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DiRT Showdown - Vorschau

Das jüngste DiRT hat zwar mit Rallye nicht viel am Hut, ist aber dennoch mehr als nur einen Blick wert.

Codemasters' DiRT-Reihe hat bisher eher die Rallye-Spieler angesprochen, was auch in Zukunft weiterhin so bleiben soll. Deswegen heißt das neue DiRT auch nicht einfach DiRT 4, sondern DiRT Showdown. Es ist ein Spin-off, also kein Rallye-fokussiertes Rennspiel, sondern eines, das sich in gewisser Weise auch am Psygnosis-Klassiker Destruction Derby orientiert.

Aber DiRT Showdown bietet weit mehr Variation als euch einfach nur eure Wagen zu Schrott fahren zu lassen, wovon wir uns aktuell mit der Preview-Version selbst überzeugen konnten. Fünf Events ließen sich damit ausprobieren und in jedem einzelnen davon sah die Zielvorgabe anders aus. Mit dabei sind natürlich auch ganz normale Rennen - hier als "Race off" bezeichnet. Ihr düst über Rundkurse und müsst schlicht und ergreifend auf Platz 1 bis 3 landen, um aufs Siegertreppchen zu kommen. Dabei rempelt ihr munter eure Gegner an oder springt über Sprungschanzen, wodurch ihr neue Energie für euren Boost sammelt.

Wesentlich ruppiger geht es in "Rampage" zur Sache. Hier besteht das einzige Ziel darin, eure Kontrahenten zu Schrott zu fahren. Ihr befindet euch dazu in einer kleinen Arena und rammt eure Gegner, wofür ihr wiederum Punkte erhaltet, die letztlich über den Sieger entscheiden. Je nachdem, wie ihr das tut und wo ihr sie trefft, wandern unterschiedlich viele Zähler auf euer Konto. Macht Laune, allerdings könnten die Fahrzeuge für meinen Geschmack noch deutlich mehr in Stücke fallen beziehungsweise Teile verlieren.

Zerstörte Gegner - ihr erkennt den Zustand an einem Balken über ihnen - verwandeln sich direkt in einen Ghost, allerdings sind sie dann immer noch für ein paar Sekunden ein Hindernis und man kann sie rammen beziehungsweise blockieren sie einem den Weg. Und das ist zumindest meinem Verständnis nach nicht wirklich der Sinn eines Ghosts. Ich hätte eher erwartet, dass man dann durch sie hindurchfahren kann - oder man hätte einfach in der Zeit noch ihre Wracks in der Arena belassen können, bis sie wieder respawnen. Das Ganze läuft hier nämlich nach einem Zeitlimit ab und in den letzten 30 Sekunden solltet ihr euch besonders anstrengen, denn hier gibt es dann die doppelte Punktzahl.

Nicht ganz unähnlich ist "Knock out". Auch hier tummelt ihr euch in einer Arena, in der sich allerdings in der Mitte nochmal eine erhöhte Plattform befindet. Punkte bekommt ihr hier, wenn ihr die anderen Wagen von besagter Plattform schubst. Jedenfalls erhält man dafür die meisten Zähler, ihr könnt auch Gegner zu Schrott fahren oder nah am Rand der Plattform bleiben, ohne runterzufallen, aber wer wirklich gewinnen will, geht aggressiv vor und drängt sie nach unten. Fallt ihr mal runter, ist das auch kein Problem, mehrere Rampen führen wieder hinauf auf die Plattform und mitten ins Getümmel. Und während ihr nach oben düst, wird direkt neben euch noch ein kleines, effektvolles Feuerwerk abgebrannt. Auch hier gibt es übrigens wieder die doppelte Punktzahl in der letzten halben Minute.

"8 Ball" ähnelt wiederum den normalen Rennen, nur dass der Kurs hier die Form einer Acht hat. Soll heißen: Es gibt dementsprechend zwei Kreuzungen auf der Strecke und ihr müsst aufpassen, dort nicht von Nachzüglern aus dem Weg gerammt zu werden. Im Gegenzug könnt ihr selbst natürlich versuchen, einen vor euch liegenden Konkurrenten dort zu erwischen und ihn von der Ideallinie zu drängen.

Das letzte Event hörte auf den Namen "Head 2 Head". Hier tretet ihr gegen einen einzelnen Fahrer an. Dabei stehen beide vor dem gleichen Streckenlayout, fahren aber nicht auf der gleichen Piste. Es kommt also darauf an, wer am Ende seinen Kurs in der kürzesten Zeit absolviert, allerdings geht es nicht nur ums reine Fahren. Ihr müsst während des kurzen Rennens vorgegebene Tricks absolvieren, etwa um Kurven driften, Barrieren durchbrechen, Sprünge absolvieren oder einen Donut - einen 180-Grad-Drift - ausführen. Insgesamt gibt es zwei Runden und am Ende wird die Zeit von beiden addiert. Und nur hier gab es zudem die Möglichkeit, die Zeit zurückzuspulen, um eigene Fehler zu korrigieren.

