Dissidia 012 [duodecim] Final Fantasy
Das Spiel mit dem komplizierten Namen
Neu sind hier die Assists und Konter-Manöver: Ihr könnt nun eine zweite Figur bestimmen, die euch auf Knopfdruck zu Hilfe eilt – ähnliches kennt man aus Titeln wie Marvel vs. Capcom 3. Gemeinsam mit dem Assist kommen auch neue Techniken ins Spiel. Führt ihr eine der mächtigen, bereits aus Teil 1 bekannten EX-Attacken aus und euer Gegner kontert mit einem Assist, dann wird es schmerzhaft.
Greift ihr eurerseits einen Assist-Charakter mit eurer EX-Attacke an, dann ist der erstmal für eine Zeit außer Gefecht gesetzt und kann von eurem Gegner nicht gerufen werden. Ihr seht, es gibt jede Menge Feinheiten zu erlernen. Für Rollenspieler ohne Action-Ambitionen gibt es ein neues RPG-Kampfsystem, dort führt ihr die zahlreichen Aktionen über ein typisches Final-Fantasy-Menü aus – eine interessante und willkommene Neuerung.
Trotz all dieser Features sind aber die neuen Figuren die interessanteste Neuerung. Dem ohnehin schon großen Line-Up treten bei: Kain Highwind (IV), Gilgamesch (V), Tifa Lockheart (VII), Laguna Loire (VIII), Yuna (X), Prishe (XI), Vaan (XII) und Lightning (XIII) – eine hübsche Liste mit ein paar interessanten Figuren. Lightning setzt genau wie in Final Fantasy XIII auch auf Paradigm-Shift und kann so ihre komplette Manöver-Palette ändern, Tifa bringt ihren Slot-Limit-Break mit und Kain ist ein exzellenter und blitzschneller Luftkämpfer. Ach ja, und Gilgamesh? Gilgamesh ist ohnehin der Größte. Aber Serienkenner wissen das bereits.
Trotz all dieser Erweiterungen und Verbesserungen hält das neue Dissidia aber auch an ein paar der schwächeren Elemente des Erstlings fest. Will heißen: Die Handlung ist einfach irgendwie dröge. Die Figuren laufen schwermütig durch kahle Landschaften, führen bedeutungsschwangere Dialoge und fühlen sich oft arg eindimensional an – viele der eigentlich so komplexen Figuren wirken so, als hätte man sie auf wenige, offensichtliche Eigenschaften runtergedampft. Da ist gerade Neuzugang Laguna mit seiner sorglosen und leicht verpeilten Art mal ein echter Lichtblick.
Willkommen gewesen wäre auch ein besserer Blick auf die Gegenseite. Zwar haben jetzt einige der Antagonisten tatsächlich kurze Kapitel, die sich mit ihnen befassen, aber eine richtige Kampagne für die eigentlich vortreffliche Bösewichter-Menagerie, darüber hätte ich mich schon gefreut. Auch die Welt ist einfach nicht interessant – sie wirkt trotz der neuen Karte kahl, leer und öde. Schade, dass [duodecim] gerade hier strauchelt, sind interessante und überraschende Welten doch eines der Markenzeichen von Final Fantasy.
Wenn ihr das Kampfsystem des ersten Dissidia nicht mochtet, dann wird auch der zweite Teil daran nichts ändern – es ist eben ein keine große Gameplay-Revolution, sondern ein Update. Aber was für eins! Die neuen Figuren bringen frische Würze ins Spiel, Assists und Konter-Manöver erlauben jede Menge neue Kampftaktiken und die vielen, vielen Extras werden euch für Stunden vor die PSP fesseln.
Alleine der Editor ist schon eine grandiose Neuerung und spätestens, wenn ihr merkt, dass Square Enix auch noch den kompletten Erstling im [duodecim]-Stil mit auf die UMD gepackt habt, dann werdet auch ihr respektvoll den Hut ziehen. So ist das neue Dissidia ein spielerisch gutes Action-Beat'em Up das mit seinen zahllosen Anspielungen und Verweisen auf die lange Final-Fantasy-Geschichte in erster Linie Rollenspieler begeistert – aber vielleicht ist das Spiel auch für manchen Neuling in guter Einstieg in die Welt von Final Fantasy.
Dissidia 012 [duodecim] Final Fantasy erscheint am 25. März exklusiv für die PSP als reguläre Auflage und als etwa fünf Euro teurere Legacy Edition mit vielen Extras.