ansieht - und zwar an der Stelle, an der Drake durch die Schatten geht -, dann ist da einfach kein Bruch zwischen hell und dunkel auf dem Charakter. Genauso wie es sein soll. Und genauso wie es eben bei einer Vielzahl an Spielen nicht ist, die über nur rudimentäre Schattenmodelle verfügen.

Der "Screen Space Ambient Occlusion Effect" (SSAO) ist ein eindeutiger Beweis dafür. Und während dessen Umsetzung meistens von Artefakten begleitet wird, so fällt sie bei Uncharted 2 nur minimal aus. Die Charakter-Animation erscheint gegenüber dem Vorgänger ebenfalls stark verbessert.

Damit steht Naughty Dog ziemlich allein auf weiter Flur. Und das im positivsten Sinne. In Bezug auf das Gameplay haben wir fast nichts auszusetzen. Und darüber hinaus sind die Multiplayer-Modi, in denen man gegeneinander spielt, auch noch fabelhaft.

Es gibt viele Varianten, wie man bei Uncharted 2 im Multiplayer gegeneinander spielen kann. Naughty Dog hat sogar CoD-artige 'Perks' hinzugefügt sowie freischaltbare Skins.

Wie man in den Videos sehen kann, langt Uncharted 2 fast nie daneben - unabhängig davon, wie stark die Engine belastet wird. Multiplayer-Karten beanspruchen die Engine normalerweise mehr als die Singleplayer-Varianten, aber in unseren Tests liefen die Modi, in denen man gegeneinander spielt sogar noch flüssiger als die Co-Op-Karten (die ja aus dem Singleplayer stammt).

Eines der coolsten Elemente der Demo ist vermutlich der "Cinema Mode". Uncharted 2 zeichnet die Multiplayer-Spiele automatisch auf und packt die Daten auf die Festplatte. Jedes einzelne Ereignis, jedes Anhauchen des Controllers, von jedem Spieler: Es wird alles erfasst und man hat die volle Kontrolle darüber, jeden einzelnen Gameplay-Aspekt in einer Wiederholung anzusehen. Genau hier fängt es auch an, ernsthaft beeindruckend zu werden - man kann nicht nur zwischen den Spielern hin- und herschalten, man kann auch eine freie Kamera wählen. In Bezug auf eine Gesamtsicht des Schlachtfelds ist das natürlich unschlagbar.