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Digital Foundry vs. HDMI-Video

Billig-Kabel gegen Edelvariante, PS3/360-Outputs unter der Lupe

Die Resultate in unten stehender Tabelle sind ein Triumph des gesunden Menschenverstands und nicht zuletzt für die Sparsamkeit. Der Output ist zu 100 Prozent identisch, egal ob man 1,50 oder 100 Pfund ausgibt. HDMI garantiert ein makelloses Bild. Wie gut dieses dann ausfällt, hängt vom Bildschirm ab – und eben von eurer Wahrnehmung.

Der einzige interessante Punkt, der dem noch hinzuzufügen wäre, ist die Tatsache, dass der Hash des ursprünglichen BMP-Bildes, das wir im XMB-Photo-Viewer anzeigen ließen, sich vom Capture unterscheidet. Und als wir das Capture noch einmal captureten (im Grunde also einen Abkömmling in zweiter Generation vom ursprünglichen Bild), änderte sich der Hash erneut. Nehmen wir einfach an, dass all dies nur an der inneren Funktionsweise der PS3 liegt – vielleicht reformattiert sie das 24-Bit-RBG-Bild nur, was in einem winzigen Unterschied resultiert, der für das menschliche Auge unsichtbar bleibt. Wenn ihr die Captures sehen möchtet, ladet sie ruhig herunter.

Kabel Gecaptureter Frame-Hash (MD5)
Günstiges 1,50-Pfund-Kabel c566ee4eb90de1c47daa78a0f3605442
Monster 1000HD c566ee4eb90de1c47daa78a0f3605442
Microsoft-Kabel c566ee4eb90de1c47daa78a0f3605442
Sony PS3-Kabel c566ee4eb90de1c47daa78a0f3605442

Wie es aussieht, kann man jedes HDMI-Kabel benutzen und erhält – egal wie billig – identische Resultate. Kabel mit sehr schlechter Qualität können unter gewissen Umständen allerdings Bildprobleme mit sich bringen und die allgemein akzeptierte Weisheit, dass man bei digitaler Ausgabe entweder ein Bild bekommt oder nicht, entspricht nicht ganz der Wahrheit. Ein sehr langes HDMI-Kabel von niedriger Qualität mag in 720p vielleicht problemlos funktionieren, könnte in 1080p aber digitale Artefakte mit sich bringen.

Worauf es hier aber hinausläuft, ist, dass es zu der Welt der analogen Kabel keine wirkliche Parallele gibt. Vergoldete Stecker haben schon bei den alten analogen Verbindungen nicht wirklich etwas bewirkt, in der digitalen Welt richten sie absolut gar nichts aus. Und all die anderen Isolationstechniken, die in der oben verlinkten Grafik beschrieben sind, haben keinerlei Auswirkung auf die Effektivität eines durchschnittlichen HDMI-Kabels. Traditionelle Analog-Kabel konnten für externe Interferenzen anfällig sein, was in einem Verlust an Bildqualität resultierte. Wird ein digitales Signal jedoch gestört, zeigt sich das aber auf komplett andere Weise.

Hier seht ihr, was vor ein paar Jahren passierte, als wir Gran Turismo 5 Prologue in 1080p durch einen minderwertigen HDMI-Repeater jagten. Beim Großteil der Bilder ist keine Verschlechterung auszumachen. Dort wo das Signal allerdings beeinträchtigt wurde, sind die korrumpierten Daten einfach zu erkennen.

Wenn ihr ein fehlerhaftes HDMI-Kabel habt, wird die Grafik durch willkürliche digitale Bildstörungen oder andere digitale Artefakte beeinträchtigt. Wie hier, wo wir einen minderwertigen HDMI-Repeater benutzten. Auf den Thumbnails sind die Fehler kaum auszumachen, wenn man sich durcc die Bilder klickt, sind sie aber offensichtlich.

Womit wir wieder bei unserer Einleitung für diesen Artikel wären: Die Kaufentscheidung bei HDMI-Kabeln sollte euch wirklich einfach fallen: Die Daten gelangen entweder am Stück durch das Kabel oder eben nicht. Tun sie das nicht, sieht man nicht die bekannten analogen Artefakte, wie Ghosting oder Muster elektrischer Interferenzen, man bekommt Datenkorruption, die leicht zu erkennen ist. In dieser Hinsicht funktioniert das Kabel also tatsächlich entweder oder es funktioniert nicht. Unabhängige Tests legen nahe, dass mehr oder weniger jedes beliebige HDMI-Kabel bei Längen von bis zu 4 Metern gut funktioniert. Mehr als genug für beinahe jedes Heimkino oder "Spielzimmer".

Aber welche Garantie haben wir überhaupt, dass das, was aus dem HDMI-Port kommt, auch das verlustfreie digitale Signal ist, nach dem wir suchen? Es gab lange Debatten über unsere Face-Off-Bilder, die auf der Xbox 360 dunklere, kräftigere Farben zeigen. Die Üppigkeit dieser Bilder lässt die PS3-Grafiken bisweilen ausgewaschen erscheinen und hin und wieder wird uns vorgeworfen, wir würden die PS3-Spiele nur in einem eingeschränkten RGB-Modus laufen lassen (wir nutzen seit anno dazumal das volle RGB, obwohl die meisten HDMI-Capture-Karten das immer noch nicht vernünftig unterstützen).

Die grundlegende Genauigkeit unserer PS3-HDMI-Bilder haben wir schon vor einer Weile in unserer Technikanalyse von Uncharted 2 erörtert, wo uns die XMB-Photo-Export-Option erlaubte, die Bilder zu vergleichen und zeigte, dass die Farb-Balance identisch war. Um sicherzustellen, dass dies kein Einzelfall war, haben wir dieses Experiment mit Gran Turismo 5 erneut durchgeführt. Mit dem gleichen Ergebnis. Kein Vergleich mit dem, was ihr auf der nächsten Seite sehen werdet.

Vergleiche der Bilder eines PS3-Spiels im Photo-Modus (links) mit unseren Full-RGB-HDMI-Captures legen nahe, dass unsere Bilder ziemlich genau mit dem übereinstimmen, was in der PS3 vor sich geht.