DiRT 3
Nahe an der Perfektion
Die hervorragende Fahrphysik wurde noch weiter überarbeitet. Euer Rennhobel reagiert viel genauer auf unterschiedliche Untergründe und ihr bekommt dies noch besser über die eingebaute Rumble-Funktion mit. Man merkt DiRT 3 an, dass Rally-Star Kris Meeke immer mal wieder bei den britischen Entwicklern vorbeikam und ihnen detailliertes Feedback gab. Auf dem Event konnte man dessen Fahrkünste bei DiRT 3 übrigens in einem speziellen Rally-Simulator beobachten. In ein hydraulisch unterstützen Rennsitz eingeklemmt, fuhr er auf der wunderschönen PC-Version mit drei Monitoren auf Anhieb die Bestzeit heraus, auch wenn ihm ein Community-Mitglied dicht auf den Fersen war.
Und auch das Schadensmodell war wieder einmal beeindruckend. Besonders der Multiplayer begeistert mit brachialen Blechschäden und erinnert an manchen Momenten an den Klassiker Destruction Derby. Sonst hat sich grafisch wenig verändert. Hier und da ein paar schärfere Texturen und die erwähnten Wetter-Effekte. Ja, die Zuschauer am Straßenrand sehen immer noch wie Zombies aus und fühlen sich gerade im Startbereich wie ein Bruch an, sind aber auf der Strecke bei hohen Geschwindigkeiten vollkommen irrelevant. Wunderschön sind natürlich erneut die Fahrzeugmodelle. Zu dem bekannten Fuhrpark der aktuellen Rally-Saison wird es auch diesmal eine ganze Menge Oldtimer geben. Zum Beispiel der legendäre Audi Quattro oder der kaum weniger spektakuläre Lancia HF Delta Intergrale.
Insgesamt gibt es 15 Klassen, neun davon nur mit Rally-Fahrzeugen. Außerdem jede Menge WRC-Fahrzeuge aus dieser und der letzten Saison, Rally America, Super 2000 und sogar einige Gruppe B-Fahrzeuge. Letztere sind echte Monster mit brutal aufgedrehten Motoren, einem äußerst anspruchsvollen Fahrverhalten und eher mittelprächtiger Sicherheitsausstattung. Nicht umsonst hatte diese Rally-Serie der Achtziger gleich reihenweise erstklassige Rally-Piloten auf dem Gewissen. Noch dazu aus dem Vorgänger Raid- und Hillclimb-Geschosse, Land-Rush-Buggies und LKWs. Insgesamt über 50 Fahrzeuge, eine beeindruckende Auswahl.
Wenn nichts mehr schief geht, wird DiRT 3 die versammelte Konkurrenz nicht nur spielerisch, sondern auch beim Umfang locker abhängen. Es fühlt sich zwar seltsam an, dass erstmals Colin McRaes Name nicht mehr im Titel auftaucht, doch inhaltlich ist das neu geschnürte Paket wirklich erstklassig. So viele wichtige und sinnvolle Neuerungen, so viel Liebe zum Detail und eine in Daten gepresste Perfektion. Okay, Rally-Puristen werden sich wohl kaum für die neuen Multiplayer-Spielmodi begeistern. Sie sind eine nette Zugabe, bieten aber nichts, was mit den driftlastigen Rally-Zeitfahrten vergleichbar ist oder auch nur annähernd echtes Rally-Feeling vermittelt.
Doch sie sind eben nur ein gut gemachtes Add-On, das von einer wirklich langen Liste an Verbesserungen und frischen Elementen flankiert wird. Besonders Nacht-, Schnee- und Regen-Fahrten standen bei den Fans schon lange ganz oben auf der Wunschliste und sind diesmal wieder komplett dabei. Und auch die Konzentration in der Karriere auf echte Rally-Prüfungen wird die Zielgruppe begeistern. Noch dazu ein verbessertes Fahrverhalten, neue Strecken, viele neue Fahrzeuge und fertig ist ein wirklich einmaliges Stück Software, der es mit etwas Glück gelingen könnte, Höchstwertungen abzuräumen.
DiRT 3 erscheint am 24. Mai 2011 auf Xbox 360, PlayStation 3 und PC.