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Dishonored

Chaos ist keine Moral, sondern eine Konsequenz

Da macht es sich gut, dass der Weg durch die Geschichte zwar in einem gewissen Sinne linear gestaltet wurde - ein Open-World-Spiel darf man nicht erwarten - aber ihr innerhalb des Abschnitts sehr viele Freiheiten finden werdet. Der trotz seines singulären Titels sehr vielfältige Ausgangspunkt für alle Abenteuer des sich häufig als Assassinen für das "Gute" andienenden Helden ist die Stadt selbst.

Ein ratten- und pestverseuchter Moloch, in dem ihr ein wenig über die Reihenfolge der Abläufe und auch ein paar optionale Seitenstränge der Erzählung mitentscheiden dürft. Von hier aus geht es in die einzelnen Viertel, mal zu den Reichen, mal zu den Armen und mal in Ecken der Stadt, die beinahe unwirklich erscheinen, so seltsam hat sich diese Zivilisation in manchen Aspekten entwickelt.

Hier gibt es Wege durch den Untergrund, den Straßenlevel und auch die Dächer und welchen ihr davon nehmt, das ist wirklich eure Entscheidung. Es sind keine festen Routen, da man an sehr vielen Stellen frei experimentieren kann, wie sich am besten oder schnellsten ein Hindernis, etwa ein Wachposten, eine gut gesicherte Tür oder ein Abgrund, überwinden lassen kann. Durch Nachdenken, die richtigen Powers und mit ein wenig Geschick eröffnen sich euch immer neue Wege.

Die genutzte Engine ist Unreal 3. Unterdrückt man angesichts dieser Aussage den Fluchtreflex, stellt man fest, dass der Zusatz "modifiziert" hier etwas bedeutet. Es sieht nicht nach den üblichen Schemata aus, sondern bringt frische Spielereien mit ein, die Dishonored selbst in diesem Alpha-Stadium schon mehr als nur ein wenig reizvoll wirken lassen.

Zu sagen, dass Dishonored vielversprechend wäre, oder das ich es so empfunden hätte, wäre eine maßlose Untertreibung. Dieses Spiel verbindet einen ganzen Schwung an Elementen, Spielbausteinen und Details, die einfach zu wundervoll sind, um zu glauben, dass das hier ein schlechtes Spiel werden könnte. Wir haben die Freiheiten aus Deus Ex und Konsorten in den Levels selbst, wenn man sich einen immer wieder neuen Weg durch all die Hindernisse bahnen muss.

Als Überbau bietet Dishonored ein System, das kein Gut und Böse, sondern Aktion und Konsequenz kennt und mit Licht und Schatten wie ein Thief spielt. Das Design eines fremdartigen Kosmos spielt mit Elementen von Steampunk und ganz neuen Materien, eine Umgebung, die allein schon vom Anschauen Lust auf mehr macht. Dishonored zeigt eine Welt, die man sofort erkunden möchte und dafür scheint es einem eine unendliche Zahl an Möglichkeiten in die Hand zu geben. Eines der ganz großen Highlights der Show.

Dishonored wird in 2012 für PC, Xbox 360 und PS3 erscheinen.

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
In diesem artikel

Dishonored

PS3, Xbox 360, PC

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