Doom und Doom 2 nicht mehr indiziert
Nach Antrag auf Listenstreichung
id Softwares Doom und Doom 2 stehen ab sofort nicht mehr auf dem Index.
Vorausgegangenen ist nach Angaben der BPjM ein entsprechender Antrag auf Listenstreichung durch den Rechteinhaber, wie Schnittberichte meldet. Durch die Weiterentwicklung im Bereich der Spiele sei heute keine Jugendgefährdung mehr durch die Gewaltdarstellungen in beiden Spielen zu erwarten.
Nach einer erneuten Prüfung sieht die BPjM das offenbar ebenso und erkannte zudem den historischen Wert des Spiels an. Doom sei ein Wegbereiter des ganzen Genres und die Medienlandschaft habe sich seit dessen Veröffentlichung stark gewandelt, wodurch Spiele, die heute wesentlich realistischer als Doom aussehen, eine Freigabe ab 18 oder 16 Jahren erhalten. Zudem übe Doom kaum noch Anziehungskraft auf Kinder und Jugendliche aus.
Zwar ist man nach wie vor der Meinung, dass Doom von Gewalt geprägt ist und es waren auch einige Mitglieder des Gremiums der Ansicht, dass die Gewalt im Spiel auch aus heutiger Sicht und trotz der fehlenden Qualität der Grafik den Status der Jugendgefährdung erfülle, die Mehrheit des 12er Gremiums schloss sich dieser Meinung jedoch nicht an.
"Der Antragstellerin ist zuzugeben, dass die seit 1994 erfolgte technische Entwicklung im Bereich der Computerspiele dazu geführt hat, dass fotorealistische Darstellungen den zeitgemäßen Standard markieren und dementsprechend der Maßstab, welche Abbildungen oder Schilderungen als realistisch/realitätsnah und detailliert gelten können, einem starken Wandel unterzogen wurde", heißt es in der Erklärung.
"Ohne Frage ist der Umstand, dass eine nicht unerhebliche Anzahl der Gegner aus (mutierten) Menschen besteht und der Spieler diese zu töten hat, auch aus jetziger Sicht weiterhin als bedenklich anzusehen. Jedoch sind die in Doom präsentierten Gewaltszenen nachheutigen Maßstäben weder als detailliert noch als realistisch/realitätsnah einzustufen."
Die Darstellungen im Spiel dienten heutigen Jugendlichen kaum mehr als Vorbildcharakter und würden sie auch nicht in sozialethischer Weise desillusionieren. Zudem wirke das Kampfgeschehen durch die veraltete Grafik nicht mehr so intensiv wie in modernen Spielen, was die abstrakten und fiktiven Eindrücke beim Spiele unterstreiche.