Download Round-Up: Bejeweled 3, War of the Worlds
Pyramids, Pixeljunk Sidescroller, Zombie Apocalypse
Manchmal glaube ich, dass Entwickler den Spieler einfach nur ärgern möchten. Nehmen wir als perfektes Beispiel War of the Worlds aus dieser Woche. Und damit meine ich nicht einmal das Gameplay oder überhaupt das gesamte Spiel. Nein, das Studio hat einen Erfolg in das Spiel eingebaut, der nur dazu existiert, um euch in den Wahnsinn zu treiben.
Schaffe die gesamte Kampagne in einer Sitzung, ohne zu sterben. Doch diese fast schon unmögliche Aufgabe ist nicht genug. Nein, sie müssen es einem noch schön ins Gesicht reiben: "Einer von 138.000 Spielern schafft diesen Erfolg", prangt es provokant auf dem Ladebildschirm. So weckt man keinen Ansporn im Spieler, sondern zeigt ihm bloß den virtuellen Mittelfinger. Ein Super Meat Boy dürfte sich diesen Satz zumindest wegen seiner perfekten Steuerung und dem Leveldesign noch als Witz leisten.
Bejeweled 3
Xbox Live Arcade - 1200 Microsoft Punkt (15 Euro)
Steam (PC und Mac) - 19,99 Euro
Bis auf Plants vs. Zombies habe ich den ganzen Hype um PopCaps Titel nie so richtig kapiert. Ja, sie sind einfach zu verstehen und richten sich mit ihrem simplen Gameplay an eine breite Masse von Spielern. Vielleicht sind es auch einfach die bunten Farben. Ich jedenfalls langweilte mich nach ein paar Runden immer.
Auch die vorigen Bejeweled-Teile und -Klone konnten mich nie mehr als eine halbe Stunde fesseln. Da spiele ich lieber Puyo Pop Fever, in dem ich mit Kombos aus Dutzenden Schleimklumpen den ganzen Bildschirm verschwinden lassen kann. Außerdem gefällt mir der putzige Anime-Look wesentlich besser als die drögen Edelsteine, die auch nach 22 Jahren nicht viel schöner als in Columns sind.
Und warum hielt mich Bejeweled 3 dann den ganzen Abend an meiner Konsole, obwohl ich es nur für ein paar Minuten ausprobieren wollte? Weil es mit seinem großen Aufgebot an neuen und vor allem unterschiedlichen Modi die Abwechslung bietet, die ich vorher so vermisste. Zudem gibt einem das Spiel genauere Ziele, auf die ich hinarbeiten kann. Denn wenn ich nur einzelne Steine zur Seite schubse, reicht mir die alleinige Highscorejagd nicht.
Insgesamt bietet Bejeweled 3 ganze acht Modi, die wirklich jeden Spielertyp befriedigen sollten. Wer es ruhig angehen möchte, entspannt ohne jeglichen Druck im Zen-Modus. Möchtet ihr beim normalen Match-3-Prinzip bleiben, wählt ihr Classic. Ich dagegen vergnüge mich hauptsächlich in der Quest-Variante. Hier bewältigt ihr kurze Herausforderungen, die alle Modi beinhalten und mir zwei sehr wichtige Dinge bieten: Abwechslung und ein stets klares Ziel. Selbst beim wiederholten Versagen fühle ich mich zu einem Neuversuch motiviert. Ansonsten nehme ich schnell eine andere Aufgabe und kehre später zurück.
Jede Variante benötigt eine andere Taktik. In Lightning erhaltet ihr für spezielle Kristalle Zeit und müsst daher blitzschnell agieren. Im Schmetterlings-Modus studiert ihr dagegen in aller Ruhe das Feld, da jeder verschwendete Zug die Insekten weiter nach oben treibt, was schließlich zum Game Over führt.
Genau in dieser Auswahl liegt der zentrale Reiz. Am Kernprinzip verändert sich nichts, doch PopCap hat darum ein eigenes Universum aus Möglichkeiten geschaffen, das euch immer wieder zu sich zieht. Sei es nur für ein paar Minuten oder den gesamten Feierabend. Wer die Wahl hat, greift zur älteren PC- beziehungsweise Mac-Version, da die Steuerung mit dem Pad sehr häufig zu unbeabsichtigten Fehlern führt. Packt bei diesen Varianten deswegen noch einen Punkt drauf.