DLSS 4 im Hands-On: Wie gut ist die neue Version wirklich?
Digital Foundry konnte sich schon etwas mit DLSS 4 beschäftigen, die Technik-Experten liefern erste Eindrücke zur neuen Version.
Nvidia hat endlich die RTX-50-Serie vorgestellt, und mit ihr kommt DLSS 4, eine neue Generation der Upscaling- und Frame-Generation-Technologien. Digital Foundry hatte die Gelegenheit, die neue GeForce RTX 5080 mit einer aktualisierten Version von Cyberpunk 2077 selbst auszuprobieren, und bezeichnet die Verbesserungen als "beeindruckend".
Besonders spannend sei demnach das neue "Vision Transformer"-Modell, das Super Resolution und Ray Reconstruction deutlich verbessere. Gleichzeitig steigert DLSS 4 die Frame-Generierung von einem auf zwei oder sogar drei interpolierte Frames, was für extrem hohe Bildraten sorgt und ein volles Path-Tracing-Erlebnis mit mehr als 120 fps ermöglicht.
Wie schlägt sich DLSS 4 in der Praxis?
Da es sich noch um ein Vorab-Testgerät mit noch nicht finalen Treibern handelt, konnte Digital Foundry zwar keine exakten Benchmarks durchführen, aber die ersten Eindrücke seien dennoch vielversprechend. Besonders herausfordernd war die Darstellung von DLSS 4 in einem Video, da aktuelle Capture-Technologien nicht in der Lage sind, 4K bei 240 fps aufzuzeichnen – was wiederum ein Problem darstellt, da DLSS 4 besonders für QD-OLED-Displays mit hoher Bildwiederholrate ausgelegt ist. Um einen Vergleich zu ermöglichen, hat man daher die Framerate auf 120 fps begrenzt und das Video verlangsamt, um eine halbwegs repräsentative Darstellung zu ermöglichen. In der Praxis sieht das Erlebnis laut den Technik-Experten aber noch flüssiger aus, da Frame-Generation-Artefakte bei höheren Bildraten weniger auffallen.
Die Neuerungen bei DLSS Super Resolution und Ray Reconstruction lassen sich indes besser demonstrieren, da sie auf herkömmlichen 4K-60 fps-Aufnahmen sichtbar sind. Während bisherige DLSS-Versionen auf ein Convolutional Neural Network (CNN) setzten, nutzt DLSS 4 einen Vision Transformer, ähnlich wie moderne KI-Modelle à la ChatGPT. Dadurch kann das System den gesamten Frame-Kontext besser analysieren und über mehrere Frames hinweg optimieren. Das Ergebnis ist eine stabilere Darstellung mit weniger Ghosting, besserem Anti-Aliasing und schärferen Details. Besonders spannend ist laut Digital Foundry: Diese Verbesserungen sind abwärtskompatibel und können auch in älteren DLSS-2.0-Spielen genutzt werden, allerdings könnte es auf älteren RTX-GPUs zu leichten Performance-Einbußen kommen.
Die neuen Multi Frame Generation-Funktionen sind jedoch exklusiv für die RTX-50-Serie. Während die RTX-40-Serie nur ein interpoliertes Frame pro echtem Frame generieren konnte, kann DLSS 4 nun zwei oder drei zusätzliche Frames berechnen. Das wirkt sich deutlich auf die Framerate aus: In einem Testbereich von Cyberpunk 2077 konnten die Technik-Experten mit aktiviertem Path-Tracing eine Steigerung von 535 % gegenüber nativer 4K-Darstellung messen. Mit zwei generierten Frames stieg der Wert auf 725 %, mit drei Frames sogar auf 913 %. Im Vergleich zur RTX 4080 Super mit DLSS 3 zeigte sich dadurch eine um 91 % höhere Framerate.
Ein potenzielles Problem von DLSS Frame Generation stellt die erhöhte Eingabeverzögerung dar, doch die neue Nvidia-Architektur enthält zum Ausgleich eine Hardware-Komponente zur Optimierung der Frame-Pacing-Prozesse. Messungen mit FrameView und FCAT zeigten demnach, dass die durchschnittliche Latenz mit einem generierten Frame bei 50,97 ms lag, mit zwei Frames bei 55,5 ms und mit drei Frames bei 57,3 ms. Die zusätzlichen 6,4 ms Verzögerung für einen Framerate-Zuwachs von 71 % scheinen somit eine vertretbare Kompromisslösung zu sein. In der Praxis bleibe das Spiel reaktionsschnell, und für die meisten Spieler dürfte der Unterschied kaum spürbar sein.
Letztlich ist Digital Foundrys erstes Fazit zur RTX 5080 und DLSS 4 durchweg positiv. Cyberpunk 2077 mit vollständigem Path-Tracing läuft mit über 120 fps – ein beachtlicher Meilenstein. Die Verbesserungen bei Super Resolution und Ray Reconstruction beheben viele der langjährigen Probleme von DLSS und könnten Nvidias Technologievorsprung weiter ausbauen. Multi Frame Generation könnte zudem helfen, CPU-Engpässe in vielen Spielen zu überwinden. Eine endgültige Bewertung durch die Technik-Experten erfolgt, sobald die finale Hardware und Treiber verfügbar sind, aber die ersten Eindrücke deuten darauf hin, dass Nvidia mit der RTX-50-Serie und DLSS 4 einen großen Schritt nach vorne macht.