Es ist also ein abwechslungsreiches Portfolio, das DiRT Showdown da im Angebot hat. Die Events machen Spaß und fühlen sich von der Länge her genau richtig an - nicht zu kurz und nicht zu lang. Auch das Fahrgefühl ist, wie von Codemasters gewohnt, wieder einwandfrei. Natürlich spielt sich DiRT Showdown insgesamt deutlich arcadiger, ihr könnt etwa keinerlei Änderungen am Setup eures Wagens vornehmen oder ähnliches, und legt dadurch mehr Wert auf das schnelle, unkomplizierte Rennvergnügen. Mit einem Xbox-360-Controller hat man also beispielsweise auch am PC alles locker im Griff. Lenkräder wird das Spiel ebenfalls unterstützen.

DiRT Showdown - Trailer

Für Siege oder gute Positionierungen in den einzelnen Rennen bekommt ihr übrigens Geld. Das investiert ihr wiederum in die Freischaltung neuer Wagen oder in Upgrades bereits verfügbarer Vehikel, die ihr dann in den Bereichen Leistung, Stärke und Handling verbessert. Ebenso stehen für jeden Wagen noch diverse verschiedene Lackierungen zur Verfügung.

Im Rahmen des Namco Bandai Global Gamers Day wurden noch einige weitere Spielmodi präsentiert. Der erste dürfte alle sehr glücklich machen, die sagen, dass es ja so etwas wie Destruction Derby nicht mehr gäbe. Nun, DiRT Showdown bietet genau das. Splitscreen, Arena und los gehts. Spaß zu zweit für viele Runden, wenn ihr einfach mal Lust habt, eure Freunde ordentlich zu schubsen. Klassisch und ehrlich gesagt ein erfrischender Rückfall in einfachere Tage, als man aus einem solchen Modus ein ganzes Spiel machen konnte.

Ein anderer Modus setzt euch in einem relativ großen Areal aus - in diesem Falle war es eine Hafenanlage -, wo ihr Stunts aus einer langen Aufgaben-Liste ausführen sollt. Die Auswahl ist groß, Sprünge, Achten oder kurze Speed-Einlagen sind dabei. Einiges davon kann auch eine ganze Weile beschäftigen, wie die kollektiven Versuche der versammelten deutschen Spiele-Redakteure zeigten. Es gelang nicht, in einer Lagerhalle, einen sehr engen Donut um einen Stützträger zu ziehen. Da war es schon einfacher, in wenigen Sekunden mit Turbo-Boost durch eine Reihe von offenen Containern zu rauschen. Ein paar dramatische Crashs und Neustarts natürlich inklusive. Es ist ein lockerer, unterhaltsamer Modus, in dem ihr einfach ein wenig herumcruised, um Sammelobjekte zu suchen oder euch an den Herausforderungen versucht, gänzlich frei und wonach auch immer euch gerade so sein mag.

Optisch sieht DiRT Showdown einfach wunderbar aus und lief auf meinem Rechner (Phenom X6 1090T, 8 GB RAM, Radeon HD 68xx) mit hohen Details wirklich absolut butterweich. Es gibt knackscharfe Texturen, die Wagen sind äußerst detailliert und besonders die Lichteffekte - ob nun beim Sonnenuntergang, den Flammen beim Aktivieren des Boosts oder dem schon erwähnten Feuerwerk am an bestimmten Punkten der Kurse - sind wirklich sehenswert. Dazu gibt es viel animiertes und gut aussehendes Publikum am Streckenrand und hier und da ist auch mal im Hintergrund was los, wenn zum Beispiel ein Flugzeug startet. Kurz gesagt: Ein optischer Leckerbissen.

Eines ist klar: DiRT Showdown ist kein Spiel, das einfach nur von dem bereits etablierten Markennamen profitieren soll. Codemasters liefert, soweit man das anhand der Preview-Version sagen kann, offensichtlich ein superbes Fun-Rennspiel ab, in dem nicht nur das Fahren an sich schon großen Spaß macht, auch die zahlreichen Unlocks dürften für ausreichend Langzeitmotivation sorgen. Wenn ihr also demnächst ein neues Rennspiel braucht, solltet ihr euch DiRT Showdown schon mal vormerken. Hier kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
In diesem artikel

DiRT Showdown

PS3, Xbox 360, PC

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